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Fußbodenheizung: Vermeide beim Fräsen diese Fehler

Es gibt verschiedene Wege, eine Flächenheizung in einem Haus zu verbauen. Das Fräsen besitzt einen zentralen Vorteil.

Ansicht einer Fußbodenheizung nach dem Fräsen.
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Eine Fußbodenheizung fräsen zu lassen, ist ein aufwändiges Unterfangen. Aber es hat große Vorteile. Dennoch solltest du dir diese Einbauweise gut überlegen, da bei schlechter Arbeit große Fehler geschehen können.

Fußbodenheizung fräsen: Das ist der große Vorteil

Viele Haushalte in Deutschland lassen sich, ob Neubau oder nicht, eine Fußbodenheizung anstatt herkömmlicher Körperheizungen einbauen. Es gibt grundsätzlich mehrere Möglichkeiten, den Einbau in eine Wohnung vornehmen zu lassen. Diese werden danach unterschieden, wie stark sie die Höhe des Fußbodens verändern. Der Fachbegriff dafür lautet „Aufbauhöhe“. Darin liegt auch direkt der erste und größte Vorteil, wenn du deine Fußbodenheizung fräsen lässt: Die Höhe des Bodens verändert sich kein Bisschen. Denn die Leitungen, die sonst einfach auf dem Fußboden verlegt und dann verputzt werden würden, werden nun in den Boden hinein gelegt. Dazu fräsen Handwerker*innen sogenannte „Kanäle“ in den Estrich und verbauen dann die Heizleitungen.

Tipp: Andere beliebte Systeme sind das Trocken- und das Nassestrichsystem, wenn du deine Fußbodenheizung nachrüsten lassen willst.

Dazu kommt, dass sich mit dem Frässystem recht schnell eine Fußbodenheizung installieren lässt. Der Aufwand ist hier im Allgemeinen überschaubar. Ein Fachbetrieb kann innerhalb eines Tages hundert Quadratmeter Boden fräsen, wie Heizung.de angibt. Direkt danach ist der Boden im Normalfall wieder benutzbar. Außerdem reagiert eine eingefräste Flächenheizung schneller als Heizsysteme, die auf eine andere Art verbaut wurden, auf Temperaturänderungen.

Lesetipp: Fußbodenheizung: Das solltest du am Aufbau beachten

Fußbodenheizung fräsen: Nachteile

Wie alles andere hat aber auch das Frässystem eine Kehrseite. Bei allen anderen Systemen wird nämlich noch einmal auf dem Boden ein Dämmelement verbaut. Dadurch geht, wenn du zum Beispiel im dritten oder vierten Stock wohnst, keine Hitze nach unten durch den Boden verloren. Außerdem speichert ein Boden, der mit dem Nassestrichsystem behandelt wurde, die Wärme besser als ein gefräster Boden.

Du musst also ganz grundsätzlich abwägen, ob die Nachteile es rechtfertigen, die Fußbodenheizung fräsen zu lassen. Durch die geringe Aufbauhöhe und die verhältnismäßig kurze nötige Arbeitszeit lassen sich zwar einmalig Kosten sparen, aber deine Energiekosten könnten im Nachgang durch die schlechte Dämmung deutlich höher sein.

Achtung: Damit du überhaupt eine Fußbodenheizung bei dir fräsen lassen kannst, muss der Estrich auf deinem Boden mindestens vier Zentimeter dick sein.

Auch interessant: Fußbodenheizung nachrüsten: Das kannst du tun

Fehler 1: Zu wenig Vorbereitung

Das Fräsen der Fußbodenheizung geht zwar recht schnell, du kannst den Vorgang aber noch beschleunigen. Bevor der Fachbetrieb kommt, kannst du nämlich bereits einige Vorbereitungen treffen. Diese verkürzen die Zeit, für die du den Handwerksbetrieb bezahlen musst, erheblich.

Zunächst gilt, dass du möglichst alles, was den Boden bedeckt, entfernen solltest. Dazu zählen natürlich alle Möbel oder Dekorationsobjekte, aber zum Beispiel auch Teppiche. Auch wenn du Laminat oder Vinyl auf dem Boden verlegt hast, solltest du dieses am besten entfernen. Weder in Laminat noch in Vinyl können Handwerker*innen die Fußbodenheizung fräsen. Fliesen und andere Steinböden können hingegen bleiben.

Fehler 2: Fräsen ohne Staubsauger

Zum Fräsen nutzen die Fachleute nun eine Fugenfräse, die bereits einen Staubsauger integriert hat. Dadurch wird vermieden, dass während des Fräsens der entfernte Estrich die ganze Wohnung verschmutzt.

Gut zu wissen: Die Kanäle für die Leitungen der Fußbodenheizungen werden normalerweise 16 Millimeter tief eingefräst. Der Abstand zwischen den einzelnen Kanälen beträgt meist zehn bis 15 Zentimeter.

Lesetipp: Heizkreisverteiler bei der Fußbodenheizung

Fehler 3: Schneller ist nicht immer besser

Zum Fräsen gibt es außerdem drei verschiedene Formen. Sie lassen sich einteilen in „Mäander“, „Doppelmäander“ und „Schnecke“, wie Haus.de beschreibt. Die Schneckenform ist dabei mit dem größten Aufwand verbunden, bietet aber eine sehr gleichmäßige Verteilung der Wärme. Der Doppelmäander ist zwar ungleichmäßiger, kann aber stärker heizen. Eine Fußbodenheizung in Mäander-Form hingegen ist zwar am schnellsten zu Fräsen, aber in beiden Punkten schlechter als die beiden anderen Formen.

Wenn die Leitungen wieder in den gefrästen Kanälen verlegt und der Boden geschlossen wurde, kannst du die Wohnung direkt wieder benutzen. Die Inbetriebnahme der Fußbodenheizung erfolgt dabei nach dem Fräsen sofort.

Quellen: Heizung.de, Haus.de

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