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Elektroautos: Das machen VW & Co. am Ende wirklich mit ausgedienten Akkus

Elektroautos sind mitunter wegen seltener Metalle in der Kritik, die in ihren Akkus Anwendung finden. Doch was passiert später damit?

Batterie eines Elektroautos
© Sergii - stock.adobe.com

Der Audi RS e-Tron GT im Test – So schnell ist der E-Sportler! // IMTEST

Es geht beim Auto um Leidenschaft, Faszination und Begehrlichkeit. So auch beim Audi RS e-tron GT im Test. Dabei soll die große Coupé-Limousine kein puristischer Sportwagen sein. Sie transportiert bis zu fünf (lieber vier) Personen und eine ordentliche Menge Gepäck, rollt federweich im Schwiegermutter-Modus, fährt weite Strecken und lädt blitzschnell.

Mit der zunehmenden Verbreitung von Elektrofahrzeugen wird die Frage, was mit Altbatterien geschehen soll, immer wichtiger. Glücklicherweise ergreifen viele Autohersteller Maßnahmen, um dieses Problem zu lösen, indem sie Batterierecyclingprogramme für ihre Elektroautos einführen und andere Möglichkeiten erforschen, um diesen Batterien ein zweites Leben zu geben.

Elektroautos: VW und Mercedes legen bei Recycling vor

Volkswagen ist ein Automobilhersteller, der bereits zahlreiche Schritte zum Batterierecycling unternommen hat. Das Unternehmen hat eine Anlage in Salzgitter eröffnet, in der es Hochspannungsbatterien in einem geschlossenen Kreislauf recyceln will. Wertvolle Rohstoffe wie Lithium, Nickel, Mangan und Kobalt werden aus den Batterien zurückgewonnen und in neuen Produktionsprozessen eingesetzt. Nur Batterien, die nicht mehr sinnvoll weiterverwendet werden können, werden in dieser Anlage recycelt.

Auch Mercedes engagiert sich im Batterierecycling und baut in Deutschland eine eigene Recyclingfabrik. Mercedes plant, mit Batterie-Recyclingpartnern in China und den USA zusammenzuarbeiten, um ein geschlossenes Recyclingsystem zu schaffen. Die Pilotanlage wird eine Jahreskapazität von 2.500 Tonnen haben, und die aus den Batterien zurückgewonnenen Materialien werden zur Herstellung neuer Batteriemodule für neue Mercedes-EQ-Modelle verwendet.

„Das nachhaltige Batterierecycling ist ein wesentlicher Faktor – und zwar weltweit“, zitiert Auto Bild den Mercedes-Produktionsvorstand Jörg Burzer. „Mit unserer neuen Recyclingfabrik am Standort Kuppenheim steigern wir die Recyclingquote auf mehr als 96 Prozent und bauen unsere eigenen Kompetenzen im Bereich der Batteriewertschöpfung konsequent aus.“

BMW will Recyclingkonzept weiter ausbauen

BMW hat ebenfalls einen geschlossenen Kreislauf für das Recycling der elementaren Batterierohstoffe Nickel, Lithium und Kobalt aus Hochvoltbatterien eingerichtet. Gemeinsam mit einem chinesischen Joint Venture, BMW Brilliance Automotive, recycelt das Unternehmen Batterien aus Entwicklungsfahrzeugen, Testanlagen und Produktionsschrott. In Zukunft sollen auch Komponenten aus Altfahrzeugen auf diese Weise verwertet werden.

„In Zukunft wird die BMW Group das Recyclingkonzept in China weiter ausbauen, was nicht nur zum Umweltschutz beiträgt, sondern auch Chinas Übergang zu einer CO2-armen Wirtschaft effektiv unterstützt“, so Jochen Goller, Leiter der BMW Group Region China.

Branchenweite Kooperationen

Audi verfolgt einen etwas anderen Ansatz für Altbatterien und arbeitet mit einem Start-up in Indien zusammen, um ausgedienten Audi Antriebsbatterien ein zweites Leben zu geben. Das Start-up rüstet herkömmliche dreirädrige Kabinen mit Elektromotoren aus, wobei die Batterien aus ausgemusterten Audi Antriebsbatterien stammen. Ein lokales Recyclingunternehmen zerlegt die Batterien und gewinnt die Rohstoffe Nickel, Lithium und Kobalt aus den Batteriezellen zurück. Die Rohstoffe werden dann zur Herstellung neuer Batteriezellen für die BMW Group verwendet.

„Die alten Batterien sind noch äußerst leistungsfähig. Wenn sie in den richtigen Anwendungen eingesetzt werden, können Second-Life-Batterien eine große Wirkung haben und Menschen in herausfordernden Lebenssituationen helfen, ein Einkommen und ökonomische Unabhängigkeit zu erzielen – auf eine nachhaltige Art und Weise.“ 

Prodip Chatterjee, Mitbegründer von Nunam (via Auto Bild)

Jaguar Land Rover hat sich mit einer Reihe von Unternehmen zusammengetan, um Möglichkeiten zur Nutzung von Altbatterien zu erforschen. Ein Unternehmen, Connected Energy, verwendet ausgemusterte Elektrofahrzeugbatterien, um Energiespeichersysteme für gewerbliche und industrielle Zwecke zu entwickeln. Ein anderes Unternehmen, Aceleron, nutzt ausrangierte Batterien, um Energiespeichersysteme für Haushalte und kleine Unternehmen zu entwickeln. Jaguar Land Rover erforscht ebenfalls die Verwendung ausgedienter Batterien für netzunabhängige Anwendungen.

Wie diese Beispiele zeigen, unternehmen die Automobilhersteller Schritte, um das Problem der Altbatterien anzugehen, indem sie Batterierecyclingprogramme einführen und andere Möglichkeiten erforschen, um diesen Batterien ein zweites Leben zu geben. Da immer mehr Elektrofahrzeuge auf die Straße kommen, wird es für die Automobilhersteller immer wichtiger, nachhaltige Lösungen für den Umgang mit Altbatterien zu finden.

Quelle: Auto Bild

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