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Anonymous attackiert Serbien: Klare Botschaft für „Putins Puppe“

Anonymous reagierte mit einer Videobotschaft auf die Lage an der serbisch-kosovarischen Grenze. Erste Maßnahmen sind bereits erfolg.

Person mit Guy Fawkes-Maske vor einem Monitor
© Framestock - stock.adobe.com

Anonymous: Was steckt hinter dem berüchtigten Kollektiv?

"We are Anonymous. We are legion. We do not forgive. We do not forget. Expect us!”Unter diesem Motto steht nahezu jeder Auftritt des undurchsichtigen Kollektivs. Doch was genau steckt denn dahinter und sollte man Anonymous ernst nehmen?

Seit der Eskalation des russo-ukrainischen Konflikts am 24. Februar 2022 tobt ein verheerender Krieg in Europa. Schon früh schaltete sich das Hacking-Kollektiv Anonymous ein, um die Bemühungen des Aggressors Russland zu behindern. Doch auch dessen Verbündeten machen es die Aktivistinnen und Aktivisten nicht leicht.

Serbien und Kosovo: Das passiert an der Grenze

Lange Zeit ging man davon aus, dass Serbien und der Kosovo sich einander annähern könnten. Seit Kurzem aber haben sich die Fronten abermals verhärtet. Rund 5.000 Spezialkräfte habe Serbiens Präsident Aleksandar Vucic mittlerweile in Kampfbereitschaft versetzt, erklärte er im Rahmen eines Besuchs serbischer Truppen an der Grenze zum Kosovo. „Bis Ende 2023 sind alle einsatzfähig.“

Der Grund für das Hochkochen der Lage scheint banal. So berichtet die Tagesschau, alles habe mit einem Streit um Autokennzeichen begonnen. Demnach habe die Regierung des Kosovos versucht, Serben im Norden des Landes dazu zu zwingen, ihre serbischen gegen kosovarische Nummernschilder auszutauschen.

Im November schon fiel eine Verhandlung des Streits in Brüssel zugunsten der Serben aus – doch folgten schnell Gegenforderungen. Seitdem schaukelt sich die ohnehin angespannte Situation in der Grenzregion nahezu täglich spürbar weiter hoch.

„Anonymous ist keine kleine Gruppe von machtlosen Menschen“

Für die Hackerinnen und Hacker von Anonymous scheint die Lage klar: Serbien ist der Aggressor. Seit Kriegsbeginn hatte sich die Vucic-Regierung nicht an den Sanktionen gegen Russland beteiligt. Der serbische Präsident gilt als Verbündeter Russland und fiel während der vergangenen Wochen und Monate vor allem durch seine kurze Zündschnur mit Blick auf den Kosovo auf. Das Versetzen der Truppen in Kampfbereitschaft war wohl nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.

Das Kollektiv reagiert via Twitter mit einer klaren Botschaft:

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„Anonymous ist keine kleine Gruppe von machtlosen Menschen, die man ignorieren kann, wir sind ein organisiertes, weltweit aktives Kollektiv von Gleichgesinnten und unsere Botschaft wird klar sein, wenn ihr eure gefährlichen Aktionen im Kosovo nicht einstellt.“

Anonymous TV (via Twitter)

„Aleksandar Vucic, Wladimir Putins Puppe, versucht die Region zu destabilisieren“, wirft das Kollektiv Serbiens Präsidenten in der angehängten Videobotschaft vor. Immer wieder habe sich dessen Regierung seit Kriegsbeginn auf die Seite Russlands gestellt. „Wir werden uns gegenüber dieses Terrors nicht gleichgültig zeigen. Unsere Reaktion als Kollektiv wird schnell und entschieden folgen.“

Erste Maßnahmen ergriffen

Schon jetzt haben die Aktivistinnen und Aktivisten erste Regierungswebseiten mit Anfragen überhäuft. Im Rahmen sogenannter Distributed Denial of Service (DDoS)-Attacken zwangen sie etwa die Seite des serbischen Verteidigungsministeriums in die Knie.

Angesichts dessen, was Anonymous im Laufe des vergangenen Jahres in der russischen Hauptstadt Moskau anrichtete, lässt sich davon ausgehen, dass weitere Angriffe folgen werden.

Quellen: Tagesschau; Twitter/@YourAnonTV

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.

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