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Valve: „Active Shooter“ durch öffentliche Kritik gestoppt

Innerhalb der vergangenen Tage und Wochen geriet das Unternehmen Valve aufgrund eines Schulmassaker-Simulators in enorme Bedrängnis.

Terrorübung der Münchener Polizei am Hauptbahnhof (Symbolbild)
Valve hat den "Active Shooter" von seiner Spiele-Plattform Steam entfernt. Foto: imago / Michael Trammer

Nach einer Welle der Empörung hat das US-Unternehmen Valve ein Videospiel zurückgezogen, bei dem Spieler ein Schulmassaker simulieren sollten. Valve begründete die Entscheidung am Dienstag mit unlauterem Geschäftsgebaren der Firma Revived Games, die „Active Shooter“ entwickelt hatte. Das Computerspiel sollte ursprünglich am 6. Juni auf den Markt kommen.

Petition gegen „Active Shooter“

Politiker und Eltern von Opfern der häufigen Schusswaffenangriffe an US-Schulen hatten das Spiel scharf verurteilt. Knapp 200.000 Menschen forderten in einer Petition auf der Website Change.org, Valve solle auf „Active Shooter“ verzichten.

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Fred Guttenberg, dessen 14-jährige Tochter Jaime im Februar bei dem Schulmassaker in Parkland im US-Bundesstaat Florida getötet worden war, reagierte erleichtert auf den Stopp des Spiels. „Wow, das ist eine tolle Nachricht!!!“, schrieb er im Kurzbotschaftendienst Twitter. Valve wollte das Spiel ursprünglich zum Preis von fünf bis zehn Dollar (4,33 bis 8,65 Euro) verkaufen.

Fragwürdiger Trailer

In einem Werbefilm auf der Website von Steam, dem Digitalvermarkter von Valve, steckt der Spieler zunächst in der Rolle eines Spezialkommando-Mitglieds, das in einer Schule nach einem Schützen sucht. Dann wird die Perspektive des wild um sich schießenden Täters eingenommen. Der Trailer endet mit Bildern von auf dem Boden liegenden Leichen, wobei die Zahl der getöteten Zivilisten und Polizisten gezählt wird.

„Ich habe viele schreckliche Dinge gesehen und gehört, seit meine Tochter Opfer einer Schulschießerei wurde und nun im echten Leben tot ist“, hatte Guttenberg das Spiel vor dessen Verkaufsstopp kommentiert. „Die Wut von jedem, der sich um die Sicherheit in Schulen und in der Öffentlichkeit kümmert“, solle Valve treffen.

Richtlinien für Inhalte

Auch Ryan Petty, dessen 14-jährige Tochter Alaina ebenfalls in Parkland erschossen worden war, hatte das Spiel scharf kritisiert. „Es ist widerwärtig, dass Valve Corp. versucht, Profit aus der Glorifizierung von Tragödien zu schlagen, die unsere Schulen überall im Land betreffen“, schrieb Petty im Online-Netzwerk Facebook.

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Valve begründete den Verkaufsstopp damit, dass der hinter Revived Games und der damit verbundenen Verlagsfirma Acid steckende Unternehmer sich des Verstoßes gegen Verbraucher- und Urheberrechte schuldig gemacht und Rezensionen im Internet manipuliert habe. Mit derartigen Leuten wolle Valve „keine Geschäfte machen“.

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Auf den Inhalt von „Active Shooter“ ging Valve hingegen in der Mitteilung nicht ein. Die Firma wolle sich bald mit dem „breiteren Thema der Richtlinien für Inhalte“ seines Digitalvermarkters Steam befassen, kündigte Valve aber an.

Massaker an der Tagesordnung

Revived Games hatte zuvor als Reaktion auf die Kritik erklärt, „Active Shooter“ sei „ausschließlich zu Unterhaltungszwecken und Simulation gedacht“. „Revived Games glaubt, dass Gewalt und unangemessenes Verhalten in Videospiele und nicht in die reale Welt gehören“, hieß es weiter.

In den USA gibt es immer wieder Schusswaffenangriffe in Schulen. Ein 19-Jähriger hatte am Valentinstag ein Schulmassaker in Parkland angerichtet. An einer Schule im texanischen Santa Fe erschoss ein 17-Jähriger vor knapp zwei Wochen zehn Menschen.

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