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Heizkosten: Diese Mieter sollten jetzt ihre Abrechnung prüfen – Warnung vor „signifikanten Fehlern“

Wohnst du in einem Haus, das der Deutsche Wohnen gehört, gilt es zu handeln. Der Mieterverein weist auf zu hohe Nachzahlungen hin.

Heizung mit Geldscheinen
© Margit Power - stock.adobe.com

Heizung nachts abschalten: Ist das wirklich sinnvoll?

Um Energie zu sparen, planen viele im Winter weniger zu heizen. Aber ist es auch sinnvoll, die Heizung nachts komplett abzuschalten? Wir klären auf!

Viele haben beim Erhalt der letzten Heizkostenabrechnung sicherlich schlucken müssen. Nachzahlungen zumindest sind im Januar wahrscheinlich eher die Regel als die Ausnahme. Wer sich besonders hohen Beträgen gegenübersieht, sollte genauer hinschauen. Zumindest als Mieterin oder Mieter der Deutsche Wohnen.

Fehlerhafte Heizkostenabrechnung? Das sagen Fachleute

Wie der Tagesspiegel berichtet (Paywall), musste die Wohnungsgesellschaft am vergangenen Freitag Fehler bei hunderten Heizkostenabrechnungen einräumen. Man fordert deshalb, dass alle entsprechenden Aufstellungen, die hohe Zahlungsforderungen beinhalten, neu überprüft werden. Zudem bestehen Vermutungen über ähnliche Probleme bei anderen Gesellschaften.

Auf Nachfrage des Tagesspiegel erklärte Mieterverein-Geschäftsführerin Wibke Werner: „Alle Berliner Wohnungsunternehmen sollten in den Siedlungen, wo es zu extrem hohen Nachzahlungsforderungen gekommen ist, zusichern, diese noch einmal genau anzugucken“.

In einer Wohnsiedlung in Mariendorf war es zunächst zu den zum Teil „signifikanten Fehlern“ bei der Heizkostenabrechnung gekommen. Über den Energiedienstleister Getec hat die Deutsche Wohnen inzwischen eine erneute Prüfung dieser in die Wege geleitet.

Lesetipp: 5 Fehler enthalten die meisten Nebenkostenabrechnungen

Weitere Mieterinnen und Mieter betroffen

Aber auch Gewobag-Mieter*innen klagen dem Mieterverein zufolge über extrem hohe Heizkostenabrechnungen. Die geforderten Zahlungen belaufen sich dabei sogar teilweise auf mehrere tausend Euro. Laut Werner seien derartige Ansprüche „auffallend“ gewesen, selbst angesichts der derzeitigen Energiepreise.

Neben den Fällen in Berlin sind in anderen Regionen Deutschlands Probleme aufgetreten. Mehrere Mieterbündnisse hatten die Deutsche Wohnen und ihren Mutterkonzern Vonovia bereits aufgrund extrem hoher Forderungen angemahnt. Man warf den Unternehmen vor, die Energiekosten bewusst hochzurechnen. Gleichzeitig sollen die Gesellschaften die tatsächlich gezahlten Preise selbst auf Nachfrage nicht vorgelegt haben.

„Wir kämpfen schon sehr lange mit den intransparenten Heizkostenabrechnungen von Vonovia und anderen Konzernen“, heißt es von Knut Unger (Mieterverein Witten). Er hält inzwischen alle Abrechnungen der Deutsche Wohnen und ihrer Mutter Vonovia für „falsch und viel zu hoch“.

Das kannst du jetzt tun

Wie der Anwalt Stefan Schetschorke vom Berliner Mieterverein erklärt, gibt es verschiedene Dinge, auf die Mieterinnen und Mieter angesichts ihrer Heizkostenabrechnung achten sollten: „Bei Steigerungen um 100 Prozent oder mehr könnte sich es lohnen, in die Prüfung zu gehen. Was Mieter in jedem Fall machen sollten: schauen, ob die sogenannte Dezember-Hilfe für Erdgas und Fernwärme berücksichtigt wurde. Hier hat der Staat die Vorschusszahlung für einen Monat übernommen. Das muss in der Abrechnung als Minusbetrag auftauchen.“

Zudem habe man das Recht auf Einsicht in die Verträge, die der Vermieter mit dem Versorger abgeschlossen hat. Gerade bei sehr hohen Zahlungsaufforderungen solltest du dieses wahrnehmen, „um festzustellen, ob und welche Preisanpassungsklauseln dort vereinbart sind und inwieweit der Vermieter möglicherweise die Pflicht gehabt hätte, dem entgegenzuwirken“.

Quellen: Tagesspiegel

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