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Heizungsgesetz abschaffen? Wohnungsbranche warnt vor extremen Planungsschwierigkeiten

Die Wohnungswirtschaft stemmt sich gegen die Abschaffungspläne der CDU. Bei einer Kehrtwende in der Heizungspolitik droht ein Investitionschaos.

L R Maren Kern, Friedrich Merz
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Die Wohnungswirtschaft in Berlin und Brandenburg stellt sich klar gegen eine komplette Rücknahme des Heizungsgesetzes. Maren Kern, Vorstandschefin des Verbands Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU), warnt: So ein Schritt würde nur noch mehr Verwirrung stiften. Gerade jetzt, wo auf Bundesebene über eine neue Regierung verhandelt wird, sei das ein völlig falsches Signal.

Heizungsgesetz: Rückzug wäre Rückschritt

Viele Wohnungsunternehmen würden schon seit Jahren am Klimaschutz arbeiten und CO-Emissionen reduzieren. Viel Zeit, Geld und Energie seien in den Umbauprozessen geflossen, um sich an das Heizungsgesetz anzupassen. „Jetzt auf diesem Weg wieder alles zu stoppen und wieder alles zurückzudrehen, das stiftet noch mehr Verwirrung, als es unserem Land und auch dem Wohnungsbau und auch letztendlich der CO2-Reduzierung guttut“, zitiert ZEIT ONLINE unter Berufung auf die Deutsche Presse-Agentur (dpa).

Für Kern steht fest: Verlässlichkeit ist entscheidend. Wenn sich ständig die politischen Vorgaben ändern, wird es für Wohnungsunternehmen extrem schwierig, Investitionen sicher zu planen. Die aktuellen Diskussionen über eine mögliche Rücknahme des GEG sorgen deshalb nicht nur bei Verbraucherinnen und Verbrauchern, sondern auch in der Branche für große Unsicherheit.

In den Städten und Gemeinden wird bereits mit Hochdruck an kommunalen Wärmeplänen gearbeitet – gemeinsam mit Energieversorgern und Wohnungsunternehmen. Es kostet viel Zeit und Geld, und man braucht dafür einen klaren gesetzlichen Rahmen. Das Ziel ist, den CO-Ausstoß im Gebäudesektor spürbar zu senken – ein zentraler Baustein der deutschen Klimapolitik.

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Risiko für deutsche Klimaziele

Das Heizungsgesetz, offiziell Gebäudeenergiegesetz (GEG) genannt, wurde 2023 überarbeitet, damals unter der Regierung aus SPD, Grünen und FDP. Diese schnelle Reform hat für viel Unsicherheit gesorgt – bei Bürger*innen und Kommunen, aber auch in der Wohnungswirtschaft. Seit dem Inkrafttreten am 1. Januar 2024 gelten außerdem strengere Vorgaben für den Energiebedarf von Neubauten.

Im Bundestagswahlkampf hat die Friedrich Merz (CDU) angekündigt, die Novelle komplett rückabwickeln zu wollen. Jetzt verhandelt seine Partei aber mit der SPD über eine Koalition, und es ist fraglich, ob dieses Versprechen noch realistisch ist. Klar ist: Eine komplette Rücknahme könnte die deutschen Klimaziele ernsthaft gefährden.

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Quelle: ZEIT ONLINE

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