Veröffentlicht inProdukte

Kleine Elektroautos „nahezu doppelt so teuer“ wie Verbrenner – ADAC fällt vernichtendes Urteil

Vor allem kleine Elektroautos können preislich nicht mit ihren Verbrenner-Versionen mithalten. Das ist ein großes Problem.

© ake1150 - stock.adobe.com

Elektroautos für unter 18-Jährige // IMTEST

Noch keine 18 Jahre alt aber Lust auf Mobilität? Mit diesen kleinen Elektroautos ist das möglich.

Die Diskussion über den Umstieg auf Elektroautos in der Automobilindustrie ist intensiv, doch ist dieser Schritt wirklich von Vorteil? Eine aktuelle Untersuchung des ADAC (Allgemeiner Deutscher Automobil-Club) zeigt, dass die Antwort möglicherweise komplexer ist, als zunächst angenommen.

Kleine Elektroautos fast doppelt so teuer wie Verbrenner

Beim Kauf eines Autos berücksichtigen Verbraucherinnen und Verbraucher in der Regel den Kaufpreis und die Betriebskosten. Während diese Faktoren sicherlich wichtig sind, bieten sie nicht das ganze Bild. Die TCO (Total Cost of Ownership), die den Wertverlust und die Wartungskosten einschließen, sind eine genauere Darstellung der wahren Kosten eines Fahrzeugs.

Im Rahmen der ADAC-Analyse erwiesen sich kleine Elektroautos nicht immer als kostenkonkurrenzfähig. Elektrofahrzeuge in anderen Klassen hingegen schnitten in Bezug auf die Kosten oft erheblich besser ab als ihre benzinbetriebenen Gegenstücke.

„Der Preisunterschied zwischen den Verbrenner-Varianten und ihren Elektro-Pendants – selbst nach Abzug der Fördersumme – ist eklatant“, so der ADAC. Der VW eUp! koste derzeit beispielsweise 29.995 Euro, also mehr als das Doppelte des Preises seiner Benzinversion. Auch andere Modelle wie der Opel Corsa und der Fiat 500 zeigen einen ähnlichen Trend, wobei die Stromer „nahezu doppelt so teuer [sind] wie der entsprechende Verbrenner“.

Mittelklasse weckt Hoffnung

Interessanterweise bleiben selbst bei einem Dieselpreis von zwei Euro pro Liter die Gesamtkosten für den Besitz eines kleinen Elektroautos höher. Dies ist teilweise auf die höheren Abschreibungen dieser Fahrzeuge zurückzuführen, die selbst niedrigere Stromkosten nicht langfristig ausgleichen können.

Für EV-Interessierte ist jedoch nicht alles düster. Der ADAC rechnet vor: „Vergleicht man den Golf 1.5 eTSI Life DSG (110 kW) mit seinem elektrischen Pendant ID.3 Pro (58 kWh/150 kW), dann ist der ID.3 mit rund 33 000 Euro (nach Abzug der Fördersumme von 6750 Euro) knapp 2000 Euro günstiger in der Anschaffung als der Golf (34 970 Euro).“

Bezahlbare Mobilität

Die Vollkosten spielen also eine wichtige Rolle, insbesondere bei einem deutlichen Anstieg der Strompreise. Im mittleren Segment hat das durchschnittliche Elektroauto bei einem Strompreis von bis zu 80 Cent pro Kilowattstunde (ct/kWh) immer noch Kostenvorteile, selbst wenn die Benzinpreise auf 1,50 Euro steigen. In der oberen Mittelklasse ist ein Elektroauto jedoch nur dann besser als ein Benziner, wenn der Strompreis unter 70 ct/kWh liegt und der Benzinpreis 1,50 Euro beträgt.

Mobilität müsse bezahlbar bleiben, fordert der ADAC. Vor allem im Kleinwagensegment – also bei jenen Fahrzeugen, die die breite Masse ansprechen sollen – müssten die Preise demnach noch stark sinken.

Quelle: ADAC

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.

Du willst mehr von uns lesen? Folge uns auf Google News.