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Ein Quantum Trost: Warum der Titel nicht albern, sondern genial ist

Heute um 20:15 Uhr zeigt VOX im TV den für viele schwächsten James Bond-Thriller mit Daniel Craig. Vor allem über den Titel „Ein Quantum Trost“ wurde gelacht. Doch er ist tiefgründiger als du denkst.

ein quantum trost daniel craig gemma arterton
Daniel Craig und Gemma Arterton in "Ein Quantum Trost"

Bereits bei Kinostart von „Ein Quantum Trost“ (2008), dem zweiten James-Bond-Film mit Daniel Craig in der Hauptrolle des britischen Geheimagenten mit der Lizenz zum Töten, hagelte es viele Verrisse. Vor allem als unmittelbarer Nachfolger der virtuosen Genre-Frischzellenkur „Casino Royale“ (2006) von Regisseur Martin Campbell wurde die Fortsetzung von Filmemacher Marc Forster kritisierte als unausgegorene Jason-Bourne-Kopie ohne viel Charme oder Esprit. Die meisten regten sich dabei über den merkwürdigen Titel des Films auf. Doch gerade dieser hat eine tiefere Bedeutung.

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Ein Quantum Trost: Warum der Titel nicht albern, sondern genial ist

Heute um 20:15 Uhr zeigt VOX im TV den für viele schwächsten James Bond-Thriller mit Daniel Craig. Vor allem über den Titel "Ein Quantum Trost" wurde gelacht. Doch er ist tiefgründiger als du denkst.

„Ein Quantum Trost“: Wo steckt die Bedeutung?

In dem Film, der heute, am 4. März 2021 wieder einmal im Fernsehen zu sehen ist, ab 20:15 Uhr auf VOX, wird der Titel nicht hinreichend erklärt. Es stellt sich lediglich heraus, dass die kriminelle Organisation hinter all den bösen Machenschaften eben Quantum heißt. Aber was hat das mit dem Titel „Ein Quantum Trost“ zu tun? Hierzu muss man schon tiefer in den literarischen Ursprüngen des Films graben und wird fündig bei einer Kurzgeschichte von James-Bond-Erfinder Ian Fleming selbst.

Diese Kurzgeschichte erschien 1959 im Magazin „Cosmopolitan“ und wurde später, 1960 in eine Sammelschrift von Kurzgeschichten aufgenommen, die den Titel „For Your Eyes Only“ trug. In der Kurzgeschichte „Quantum of Solace“ (so auch der Originaltitel von „Ein Quantum Trost“) wird James Bond die Geschichte einer Beziehung erzählt, die auseinanderfiel.

Der Erzähler der Geschichte, der von seiner Frau betrogen wurde, erklärt dem 007-Agenten: „Wenn der Quantum Trost auf Null geht, wenn die Menschlichkeit und die Anteilnahme eines Menschen an dem Leben eines anderen erlischt, dann ist diese Beziehung am Ende“. Ein Quantum Trost ist demnach der letzte Funke von Zuneigung, die ein Mensch für einen anderen haben kann, bevor das Herz des Verlassenen zu Stein erstarrt.

Darum ist „Ein Quantum Trost“ ein wichtiger Film

So gesehen war der Höhenflug, der den James-Bond-Filmen mit dem dritten Daniel-Craig-Abenteuer „Skyfall“ (2012) beschienen wurde, auch nur möglich, weil „Ein Quantum Trost“ die Trauerarbeit für Bond erledigen konnte. Schließlich verlor der Geheimagent im Vorgängerfilm „Casino Royale“ seine Herzdame Vesper Lynd.

James Bond öffnete sich ihr so wie noch nie zuvor und wurde hierfür betrogen. In „Ein Quantum Trost“ stellt sich aber heraus, dass sie fremdgesteuert wurde und nicht Schuld war. Wenn er am Ende des Films (Vorsicht: Spoiler!) ihre Kette im Sand zurücklässt, schließt er auch mit ihr ab und hat damit auch sein Quantum Trost für sie aufgebraucht. Somit war der vermeintlich schwächste James-Bond-Film mit Daniel Craig vielleicht sogar der wichtigste, damit er in seinen späteren Filmen „Skyfall“ und „Spectre“ (2016) wieder ganz der Alte sein konnte.

Das war die verrückte ursprüngliche Handlung für den 25. und letzten James-Bond-Film mit Daniel Craig, der noch auf seinen Kinostart wartet. Für den 26. James-Bond-Film will ein früherer Darsteller des Geheimagenten gerne als Bösewicht zurückkehren.

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