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Vermeintlicher MacBook-Killer aus Russland – was kann der Laptop?

Kreml-nahe Medien feiern den Bitblaze Titan BM15 schon jetzt. Doch kann der russische Laptop Apple Konkurrenz bieten?

Hände auf einem Laptop
Ein neues Notebook aus Russland soll Apple Konkurrenz machen. © Getty Images/Dmitry Ageev

Mit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar 2022 hat die internationale Staatengemeinschaft eine regelrechte Welle an Sanktionen gegen die Föderation losgetreten. Ihre Auswirkungen erstrecken sich in beinahe alle Bereiche des Alltags in Russland. Auch die Tech-Branche bleibt davon nicht unberührt – eine mögliche Antwort sehen das Unternehmen Bitblaze und regierungsnahe Medien in einem neuen Laptop. Er wird als Apple-Konkurrenz beworben.

Apple: Konkurrenz durch Bitblaze Titan?

Die meisten technischen Details des Bitblaze Titan BM15 sind bereits bekannt. Aufgrund diverser Handelsembargos soll der Titan auf Prozessoren des russischen Herstellers Baikal Electronics zurückgreifen. Konkret der 8-kernige auf 1,5 Gigahertz getaktete Baikal-M. Mit aktuellen CPUs von AMD und Intel kann die günstige Alternative nicht mithalten. Daher ist es auch unwahrscheinlich, dass das Bitblaze-Gerät Apple Konkurrenz bieten dürfte.

„Eine Legende in meinen Händen: der Vorserien-Laptop BITBLAZE TITAN mit dem Baikal M Prozessor ist fertig“, verkündet Jana Brysch auf dem russischen Netzwerk VKontakte. Auf dem beigefügten Bild posiert die kaufmännische Leiterin der Bitblaze-Mutter Prombit mit dem neuen Notebook.

„Sehr gute Leistung, schlankes Aluminiumgehäuse, geringes Gewicht. Getestet wurden die wichtigsten Benutzeranwendungen: Office-Programme und YouTube. Funktioniert großartig, der Akku hält bis zu 5 Stunden. Fortsetzung der Tests mit verschiedenen Lasten, Vorbereitung der offiziellen Freigabe.“

Jana Brysch (via VKontakte)

Russischer Laptop erntet Spott

Etwas irritierend: Das Modell, das Brysch, in der Hand hält, sieht ganz anders aus als jenes, das sich auf der offiziellen Bitblaze-Webseite findet. Nicht nur farblich, sondern auch im Gehäuse-Design unterscheiden sich die Geräte. Erste Kritik erntet das doch recht altbackene Design der geplanten Apple-Konkurrenz prompt.

„Nur wir können einen Laptop mit den Spezifikationen von 2012-2013 für 100.000 Rubel verkaufen“, spottet ein Nutzer unter dem Beitrag der Prombit-Managerin. „Schande“, schimpft ein anderer. „Als Direktor eines Computerunternehmens mit mehr als 20 Jahren Erfahrung kann ich sagen, dass dieses Modell praktisch keine kommerziellen Aussichten hat (über den Preis schweige ich). Das Design dieses ‚Produkts‘ erinnert mich an das Design eines Laptops mit einem 386-Prozessor, den ich 1994 hatte. Und das in einem Land mit einer guten Schule für Industriedesign.“

Das Gerät soll preislich bei knapp 100.000 Rubel starten – das entspricht knapp 1.600 Euro.

Quelle: Bitblaze; VKontakte

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.

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