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Amazon: Drastischer Schritt auch bei „Herr der Ringe“-Serie

Amazon hat mit der neuen „Der Herr der Ringe“-Serie scheinbar einen Volltreffer gelandet. Allerdings sieht sich das Unternehmen gezwungen, das vielleicht wichtigste Feedback nur verzögert zuzulassen: das der Fans.

Amazon Prime Video Logo
Bei Prime Video gibt es viele Filme und Serien zu entdecken. © imago images/NurPhoto

Bei Amazon gibt es mit Prime Video schon lange einen eigenen Streaming-Dienst. Für diesen kauft sich der Versandriese nicht nur allerlei Lizenztitel ein, sondern produziert auch eigene Projekte. Mit der neuen Serie „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“ hat man das bislang ambitionierteste Projekt auf die Beine gestellt, das es besonders zu schützen gilt.

Amazon: Verzögerte Kundenrezensionen für „Herr der Ringe“-Serie

Sie gehören zu den praktischsten und damit auch wichtigsten Elementen bei Amazon: die Kundenrezensionen. Ob ein Produkt gut ankommt, kann darüber entscheiden, ob man sich selbst dafür entscheidet oder nicht. Das gilt auch für Filme und Serien bei Prime Video und damit auch für die „Der Herr der Ringe“-Serie.

Doch wer eine eigene Meinung verfassen und veröffentlichen will, muss sich gedulden. Denn wie das Branchenblatt Variety berichtet, hat sich Amazon dazu entschlossen das Angebot einzuschränken. Stattdessen sollen Besprechungen nur noch mit 72-stündiger Verzögerung online erscheinen – nachdem sie zuvor überprüft wurden.

Vorsorge gegen Review-Bombing und Internet-Trolle

Das bestätigte Amazon auch offiziell gegenüber dem Magazin, wobei auch herauskam, dass diese Praxis schon seit Mitte August aktiv ist, als die Serie „A League Of Their Own“ erschien. Dabei möchte man genau schauen, ob es sich bei einer Rezension um eine ehrliche Meinungsäußerung handelt oder um eine Schmähkritik, die einzig die Gesamtwertung herunterziehen soll. Auch soll geprüft werden, ob dabei Bots zum Einsatz kommen.

„ Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“ ist mit Rekordzahlen für Amazon an den Start gegangen: Wie unter anderem Collider schreibt, schauten 25 Millionen Haushalte am ersten Tag rein. Allerdings bekommt der Titel auch reichlich Gegenwind im Netz: Bei der Kritikensammelseite Rotten Tomatoes sind zwar sehr gute 84 Prozent der berücksichtigten professionellen Kritiken positiv, allerdings nur 39 Prozent der Fan-Rezensionen – was ziemlich schlecht ist (Stand: 5. September 2022).  

Dabei drängt sich der Verdacht des Review-Bombings auf: Dabei erscheinen in kurzem Zeitraum sehr viele Online-Besprechungen zu einem Produkt, die vornehmlich zum Ziel haben, dessen öffentliche Wahrnehmung negativ zu beeinflussen. Amazons neue Entscheidung kann eindeutig als vorsorgliche Gegenmaßnahme auf dieses Phänomen auf der eigenen Plattform verstanden werden.

Quellen: Variety, Collider, Rotten Tomatoes

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