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Weniger Gehalt ab Juli: Zahlreiche Arbeitnehmer verlieren gleich hunderte Euro

Eine erneute Erhöhung der Krankenkassenbeiträge sorgt dafür, dass viele Berufstätige schon beginnend im Juli weniger Lohn bekommen.

Mann hält leeres Portemonnaie auf
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Gehalt: Mit diesem Einkommen gehörst du in Deutschland zur Mittelschicht

Für die Mittelschicht gibt es laut verschiedenen Faktoren eine konkrete Grenze. Diese wird aber vor allem an Gehalt und Einkommen gemessen.

Immer mehr gesetzlich Versicherte müssen sich auf höhere Kosten einstellen: Zum 1. Juli 2025 haben erneut mehrere Krankenkassen ihre Beitragssätze angehoben – mit entsprechender Auswirkung auf das Gehalt. Besonders betroffen sind derzeit Mitglieder der folgenden Kassen.

Gehalt: Diese drei Krankenkassen lassen es ab Juli sinken

Der Krankenkassenbeitrag wirkt sich direkt auf dein monatliche Gehalt (brutto) aus, da er Teil der gesetzlichen Sozialabgaben ist, die automatisch vom Lohn abgezogen werden. In Deutschland wird der Beitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) grundsätzlich paritätisch finanziert, was bedeutet, dass Arbeitnehmende und Arbeitgeber jeweils die Hälfte des allgemeinen Beitragssatzes zahlen.

Erhöhen die Kassen ihre Sätze, erhältst du also auch weniger am Monatsende ausgezahlt. Derzeit betrifft das laut Stiftung Warentest Versicherte der Securvita BKK, die ihren Beitrag um 0,7 Prozentpunkte auf nun 18,5 Prozent anhebt. Noch stärker spüren es Versicherte der IKK Brandenburg und Berlin: Dort steigt der Beitrag um 1,25 Punkte auf 18,95 Prozent. Die IKK – Die Innovationskasse liegt mit einem neuen Satz von 18,9 Prozent nur noch knapp unter dem Höchstwert der Knappschaft, die aktuell 19 Prozent verlangt. Neben diesen drei Kassen hat auch die BKK Technoform ihren Satz erhöht – auf 18,09 Prozent.

Diese Entwicklung zeigt: Der allgemeine Trend zu steigenden Beitragssätzen setzt sich weiter fort, was das Gehalt vieler Arbeitnehmer*innen erneut und dauerhaft belastet.

Lesetipp: Diese neue Besteuerung kann den Netto-Gehalt beeinflussen

Betriebskrankenkassen ziehen nach

Zusätzlich, so Stiftung Warentest weiter, haben fünf geschlossene Betriebskrankenkassen die Beiträge erhöht: BMW BKK, BKK PwC, EY BKK, Karl Mayer BKK und Merck BKK. Diese Kassen stehen ausschließlich bestimmten Beschäftigtengruppen offen und sind daher nicht im allgemeinen Vergleichstest berücksichtigt. Trotzdem betreffen die Erhöhungen eine große Zahl Versicherter und deren Gehalt.

Insgesamt haben seit Jahresbeginn 59 Krankenkassen zum 1. Januar ihren Beitrag erhöht, eine zum Februar, drei zum April, zwei im Mai und nun drei weitere im Juli. Was das für Einzelpersonen heißt, zeigt ein Rechenbeispiel: Eine Person in Deutschland verdient im Schnitt pro Monat rund 4.200 Euro brutto. Erhöht sich der Krankenkassenbeitrag um ein Prozent, ergibt das ergibt das 21 Euro zusätzliche Abzüge pro Monat – du zahlst nur 0,5 Prozent der Erhöhung, weil den Rest dein Arbeitnehmer übernimmt. Hochgerechnet auf das Jahr sind das 252 Euro weniger Netto-Gehalt.

Wenn du also gesetzlich versichert bist, lohnt sich ein regelmäßiger Blick auf die Konditionen deiner Krankenkasse – insbesondere, wenn du Wert auf stabile Beiträge und zusätzliche Leistungen legst.

Quellen: Stiftung Warentest, eigene Recherche

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