Nintendo hat seine Produkte von der US-amerikanischen Plattform von Amazon entfernt, nachdem es Streit über nicht autorisierte Verkäufe gegeben hat. Das Unternehmen bemerkte, dass unabhängige Händler Spiele zu Preisen angeboten haben, die unter den offiziellen Preisempfehlungen lagen. Diese kauften Nintendo-Produkte in großen Mengen in Südostasien und exportierten sie in die Vereinigten Staaten. Für den Entwickler der Switch 2 war das eine Gefahr für die eigene Preisstrategie und den Schutz der Marke.
Nintendo und Amazon ohne Einigung
Amazon versuchte, den Konflikt zu lösen, indem es vorgeschlagen hat, Nintendo-Produkte mit einem Authentizitätssiegel zu versehen. Diese Siegel sollten den Käufer*innen die Echtheit der Produkte garantieren und Amazon ermöglichen, die Waren besser nachzuverfolgen. Doch Nintendo war mit diesem Vorschlag nicht zufrieden und zog sich Bloomberg zufolge vom Verkauf über Amazon in den Vereinigten Staaten von Amerika zurück.
Schon im vergangenen Jahr verschwanden nach und nach die Nintendo-Listings, die zuvor als „Verkauft von Amazon“ gekennzeichnet waren. Übrig blieben Angebote unabhängiger Händler. Viele Nutzende bemerkten das Fehlen und fragten sich in den sozialen Netzwerken, warum sie die Produkte nicht mehr wie gewohnt bestellen konnten.
Besonders deutlich wurde das beim Start der Nintendo Switch 2. Die Konsole verkaufte sich innerhalb weniger Tage millionenfach bei Händlern wie Walmart, Target und Best Buy. Amazon bot sie zwar in Kanada, Japan und dem Vereinigten Königreich an, doch in den Vereinigten Staaten von Amerika suchten viele Gamer*innen vergeblich nach dem neuen Gerät auf der Plattform.
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Deutschland bislang nicht betroffen
Nintendo ist nicht das erste große Unternehmen, das mit Amazon in Konflikt geraten ist. Auch Marken wie Apple und Nike hatten in der Vergangenheit Probleme mit gefälschten Produkten und mangelnder Kontrolle über ihre Artikel auf der Plattform. Amazon hat in den letzten Jahren versucht, das Vertrauen großer Marken zurückzugewinnen, und die Regeln für unabhängige Händler verschärft.
Inzwischen gibt es Anzeichen dafür, dass sich das Verhältnis zwischen Nintendo und Amazon wieder verbessert. Vorbestellungen für das neue Spiel Donkey Kong Bananza sind bereits mit dem Hinweis „Verkauft von Amazon“ online verfügbar. Die Switch 2 wird dort allerdings immer noch nicht angeboten, sodass viele Nutzer*innen weiterhin auf anderen Plattformen suchen müssen.
In Deutschland können Interessierte problemlos auch weiterhin die Konsolen des japanischen Soft- und Hardwareentwicklers sowie dessen Spiele über Amazon bestellen.
Quelle: Bloomberg
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