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Flugzeug: Neue Pflicht im Flieger geplant – sie betrifft Millionen Passagiere

In diesem Monat starteten europaweite Abstimmungen, die sowohl das Fliegen im Urlaub als auch generell positiv beeinflussen könnten.

Passagiere im Flugzeug
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Flugzeug ohne Pilot: Wie sicher fühlen sich Deutsche beim autonomen Fliegen?

Ob Geschäftsreise oder ein Wochenendtrip: Fliegen gehört mittlerweile zum Alltag dazu. Doch würde man auch so selbstsicher in den Flieger steigen, wenn kein Pilot im Cockpit sitzt?

Künftig könnten viele Passagier*innen wieder eine kleine Reisetasche kostenlos mit ins Flugzeug und somit auch in den Urlaub nehmen. Das Europäische Parlament hat für eine neue Regelung gestimmt, die Handgepäckgebühren bei Flügen innerhalb der EU und auf EU-Strecken abschaffen soll.

Flugzeug: Sieben Kilo Handgepäck sollen kostenlos werden

Wie die BBC berichtet, sollen Fluggäste laut dem Vorschlag dann ein Handgepäckstück bis zu einem Gewicht von sieben Kilogramm und einer maximalen Länge von hundert Zentimetern kostenlos mit ins Flugzeug nehmen dürfen – auch bei Billigfluglinien. Zusätzlich können sie kleines persönliches Gepäck, das unter den Sitz passt (Maße: 40 x 30 x 15 Zentimeter) mitführen.

Bislang verlangten viele günstige Airlines hohe Zusatzgebühren für größere Handgepäckstücke. Vor allem in Spanien sorgte das für Ärger: Dort verhängte das Verbraucherschutzministerium im November 2024 Strafen in Höhe von 179 Millionen Euro gegen fünf Billigflieger. Diese Entscheidung hat nun offenbar den politischen Druck auf die EU erhöht, einheitliche und faire Regeln einzuführen.

Im Detail richtet sich die europäische Verbandsklage gegen die Basistarife der Fluggesellschaften Easyjet, Ryanair, Norwegian, Transavia, Volotea, Vueling und Wizz Air. Laut Beuc-Analysen (via Rheinische Post (RP)) verlangen diese Airlines zwischen 6 und 75 Euro für ein weiteres Handgepäckstück. Dabei sei im Flugzeug genügend Stauraum vorhanden. Solche Zusatzgebühren stellen für die Unternehmen eine wesentliche Einnahmequelle dar. Die italienische Zeitung „Corriere della Sera“ schätzt laut RP, dass Ryanair damit jährlich rund 3,5 Milliarden Euro und Easyjet etwa 2,2 Milliarden Euro umsetzt.

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Mehr Rechte für Reisende in der EU

Neben der Handgepäck-Regelung will das Parlament auch andere Aspekte des Fliegens verbessern. So sollen Familien künftig ohne Zusatzkosten zusammensitzen können – insbesondere Kinder unter 12 Jahren dürfen nicht mehr von ihren Begleitpersonen getrennt werden.

Auch bei Verspätungen von Flugzeugen soll es neue Schutzmaßnahmen geben: Wenn man dadurch einen Anschluss verpasst – egal ob Flieger, Bus oder Zug – und die Tickets über denselben Anbieter gekauft wurden, soll es Anspruch auf Entschädigung geben. Darüber hinaus müssen Buchungsplattformen in Zukunft alle Gebühren, auch für Vermittlung und Service, direkt beim Kauf anzeigen.

Ob die Regeln tatsächlich umgesetzt werden, hängt noch von den EU-Mitgliedstaaten ab. Die Verhandlungen dazu starteten im Juli 2025. Die Fluggesellschaften zeigen sich wenig begeistert und warnen vor höheren Ticketpreisen. Dennoch könnte sich für dich als Passagier*in bald einiges zum Positiven ändern.

Quellen: BBC, Rheinische Post

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