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Tesla liefert Wagen ohne Bildschirm und Sitze aus

Tesla wendet eine ungewöhnliche Methode bei der Fertigung seiner Fahrzeige an, um die Produktionskapazitäten zu erhöhen. Statt im Werk werden die Autos beim Händler endmontiert.

Ein schwarzes Exemplar des Tesla Model 3.
Bisher konnte nur ein Bruchteil der geplanten Tesla Model 3-Fahrzeuge produziert und ausgeliefert werden. Foto: Tesla

Die begrenzten Produktionskapazitäten von Tesla stehen immer wieder im Kreuzfeuer von Kritikern. Vor allem beim stark nachgefragten Model 3 werden die eingeschränkten Kapazitäten evident. Im dritten Quartal fertigte Tesla lediglich 220 Stück des Model 3. Tesla-CEO Elon Musk kündigte an, bis Ende des Jahres die Produktion auf 5000 Stück pro Woche hochfahren zu wollen. Doch dieses Ziel musste nun erneut um Monate, auf März 2018, verschoben werden.

Um den Produktionsengpässen ein Stück weit zu entkommen, wendet Tesla eine unorthodoxe Fertigungstechnik an, wie die Financial Times berichtet. Dabei verlassen Tesla-Fahrzeuge die Produktionsstätte ohne zentraler Bauteile wie Sitze oder Displays. Die Autos werden an Tesla-Händler ausgeliefert während die fehlenden Teile ebenso an die Händler geschickt werden. Erst dort werden dann die finalen Fertigungsschritte unternommen bevor die Kunden das Auto erhalten. „Das ist seit Jahren gängige Praxis in allen Märkten“, wird ein Tesla-Regionalmanager von der Finanical Times zitiert.

Prozess habe sich bewährt

Dabei wirft die Finanical Times die Frage auf, ob denn die Fahrzeuge bei einer solchen Fertigungsmethode ausreichenden Sicherheitschecks und Qualitätsüberprüfungen unterzogen werden, bevor sie den Kunden übergeben werden. Ein Tesla-Sprecher erwidert, dass deren Autos, anders als bei der Konkurrenz, permanent verbessert würden – sowohl Hardware und auch Software. Dies würde eine solche Praxis verlangen. „Dieser Prozess klingt ungewöhnlich, hat sich für uns und unsere Kunden aber durchaus bewährt“, so der Tesla-Sprecher.

Produktion nur teilautomatisiert

Im selben Bericht kommt ein Auto-Experte zu Wort, der angeblich Autofabriken auf der ganzen Welt inspiziert hat. Erst kürzlich war er im Tesla-Werk in Fremont in Kalifornien. Sein Fazit: „Ich habe noch nie soviel manuelle Arbeit in einer Produktionslinie gesehen.“

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