Die beliebte Panzersimulation „World of Tanks“ (2010) steht aktuelle im Mittelpunkt politischer Spannungen. Die russische Generalstaatsanwaltschaft hat Berichten zufolge angekündigt, die Unternehmensanteile der Geschäftsführer von Wargaming und Lesta Games beschlagnahmen zu wollen.
„World of Tanks“: Russland sieht Ukraine-Unterstützung als Extremismus
Im Zentrum der Auseinandersetzung stehen laut den Nachrichtenagenturen RIA und RBC Malik Khatazhaev von Lesta Games und Viktor Kisly von Wargaming, wie unter anderem Engadget berichtet. Während Lesta Games die russische Version von „World of Tanks“ betreibt, ist Wargaming für die internationale Fassung des Spiels verantwortlich.
Auslöser für das harte Vorgehen der russischen Behörden ist RIA zufolge ein Spendenaufruf, den Wargaming 2023 in seinem Spiel für medizinische Hilfe in der Ukraine durchgeführt hatte. Die Behörden werten diese Aktion nun als „extremistische Aktivität“ – und das, obwohl Wargaming seine Geschäfte in Russland und Belarus bereits 2022 vollständig eingestellt hatte.
Ein Sprecher von Wargaming stellte gegenüber Engadget klar: Das Unternehmen habe sich „strategisch aus dem russischen und belarussischen Markt zurückgezogen“, sämtliche Geschäfte ohne Gewinn an das lokale Management übergeben und keinerlei Absichten, zurückzukehren. Demnach besitzt Wargaming heute keine Vermögenswerte oder geschäftlichen Interessen mehr in Russland oder Belarus.
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Auch Lesta Games steht unter Druck
Warum auch Lesta Games ins Visier der Behörden geraten ist, bleibt unklar. Das Unternehmen betreibt nach dem Rückzug von Wargaming die russische Version von „World of Tanks“ und gehört somit formell weiterhin zur russischen Unternehmenslandschaft. In einer Stellungnahme über den eigenen Telegram-Kanal betonte das Studio, es halte sich „vollständig an die Gesetze der Russischen Föderation und der Republik Belarus“ und habe „keinen Grund zur Sorge“.
Dennoch könnte die politische Lage unberechenbar bleiben. Auch wenn Lesta öffentlich Gelassenheit demonstriert, zeigt der Fall, wie stark geopolitische Spannungen in die Gaming-Branche hineinwirken können – und dass selbst Entwicklerstudios zum Spielball staatlicher Interessen werden. Wer in Russland Games entwickelt oder betreibt, muss zunehmend mit politischen Konsequenzen rechnen.
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Quellen: Engadget
Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.
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