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Netflix soll Inhalte in einer bestimmten Region löschen – es drohen Konsequenzen

Streaming-Gigant Netflix bekommt Ärger aus einer ganzen Region. Saudi-Arabien und benachbarte Länder verlangen, dass bestimmte Inhalte von der Plattform entfernt werden.

Netflix-Logo auf einem Handy-Display
Netflix-Kund*innen sind gerade im Visier von Kriminellen. © imago images/Panthermedia

Noch immer ist Netflix einer der führenden Streaming-Dienste weltweit mit mehr als 200 Millionen aktiven Nutzerkonten. Die Plattform ist in vielen Teilen der Erde vorhanden, doch nicht in jeder Region ist man zufrieden mit dem vielfältigen Angebot an Filmen und Serien. Nun haben sich gleich mehrere Nationen aus dem Mittleren Osten gemeldet und verlangen, dass das Unternehmen bestimmte Inhalte entfernt.

Netflix soll „anstößige Inhalte“ löschen

Die Nachrichtenagentur Associated Press berichtet, dass mehrere Staaten am Persischen Golf ein gemeinsames Statement verfasst haben. Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrain, Kuwait, Oman und Qatar formen den Gulf Cooperation Council. Zusammen fordern sie die Entfernung von Inhalten, die „islamischen und gesellschaftlichen Werten und Prinzipien widersprechen“. Saudi-Arabien und die Emirate haben zusätzlich eigene Statements veröffentlicht.

Konkretere Details sollen zwar aus der Forderung nicht hervorgehen. Allerdings habe das saudische Staatsfernsehen zur gleichen Zeit ein Interview mit einer „Verhaltensberaterin“ ausgestrahlt, die Netflix als „offiziellen Sponsor von Homosexualität“ bezeichnete. Dabei habe man auch eine zensierte Beispielszene aus der Animationsserie „Jurassic World: Camp Cretaceous“ als Beispiel gezeigt, in der sich zwei Frauen küssen.

  • Auch interessant: Als ob das noch nicht genug wäre, wird Netflix aktuell verklagt. Es geht um die Serie „Inventing Anna“ und die Darstellungsweise einer Person.

Verliert Netflix gleich mehrere Märkte?

Eine weitere TV-Sendung legte außerdem nahe, dass Netflix komplett aus der Region verbannt werden könnte, da derlei Formate Kindern zugänglich sind. Für den Streaming-Dienst sind das bei weitem nicht die ersten Probleme in der Region. Schon zuvor hat man Inhalte in Saudi-Arabien eingeschränkt.

Erst vor einigen Monaten durften zwei große Hollywood-Filme wegen der Darstellung von Homosexualität in mehreren muslimisch geprägten Ländern nicht gezeigt werden: Pixars Animationsfilm „Lightyear“ sowie der Marvel-Blockbuster „Doctor Strange 2“. In vielen Nationen im Mittleren Osten steht Homosexualität unter Strafe, in einigen droht sogar die Todesstrafe. Netflix hat sich zu dieser jüngsten Forderung noch nicht offiziell geäußert.

Quelle: Associated Press

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