Auch, wenn es unwirklich klingt, aber viele Menschen setzen bei der Rentenauszahlung weiterhin auf Bargeld. Genau das soll sich ab Dezember 2025 ändern, denn dann ist für alle Bezieher*innen ein Bankkonto Pflicht.
Rentenauszahlung: Deutsche Post macht Bankkonto zur Voraussetzung
Die sogenannte „Zahlungsanweisung zur Verrechnung“ klingt bürokratisch, ist aber für tausende Rentner*innen in Deutschland Alltag, wenn es um die monatliche Rentenauszahlung geht. Sie verzichten auf ein Bankkonto und holen sich ihre gesetzliche Rente jeden Monat bar bei der Postbank-Filiale ab. Damit ist in wenigen Monaten allerdings Schluss.
„Der Postbank Service zur Barauszahlung Ihrer Rente über eine Zahlungsanweisung zur Verrechnung (ZzV) wird zum Jahresende 2025 eingestellt“, steht dazu auf der FAQ-Seite des Rentenservice der Deutschen Post, der den Prozess im Auftrag der Gesetzlichen Rentenversicherung abwickelt.
„Sie müssen Ihre Rente spätestens ab Dezember 2025 auf ein Konto überweisen lassen“, heißt es weiter. Wer auch dann kein Bankkonto angibt, bekommt die Zahlungen zunächst nicht mehr überwiesen. Sie gehen allerdings nicht verloren, sondern werden nachgezahlt, sobald die nötigen Daten vorliegen.
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Das müssen Betroffene jetzt tun
Wer bisher kein Bankkonto genutzt hat, muss jetzt also spätestens in den kommenden Monaten tätig werden. Seit 2016 hat jede*r Verbraucher*in in der EU das Recht auf ein sogenanntes Basiskonto, das für Überweisungen, Abhebungen und Daueraufträge genutzt werden kann. Alternativ ist es auch möglich, die Rente auf das Konto einer Vertrauensperson, etwa eines Familienmitglieds, überweisen zu lassen.
Das nötige Formular für die Angabe einer neuen Kontoverbindung finden Betroffene auf der Website des Rentenservice der Deutschen Post. Den aufgefüllten „Antrag auf unbare Zahlung einer Rente“ können sie dann an die folgende Anschrift schicken: Deutsche Post AG, Niederlassung Renten Service, 13497 Berlin.
Immerhin: Die Zahl der Rentner*innen, die sich für diese ungewöhnliche Auszahlung entscheiden, sinkt bereits deutlich. Im Februar 2024 waren es laut Stern noch rund 5.600 Personen, mittlerweile sind es nur noch etwa 3.300. Die meisten Nutzer*innen der Rentenauszahlung in bar zahlen dafür eine monatliche Gebühr von rund 9 Euro – nur Menschen über 75 oder mit besonderem Härtefallstatus erhalten das Geld kostenfrei.
Quellen: Deutsche Post, Stern
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