Wir alle vergreifen uns mal oder stellen fest, dass das gekaufte Produkt nicht den Erwartungen entspricht. Ein Problem ist das nicht, dafür gibt es bei Amazon Rücksendungen. Manche Kund*innen machen sich dabei eine besondere Schwachstelle des Konzerns zunutze, um ihre Waren kostenlos behalten zu dürfen. Werden sie erwischt, könnten sie ihr Konto verlieren.
Amazon-Rücksendung: Eine Methode steht unter Strafe
Dass sich Rücksendungen an Amazon zu deinem Vorteil ausnutzen lassen, liegt einzig und allein an einer Sache: den Retourkosten. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen (via Business Insider) geht hierbei zum Beispiel von rund 15 Euro aus, die Amazon, aber auch andere Onlinehändler, jedes Mal bezahlen müssen, wenn du etwas zurückschickst.
Da Medienberichten zufolge allein 2018 schon rund ein Drittel der bestellten Waren an den Versandhändler zurückgegangen sind, entstehen daraus enorme Kosten. Die logische Schlussfolgerung aus wirtschaftlicher Sicht ist also, nichts zurückzunehmen, dessen Verkaufswert deutlich unter den Retourkosten liegt. Bei Lebensmitteln dagegen spielt unter anderem die Haltbarkeit einen Rolle für die Rechtfertigung einer Amazon-Rücksendung.
Das droht Amazon-Kunden bei absichtlichem Missbrauch
Für Kunden bedeutet das bei der Amazon-Rücksendung also, dass sie für Produkte, die weniger als 20 Euro kosten oder vergänglich sind, möglicherweise den Wert erstattet bekommen, ohne sie jedoch zurückschicken zu müssen.
In einem solchen Fall wird dir bei der Einleitung einer Amazon-Rücksendung erst gar kein ausdruckbares Rückgabe-Etikett angeboten, sondern nur der Verweis, dass die Erstattung deiner Zahlung in die Wege geleitet wurde.
„Sie müssen diesen Artikel nicht zurücksenden. Ihre Gutschrift wurde veranlasst.“
Amazon
- Tipp: So funktioniert der Prozess einer Amazon-Rücksendung

Wer damit beginnt, solche Amazon-Rücksendungen gezielt zu provozieren, muss am Ende womöglich mit einer harten Strafe rechnen. Der Versandhändler ist sich nämlich durchaus bewusst, wer derartig strategische Einkäufe vornimmt.
Da das Unternehmen das Vorgehen seiner Nutzer beobachtet und diese durch vielen Reklamationen auffällig werden, kann das Amazon-Konto gesperrt werden, womöglich sogar ausufernd, dass du nicht mehr nur Produkte bestellen, sondern zum Beispiel auch nicht mehr auf Amazon Prime zugreifen kannst.
Kunden bestellen nach Rückgabe-Möglichkeiten
Etwa zwei Drittel aller Onlinehändler sollen einer Studie zufolge die Rücksendungskosten komplett übernehmen, was sie am Ende teuer zu stehen kommt. Verständlich also, dass sie durch die kostenlose Abgabe der Produkte versuchen, diese Ausgaben gering zu halten.
Das eigentliche Problem von Onlinehändlern wie Amazon ist es nämlich, dass sich Kunden an den Luxus bequemer Rückgaben gewöhnt haben und diese auch zur Basis ihrer Kaufentscheidung machen. Nicht nur kostenlose Amazon-Rücksendungen sind also besonders attraktiv, weil sie ohne zusätzlichen finanziellen Aufwand vollzogen werden können.
Quellen: Standard, Business Insider
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