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Russland: Neuer Hack bringt Anonymous näher an Putin als jemals zuvor

Einem Anonymous-Mitglied soll der Zugriff auf Geheimdaten einer russischen Behörde gelungen sein. Dahinter steckt der Hacker Rootkit Security.

Kapuzengestalten vor einer russischen Flagge

Anonymous: Was steckt hinter dem berüchtigten Kollektiv?

"We are Anonymous. We are legion. We do not forgive. We do not forget. Expect us!”Unter diesem Motto steht nahezu jeder Auftritt des undurchsichtigen Kollektivs. Doch was genau steckt denn dahinter und sollte man Anonymous ernst nehmen?

Das global agierende, hacktivistische Kollektiv Anonymous bemüht sich seit nunmehr einem Jahr, die „militärische Spezialoperation“ des russischen Präsidenten Wladimir Putin in der Ukraine zu behindern. Bislang gelang das nur in einigen wenigen Fällen. Viel häufiger gelang es den Hackerinnen und Hackern aber, Russlands Regierung bloßzustellen.

Anonymous knackt neue Datenbank

Schon in der Vergangenheit beteiligte sich der pseudonyme Hacker Rootkit Security an zahlreichen Aktionen der Operation Russia. Das ist der übergeordnete Name, den das Kollektiv seiner Kampagne im Rahmen des russischen Angriffskrieges gegeben hat. In ihrem Kontext gelang es einigen Mitgliedern sogar bereits, die Sicherheitskameras im Kreml, dem Sitz der russischen Regierung, anzuzapfen.

In einem Tweet verriet Rootkit am Samstag, ihm sei nun die Kompromittierung der Datenbank von Russlands Föderalem Dienst für Bewachung gelungen. Dabei handelt es sich um eine Behörde, die sich dem Schutz zahlreicher hochrangiger Mitglieder der Regierung widmet. Auch Putin selbst steht unter dem Schutz dieser Wache, die als direkter Nachfolger des in den frühen 1990er Jahren gegründeten Glawnoje Uprawlenije Ochrany gilt.

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„Föderaler Dienst für Bewachung, Datenbank-Quellcode kompromittiert“, schrieb der Hacker in kurzen Worten. Das Kollektiv griff den Post auf und teilte ihn mitunter auf dem fast 500.000 Folgenden starken Account Anonymous Operations. Einige Nutzerinnen und Nutzer zeigten sich geradezu erschüttert darüber, wie einfach der Bruch gewesen zu sein scheint. „Sie müssen ein Backup haben“, schreibt einer von ihnen, „aber verrückt, so einfach“.

Details auf Telegram

Weiter erklärt Rootkit Security, er habe die Inhalte der Datenbank über seinen Telegram-Kanal veröffentlicht. Bislang ist nicht klar, wie verlässlich die Informationen sind oder was genau sie preisgeben. Dennoch sollte es Dritten nicht so leicht fallen, Daten einer – wohlgemerkt als Geheimdienst gegründeten – Regierungsbehörde abzugreifen.

Quelle: Twitter/@rootkit_sec

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.

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