Veröffentlicht inDigital Life

Bald kannst du zwischen WhatsApp und anderen Messengern schreiben

Ein neues Gesetz für digitale Märkte ist in der EU auf dem Weg, wie jetzt beschlossen wurde. Das hat weitreichende Folgen, auch im Alltag vieler Menschen. Wer zum Beispiel Messenger wie WhatsApp oder Signal nutzt, kann schon bald Nachrichten zwischen ihnen austauschen.

WhatsApp und Signal.
Messenger wie WhatsApp oder Signal müssen sich bald austauschen. © imago images / Friedrich Stark

Im digitalen Zeitalter geben vor allem einige wenige Konzerne den Ton an: Unternehmen wie Meta (ehemals Facebook) oder Google sind geradezu allgegenwärtig und lenken die Geschicke der Menschen mit ihren Diensten. Doch zumindest in der EU soll ihnen zukünftig ein dicker Riegel vorgeschoben werden. Ein neues Gesetz soll den digitalen Markt stärker regulieren. Das wird Auswirkungen haben, unter anderem auch auf die Nutzung von Messengern. Wer also WhatsApp und Signal sowie weitere nutzt, kann sich auf eine zentrale Änderung gefasst machen.

Austausch zwischen WhatsApp, Signal und Co.

Wie unter anderem Meedia berichtet, haben sich Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments auf den Digital Markets Act (DMA) geeinigt. Damit soll schon bald die Dominanz der Big-Tech-Konzerne der Vergangenheit angehören, indem sie zu einem fairen Wettbewerb verpflichtet werden. Unter anderem könnten ihnen in Zukunft bei Nichtbeachtung schwere Sanktionen wie Zerschlagung und verbotene Übernahmen drohen. Zu den Punkten im Gesetz gehört unter anderem auch, dass sich große Messenger-Dienste wie WhatsApp nun auch kleineren wie Signal gegenüber öffnen müssen.

Das bedeutet: Sollten es die Anbieter kleinerer Anwendungen wünschen, so soll dann auch der Nachrichtenaustausch zwischen den verschiedenen Produkten möglich sein. Aber auch Telefonate, das Versenden von Bildern und Videochats sollen zukünftig plattformübergreifend funktionieren.

Neben WhatsApp wurden auch iMessage und der Facebook-Messenger laut Netzwelt als große Dienste identifiziert. Die Funktion soll aber fürs Erste auf Einzelgespräche beschränkt bleiben – eine entsprechende Änderung für Gruppenchats soll erst im Laufe der nächsten Jahre hinzukommen.

Reaktionen auf den DMA

Erste Stimmen zu den Beschlüssen sind zwiegespalten: Apple reagiert besorgt und sagt unter anderem, dass neue Datenschutz- und Sicherheitslücken für die Nutzenden entstehen könnten. Demgegenüber stehen aber konkurrierende Unternehmen wie Spotify und Epic Games, die den DMA als „bedeutenden Schritt im Kampf für ein freies und faires Mobile-App-Ökosystem“ bewerten.

Das Gesetz ist indes noch nicht in Kraft getreten. Dazu müssen die Verantwortlichen erst einmal einen konkreten Gesetzestext formulieren, der wiederum verabschiedet werden muss.

Der Austausch zwischen WhatsApp und unter anderem Signal könnte für die User*innen am Ende aber sehr praktisch sein: Nicht zuletzt auch wegen Datenschutzskandale auf Seiten Metas (der Konzern hinter WhatsApp) sind viele zu anderen Messengern abgewandert. So passiert es, dass Personen innerhalb eines Bekanntenkreises bei verschiedenen Diensten registriert sind oder einfach gleich mehrere parallel nutzen. Das neue Gesetz könnte hier vieles vereinfachen – und neuen Messengern eine Chance bieten: Was kann zum Beispiel SimpleX? Die neue App will jedenfalls eine Alternative zu den etablierten Optionen bieten.

Quellen: Meedia, Netzwelt

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