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Bei Hochwasser: Wer zahlt welchen Schaden am Auto?

Gerade in Hamburg sind Hochwasser derzeit wieder ein großes Thema. Doch was passiert eigentlich, wenn es dein Auto erwischt?

Autos im Hochwasser versunken
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In der Kfz-Versicherung, speziell bei der Teilkaskoversicherung in Deutschland, werden Hochwasser, Hagel und Stürme als Elementarschäden klassifiziert. Ob ein Wasserschaden an deinem Fahrzeug durch diese Versicherung gedeckt ist, hängt von den spezifischen Umständen des Schadenfalls ab. Diese Art der Versicherung ist angesichts der zunehmenden Häufigkeit und Schwere solcher Naturereignisse besonders wichtig.

Hochwasser: Wann zahlt die Versicherung nicht?

Im ersten Szenario stell dir vor, dein Auto ist in einem Gebiet wie Hamburg geparkt, wo Überschwemmungen häufig vorkommen. Wenn dein Auto in einer Überschwemmung untergeht, zahlt die Teilkaskoversicherung normalerweise für die Schäden am Fahrzeug. Wenn es jedoch vorher eine Hochwasserwarnung für das Gebiet gab und du es versäumt hast, das Auto zu bewegen, obwohl du die Möglichkeit dazu hattest, könnten die Versicherungen den Anspruch reduzieren oder ablehnen. Diese Entscheidung basiert auf dem Prinzip der groben Fahrlässigkeit, wo das Versäumnis der Nutzenden zu dem Schaden führt.

Das zweite Szenario behandelt ein fahrendes Auto während einer Überschwemmung. Wenn du beispielsweise mit deinem Auto durch eine überflutete Straße, wie eine Unterführung, fährst und Wasser in den Motor eindringt, was zu einem Wasserschlag führt, wird der Schaden normalerweise nicht von der Teilkaskoversicherung abgedeckt. Diese Ausnahme gilt, weil der Schaden auf die Entscheidung der Nutzenden zurückzuführen ist, durch die Flut zu fahren, und nicht direkt durch die Flut selbst verursacht wird.

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Chancen nutzen, Risiken vermeiden

Es gibt jedoch eine Ausnahme von dieser Regel, erklärt der ADAC. Wenn eine Überschwemmung so plötzlich auftritt, dass du den Motor nicht rechtzeitig anhalten kannst und dadurch ein Schaden entsteht, kann die Teilkaskoversicherung diesen decken. Diese Ausnahme gilt, wenn die Überschwemmung so schnell und unerwartet auftritt, dass Nutzer*innen keine realistische Chance haben, den Schaden zu vermeiden.

Andererseits, wenn du wissentlich in ein überflutetes Gebiet fährst und es offensichtlich ist, dass die Überflutung erkennbar und vermeidbar war, könnte die Versicherungsgesellschaft sich weigern, den Schaden zu decken. Diese Entscheidung basiert wieder auf dem Konzept der groben Fahrlässigkeit, wo die bewusste Entscheidung der Nutzer*innen, durch ein hochwassergefährdetes Gebiet zu fahren, zu dem Schaden am Fahrzeug führt.

In beiden Szenarien spielt das Bewusstsein und die Reaktion der Nutzenden auf Hochwasserwarnungen eine entscheidende Rolle bei der Bestimmung der Versicherungsdeckung. Das Prinzip der groben Fahrlässigkeit ist ein Schlüsselfaktor bei der Entscheidung der Versicherungsgesellschaft, Ansprüche im Zusammenhang mit Hochwasserschäden zu decken oder abzulehnen. Daher müssen Fahrer*innen in hochwassergefährdeten Gebieten wachsam sein und informierte Entscheidungen treffen, um sicherzustellen, dass ihr Versicherungsschutz im Falle von hochwasserbedingten Schäden gültig bleibt.

Quelle: ADAC

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