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Global, digital, vernetzt: Die Generation Empowerment

Die Generation Empowerment denkt global. Deshalb wird es in Zukunft nicht mehr ausreichen, lokal zu denken, findet unsere Kolumnistin Tijen Onaran.

Tijen Onaran
Tijen Onaran setzt sich für die Vernetzung und Sichtbarkeit von Frauen in der Digitalbranche ein. Foto: Anna Schwarz

Generation Y, Generation Z, und jetzt auch noch Generation Empowerment! Richtig gelesen: Es gibt eine neue Generation von Nachwuchstalenten, ob Gründer und Gründerinnen oder Angestellte, die Arbeit neu definieren. Ihre Definition besteht aus Internationalität als Inspirationsquelle, Digitalisierung als Karrierechance und Vernetzung als Weiterentwicklungsforum.

Unternehmen setzen auf Gesichter

Immer mehr Unternehmen setzen auf so genannte „Corporate Influencer“. Die Geschichte der Unternehmen wird damit nicht mehr nur von den Kommunikationsabteilungen erzählt, sondern von denjenigen, die Teil dieser Geschichten sind. Es sind die Gestalter, Experten und Generalisten, die diese Sichtbarkeit erfahren und diese auch aktiv suchen.

In einer Zeit, in der Entwicklungen immer komplexer und unfassbarer werden, ist es umso wichtiger, nahbare und greifbare Geschichten zu erzählen. Wer könnte dies besser als diejenigen, die eben die Themen und Projekte in den Unternehmen gestalten? Die größte Herausforderung liegt in meiner Beobachtung darin, dass Unternehmen ihren Botschaftern Freiheit zur Verantwortung geben. Das bedeutet, dass sie ihnen zum einen das Vertrauen schenken müssen, außerhalb von Sprachregelungen und Vorgaben eine eigene Sprache zu entwickeln. Zum anderen müssen die Botschafter auch bereit sein, Verantwortung zu übernehmen.

Die Generation Empowerment setzt auf Diversität

Als ich meinen Eltern eröffnete, dass ich mich selbständig machen möchte, sah mich meine Mutter schon an der Schlange im Arbeitsamt stehen. Sie selbst, immer in angestellten Jobs, konnte sich nicht vorstellen, wie man freiwillig eine feste Position aufgeben konnte, um in das „Risiko“ zu gehen. Genau das macht uns aber aus, die Generation Empowerment, die auf Diversität setzt. Diversität im Sinne unterschiedlicher Lebenswege, Lebensläufe und eben auch Karrieren.

Es gibt nicht mehr diesen einen Weg, um Karriere zu machen oder sich seinen Berufswunsch zu erfüllen. Die Politiker-Karrieren à la Kreissaal, Hörsaal, Plenarsaal – solche Kamin-Karrieren sind out. Vielmehr wollen auch immer mehr Führungskräfte Teams, die aus unterschiedlichen Typen und Expertisen bestehen. Und genauso handelt auch die Generation Empowerment in Unternehmen: Sie arbeiten abteilungsübergreifend, projektbezogen und schaffen Foren des Austauschs. Diversität wird zum Credo der Generation Empowerment.

Der Schlüssel zur Veränderung ist die globale Vernetzung

Für Unternehmen bedeutet dies mehr denn je, dass sie intern und extern auf Vernetzung setzen müssen, um die Generation Empowerment zu erreichen. Digitale Kommunikation, interaktive Formate, nahbare Vorbilder fördern. Um die Bedürfnisse derjenigen Generation, die den Grundstein für Veränderung und damit Innovationskraft in den Unternehmen setzt, zu erfahren, müssen sie dahin, wo diese Erfahrungen geteilt werden: in die globale Vernetzung.

Es wird in Zukunft nicht mehr ausreichen, lokal zu denken. Das Motto wird und muss sein: global denken, um lokal zu handeln. Die Generation Empowerment ist keine Trendwelle, sie ist eine Bewegung.

Tijen Onaran ist Unternehmerin, Moderatorin, Speakerin und Kolumnistin. Mit startup affairs berät sie Unternehmen in der PR- und Öffentlichkeitsarbeit und engagiert sich mit ihrer Initiative Global Digital Women für die Vernetzung und Sichtbarkeit von Frauen in der Digitalbranche. Vor ihrer Selbstständigkeit war Tijen Onaran für Europa-, und Bundestagsabgeordnete, für das Bundespräsidialamt sowie für Verbände und eine Hochschule in leitenden Funktionen tätig. Wer sich mit ihr trifft, muss erst an Paul, Cocker Spaniel adeliger Herkunft, und Leo, Labrador-Mix exotischer Herkunft, vorbei.

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