Im Winter kommt man ohne Heizung nicht aus, und auch für die eigenen vier Wände sind gewisse Mindesttemperaturen notwendig. In manchen Situationen sorgt die falsche Handhabung allerdings schnell für unnötig explodierende Kosten.
Heizung: Diese Fehler kosten bares Geld
„Für jeden Grad Celsius weniger sparen Verbraucher 6 Prozent ihres Brennstoffverbrauchs ein“, erklärt Energieexperte Timo Leukefeld gegenüber dem Portal Immowelt. Das allein zeigt, wie wichtig der bewusste Umgang mit der eigenen Heizung ist. Schon kleine Dinge können dazu führen, dass die Kosten spürbar steigen oder sogar regelrecht explodieren.
Wer beispielsweise auch im Winter gern bei offenem Fenster schläft, tagsüber aber heizt, und vergisst, die Heizung zwischendurch abzuschalten, muss sich auf enorme Zahlungen einstellen. Dauerhaft gekippte Fenster können nämlich bis zu 200 Prozent höhere Kosten verursachen. Und auch die folgenden Fehler haben spürbare Effekte.
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#1 Heizung nicht entlüften
Sollte ein gluckerndes Geräusch zu hören sein, wird es Zeit, die Heizung zu entlüften. Der Grund dafür ist zu viel Luft im Heizkreislauf, so dass das System irgendwann nicht mehr richtig arbeiten kann. Denn: Luft leitet Wärme schlechter als Wasser: „Das merken Verbraucher an Glucker-Geräuschen und daran, dass der Heizkörper nicht mehr richtig warm wird“, bestätigt Leukefeld.
Dem Experten zufolge treibt eine auf diese Weise nicht funktionierende Heizung die Kosten um bis zu 15 Prozent in die Höhe. Es lohnt sich also, regelmäßig zum Entlüftungsschlüssel zu greifen.
#2 Heizungseinstellungen nicht optimieren
Eine falsch eingestellte Heizung kann den Energieverbrauch um 10 bis 15 Prozent und damit auch die Kosten erhöhen, wie die Verbraucherzentrale erklärt. Die Standardeinstellungen sind nämlich selten auf die spezifischen Anforderungen deiner Wohnung abgestimmt. Gerade durch eine optimierte Zeitsteuerung kannst du also signifikant sparen.
Fachleute raten schon lange dazu, die Werkseinstellung von Heizungen zu prüfen. Über sogenannte Absenkungszeiten lässt sich die Temperatur beispielsweise einfach und gezielt senken – wie in der Nacht oder tagsüber, wenn niemand zu Hause ist. So wird nur dann geheizt, wenn es wirklich notwendig ist.
Moderne Heizungssteuerungen bieten oft die Möglichkeit, ein individuelles Wochenprogramm zu erstellen. Damit bestimmst du, wann deine Heizung laufen soll und wann sie in den Sparmodus wechselt.
#3 Keinen hydraulischen Abgleich machen
Auch ein hydraulischer Abgleich der Heizung kann die Effizienz laut Leukefeld erheblich verbessern. Dabei wir die Anlage so optimiert, dass die Wärme gleichmäßig verteilt wird. Dabei werden alle Komponenten der Anlage – von der Vorlauftemperatur bis zu den Thermostatventilen – exakt aufeinander und auf den Energiebedarf abgestimmt. Das ermöglicht nicht nur eine gleichmäßige Wärmeversorgung, sondern senkt auch den Energieverbrauch.
Fehlt die Anpassung des durchfließenden Heizwassers an den Bedarf der einzelnen Räume, müssen Nutzer*innen mit bis zu 15 Prozent höheren Kosten rechnen. Gleichzeitig verbrauch die fehlende Absenkung der Vorlauftemperatur mehr Energie und verringert die Lebensdauer der Heizungsanlage.
Weitere wichtige Tipps für die Heizung
Eine Erhöhung der Heizkosten ist meist auf mehrere Fehler oder ineffiziente Praktiken zurückzuführen. Zu den häufigsten Gründen zählen dabei auch jene, die viele vielleicht gar nicht im Blick haben. Dazu gehört es beispielsweise, ungenutzte Räume zu heizen. Je nach Raumgröße kann das zehn bis 30 Prozent zusätzliche Heizkosten pro Raum bedeuten.
Wird die Heizung nur in benutzten Räumlichkeiten verwendet, steht dort aber dafür konstant auf höchster Stufe, geht das ebenfalls ins Geld. Ein 30 bis 50 Prozent höherer Verbrauch und entsprechend mehr Ausgaben drohen.
Vorsicht ist zuletzt noch bei unkontrolliertem Lüften geboten. Stehen Türen zu unbeheizten Räumen dauerhaft offen oder werden Fenster ohne Konzept geöffnet, führt das zu hohen Wärmeverlusten und einem kontinuierlichen Energieaufwand. Besonders in großen Wohnungen oder Häusern können die Kosten dann schnell um bis zu 50 Prozent steigen.
Quellen: Immowelt, Verbraucherzentrale
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