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The Bonfire – Forsaken Lands: Überleben in der Schein-Idylle

Wer geleitet werden will, ist hier an der falschen Adresse. Das Spiel „The Bonfire – Forsaken Lands“ hält stets dazu an, eigenständige Entscheidungen zu fällen.

The Bonfire
Ähnlich wie bereits Alto's Odyssey begeistert auch The Bonfire unter anderem durch seine Schlichtheit. Foto: Steam

Viele, der in letzter Zeit in den Appstores erschienenen Games, hatten eine Sache gemeinsam: Sie setzen auf großartige Stories, eine neuartige Spielmechanik, oder andere erfreuliche Features und rauben einem die Lust immer wieder an den gleichen Stellen. Entweder geht es um das Reizwort Lootboxen – beziehungsweise In-App-Käufe, oder die Spiele bestehen aus ellenlangen Tutorials und Cutscenes, die den Spielspaß schlagartig im Keim ersticken.

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Bauen und überleben

Immer wieder stechen aber auch Games heraus, die sich auffallend oft in ihrer Design-Philosophie ähneln – und vielleicht auch deshalb großer Beliebtheit abseits der Mainstream-Titel erfreuen. The Bonifre – Forsaken Lands gehört zu diesen Titeln. Es reiht sich in Sachen Spielfreude und Design neben Alto’s Odyssey oder Monument Valley ein. Und Lootboxen gibt es auch keine.

Aber worum geht es überhaupt in diesem Spiel? Sofern man das Game noch nie gespielt hat, liefert der Titel keinerlei hilfreiche Infos. In The Bonfire kümmern wir uns um einen Siedler, dessen Leben daraus besteht, gegen das Böse zu kämpfen und gleichzeitig sein Leben am Laufen zu halten. Die Devise ist bauen und überleben.

Arbeiten delegieren

Zu Anfang geht es dabei vor allem darum, möglichst viel Rohmaterial heranzuschaffen, um rund um das eigene Lagerfeuer expandieren zu können. Die zu Beginn sehr bescheidenen Objekte, die mit eigenen Händen gebaut werden, locken mit der Zeit auch Wanderer an, die sich in unserem Dorf niederlassen und zu arbeiten beginnen. Das Delegieren liegt dabei vollständig in unserer Hand. Es gilt hier ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Versorgung, Schutz sowie Forschung zu finden und die jeweiligen Kräfte damit auszulasten.

Das Sammeln von Materialien können wir dabei getrost als den Funken bezeichnen, der vom Lagerfeuer überspringt. Nur mit den richtigen Materialien lassen sich Gebäude und Werkzeuge aufbauen und weiterentwickeln.

Dadurch entstehen neue Arbeitsfelder, die unter den Einwohnern verteilt werden müssen. Am Ende des Kreislaufes führen neue Jobs zu neuen Rohstoffen, die den Prozess wieder von vorne starten. Das Spiel folgt dabei einem klassischen Tag-Nacht Zyklus. Während nachts vor allem die Stärke des eigenen Schutzes eine wichtige Rolle spielt, ist es tagsüber vor allem die Arbeit, die im Vordergrund steht.

Überlebenskampf bei Nacht

Die Arbeit während des Tages ist relativ umfangreich. Mit laufendem Fortschritt können wir etwa Kohle- und Eisenminen sowie Gerbereien mit Arbeitern versehen. Wie effizient unsere Arbeitszuteilung ist, zeigt sich erst bei Nacht. Wenn die letzten Sonnenstrahlen hinter dem Horizont verschwinden, beginnt die eigentliche Herausforderung für unser kleines Dorf.

Dieses wird nämlich in regelmäßigen Abständen von Riesenspinnen, Wölfen und anderen Kreaturen attackiert. The Bonfire ist dabei so aufgebaut, dass Entscheidungen wirklich selbst getroffen werden müssen.

Das Spiel liefert keinerlei Hinweise oder Tipps, wie Aufgaben zu erledigen sind. Um noch zusätzliche Anreize zu setzten, unterscheidet das Spiel zwischen dem normalen Spielmodus und dem Hardcore-Mode. Während ersterer uns zurück an den Punkt bringt, an dem wir gestorben sind, ist letzterer, wie der Name schon sagt, extrem hart. Hier bedeutet einmal sterben nämlich nie wieder zurückkehren. Game over.

Idylle vs. Orientierungslosigkeit

Ein Aspekt, den The Bonfire mit Alto’s Odyssey und Monument Valley in eine Reihe stellt, ist auch die Grafik. Die animierten Zeichnungen sind mit vielen kleinen Details versehen, die eine besondere Stimmung beim Spielen transportieren. Die Schneelandschaft in Kombination mit dem Sonnenschein oder dem Lagerfeuer bei Nacht lassen das Leben der Dorfbewohner dabei wie eine Idylle erscheinen.

Auch die Bewohner selbst sind mit vielen kleinen Details versehen, die dem Gesamtwerk Leben einhauchen. Der einzig echte Dorn im Auge sind die Menüs. Die teils über mehrere Ebenen verteilten Einträge führen nicht nur einmal in die Orientierungslosigkeit.

Minimal verbesserungswürdig

The Bonfire – Forsaken Lands ist ein unerwartet entspannendes Vergnügen. Das Sammeln, Delegieren und Verteidigen von Dorf und Arbeitern hat einen eigenen Reiz. In Kombination mit der verspielten, aber durchaus idyllischen Grafik haben die Entwickler ein unterhaltsames Spiel aus dem Hut gezaubert. Lediglich an kleineren Ecken muss noch nachjustiert werden.

The Bonifre – Forsaken Lands ist für 4,49€ im Appstore verfügbar. Die Steam-Version ist für 9,99€ erhältlich.

Dieser Artikel erschien zuerst bei futurezone.at.

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