Veröffentlicht inVerbraucher

Steuererklärung: Wer das angibt, macht das Finanzamt sofort misstrauisch

Die Papiere für 2024 sind demnächst fällig. Dabei kann es vielen passieren, dass sie das Finanzamt ungewollt aufmerksam machen.

PC mit Steuererklärung
© Getty Images / Constantine Johnny

Handy von der Steuer absetzen – es kann so einfach sein

Möchte man das Handy von der Steuer absetzen, braucht es einen triftigen Grund.So muss das besagte Gerät beruflich genutzt werden. Freiberufler, Journalisten und Makler haben zudem die besten Chancen.

Was früher Wochen dauerte, geht heute in wenigen Sekunden: Die Bearbeitung deiner Steuererklärung übernimmt mittlerweile in vielen Fällen ein automatisiertes Risikomanagementsystem (RMS) des Finanzamtes. Diese Software prüft deine Angaben und entscheidet, ob deine Erklärung unauffällig ist – oder ob ein Finanzbeamter genauer hinschauen muss.

Steuererklärung: So wird sie inzwischen geprüft

Wie das Portal Guter Rat erklärt, wurde das System entwickelt, um Routinefälle effizient zu bearbeiten. Die Software gleicht deine Daten dazu automatisch mit den Vorgaben der Finanzämter ab. Ist alles im Rahmen, geht deine Steuererklärung durch – ganz ohne menschliches Eingreifen. Nur wenn die Angaben vom Standard abweichen oder besonders auffällig sind, wird dein Fall an eine*n Mitarbeiter*in weitergeleitet.

Für viele Steuerzahler*innen bedeutet das: Der Steuerbescheid kommt schneller. Gleichzeitig erhöht sich aber das Risiko, dass ungewöhnliche Angaben gezielt überprüft werden – und wer auffällt, muss mindestens mit Rückfragen oder zusätzlichen Nachweisen rechnen.

Lesetipp: Diese Belege dürfen bei der Steuererklärung nicht fehlen

WISO Steuer-Logo
Credit: Buhl Data Service GmbH

Diese Angabe macht Finanzämter misstrauisch

Es gibt ganz verschiedene Einträge, die von einem derartigen System als ungewöhnlich herausgestellt werden. Ganz oben auf der Liste stehen dabei neue Geldsignale ohne Vergleichswert aus dem Vorjahr. Dabei kann es sich um ganz verschiedene Dinge handeln, wie erstmalige Vermietungseinkünfte, eine Abfindung oder Gewinne aus Kryptowährungen über 1.000 Euro, die ohne weitere Erklärung aufgeführt werden, wie t-online berichtet. Solche Fälle stuft das RMS als unplausibel ein.

Auch extrem hohe oder plötzlich stark gestiegene Werbungskosten und Sonderausgaben können eine entsprechende Wirkung auf die Software haben. Weichen die Beträge deutlich vom eigenen Vorjahr oder vom Branchenschnitt ab, markiert das System sie ebenfalls. Gleiches gilt laut Betriebsausgabe.de für mehrere Einkunftsarten oder ein sehr hohes Einkommen, wie es zum Beispiel bei einer Kombination aus Arbeitslohn, Gewerbe­gewinn und Kapital­erträgen zustande kommt.

Lesetipp: Dieses Steuertrick übersehen viele Trade Republic-Nutzer*innen

So schützt du dich am besten

Um zu vermeiden, dass deine Steuererklärung als auffällig eingestuft wird, solltest du besonders sorgfältig vorgehen. Ein wichtiger Schritt ist die Prüfung der Konsistenz: Vergleiche alle Kennzahlen mit denen des Vorjahres. Größere Abweichungen solltest du idealerweise proaktiv begründen, um Missverständnisse zu vermeiden.

Auch wenn es keine Pflicht zur Einreichung von Belegen mehr gibt, empfiehlt es sich, diese digital bereitzuhalten – insbesondere für Werbungskosten, außergewöhnliche Belastungen oder neue Pauschbeträge. So kannst du bei auftretenden Rückfragen des Finanzamts sofort reagieren.

Zu guter Letzt gilt es, unbedingt die Abgabefrist der Steuererklärung im Blick behalten – in diesem Jahr ist das nämlich erstmals wieder der 31. Juli.

Quellen: Guter Rat, t-online, Betriebsausgabe.de

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.

Du willst mehr von uns lesen? Folge uns auf Google News.