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Gehalt: Diese Parteien bringen vor allem Geringverdienern mehr ein – laut Studie

Nicht alle Parteien setzen den gleichen Fokus darauf, wen sie unterstützen wollen und wen nicht. Eine aktuelle Studie zeigt nun, welche Auswirkung das auf private Gehälter haben kann.

Person rechnet mit einem Taschenrechner, während vor ihr Geld auf dem Tisch liegt.
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Die 5 Vorteile des bedingungslosen Grundeinkommens

Das bedingungslose Grundeinkommen wird immer wieder heiß debattiert. Aktuell laufen einige Studien um die Sinnhaftigkeit und die Auswirkungen dieses innovativen Konzepts zu erforschen.Wir zeigen dir, welche fünf Vorteile das bedingungslose Grundeinkommen mit sich bringen würde.

Vor der Bundestagswahl 2025 stellt sich für viele Bürgerinnen und Bürger die Frage, wen sie am 23. Februar wählen sollen. Dabei dürften auch die steuerlichen Entlastungspläne der Parteien im Fokus stehen. Eine aktuelle Studie des Mannheimer Leibniz-Instituts für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) zeigt genau dort nun deutliche Unterschiede auf: Während einige Parteien das Gehalt von Spitzenverdiener*innen priorisieren, profitieren Gering- und Mittelverdiener*innen vor allem von den Konzepten linker Parteien.

Gehalt: Linke will Gering- und Mittelverdiener unterstützen

Die Untersuchung verglich dabei die Auswirkungen der Steuer-, Mindestlohn- und Sozialreformvorschläge der Parteien auf das Gehalt privater Haushalte. Dabei wurde ein besonderes Augenmerk auf die finanziellen Veränderungen für Familien mit unterschiedlichen Einkommen gelegt. Laut ZEW hätten insbesondere die Programme von SPD, Grünen, Linken und Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) positive Effekte für Haushalte mit niedrigem oder mittlerem Einkommen.

Dafür bringen die Forschenden ein Beispiel: Eine Familie mit einem einzelnen Gehalt, zwei Kindern und einem Bruttojahreseinkommen von 40.000 Euro würde mit den Plänen der Linken 6.150 Euro mehr im Jahr zur Verfügung haben. Bei den Grünen wären es 870 Euro, bei der SPD 860 Euro und beim BSW 1.010 Euro. Die Union brächte dieser Familie immerhin noch 300 Euro zusätzlich.

Anders sieht es bei den Programmen der FDP und der AfD aus: Diese würden der Familie bei gleichem Gehalt weniger Geld belassen. Konkret wären es 440 Euro weniger bei der AfD und 1.520 Euro weniger bei der FDP. Gründe dafür liegen laut ZEW in Reformvorschlägen, wie der Anpassung des Bürgergelds oder den Auswirkungen von Steuererleichterungen auf Wohngeldregelungen.

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Prioritäten im Wahlprogramm erkennbar

Lediglich Haushalte mit deutlich höheren Gehältern profitieren durch die Programme der AfD, FDP und Union deutlich. So würde eine Familie mit einem Bruttoeinkommen von 180.000 Euro mit dem AfD-Programm 19.190 Euro mehr im Jahr behalten, mit der FDP 11.990 Euro und mit der Union 5.840 Euro. Bei der SPD wären es in diesem Szenario 2.200 Euro zusätzlich. Nur die Linke würde das Einkommen solcher Spitzenverdiener um 800 Euro verringern. Besonders anschaulich werden diese Zahlen in einem aktuellen Post der Tagesschau auf Instagram.

Der Tagesspiegel zitiert dazu Holger Stichnoth, Mitautor der Studie: „SPD, Grüne, Linke und BSW wollen untere und mittlere Einkommen entlasten. Sie würden das über höhere Steuern für Spitzenverdienerinnen und -verdiener finanzieren.“ „Das ist nicht nur sozial ungerecht, sondern auch ökonomisch unverantwortlich“, sagt SPD-Generalsekretär Matthias Miersch gegenüber der Süddeutschen Zeitung (SZ). Die SZ war Kooperationspartner für das ZEW für die Studie zu den Parteiprogrammen.

Die Parteien argumentieren mit unterschiedlichen Schwerpunkten: Während AfD und FDP auf eine weitreichende Steuerentlastung setzen, die hauptsächlich am oberen Rand der Gesellschaft finanziell ankommen, betonen SPD und Grüne die Bedeutung von Mindestlohn und Sozialleistungen und einer gestärkten Mittelschicht. Laut der Studie zeigen die Wahlprogramme also: Wessen Gehalt letztlich profitiert, hängt entscheidend davon ab, welche Partei die politischen Hebel in die Hand bekommt. Wählerinnen und Wähler sollten sich deshalb bewusst machen, welche Prioritäten für sie persönlich im Vordergrund stehen und dann gut informiert in die kommende Bundestagswahl gehen.

Quellen: ZEW, Tagesspiegel, SZ, Instagram/ Tagesschau

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