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Elektroauto-Boom trifft Stromnetz: So wollen Behörden den Blackout verhindern

Elektroautos und Wärmepumpen stehen im Fokus der Energiewende. Doch gehen mit ihnen auch nicht unwesentliche Risiken einher.

Person arbeitet an Batterie eines Elektroautos
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Elektroautos für unter 18-Jährige // IMTEST

Noch keine 18 Jahre alt aber Lust auf Mobilität? Mit diesen kleinen Elektroautos ist das möglich.

Klaus Müller, der aktuelle Leiter der Bundesnetzagentur, ist eine bekannte Persönlichkeit im Hinblick auf die Vertretung von Verbraucherinteressen. Seine Laufbahn vom Vorstand des Verbraucherzentrale-Bundesverbands bis hin zur Spitze der Regulierungsbehörde zeugt von seinem stetigen Engagement. Nun, da er sich im komplexen Regulierungssystem des Landes bewegt, versteht er die Bedeutung fundierter Entscheidungen – insbesondere im Rahmen der Energiewende und Verkehrswende. Dies zeigt sich in seinen Strategien für Wärmepumpen und Elektroautos.

Ambitionierte Ziele für Elektroautos und Wärmepumpen

In einem Gespräch mit dem Manager Magazin äußerte sich Müller kürzlich optimistisch über die Fortschritte beim Netzausbau. „Mit den Schritten, die die Bundesregierung auf den Weg gebracht hat, sind wir beim Netzausbau schneller als noch vor zwei Jahren“, stellte er fest. Um die Versäumnisse der Vorgängerregierung aufzuarbeiten, bemühe sich die Bundesnetzagentur, Prozesse zu digitalisieren und zu beschleunigen. Sie unterstütze die Netzbetreiber dabei, die gesetzlich verordneten Beschleunigungsmaßnahmen zu nutzen.

Müller äußerte sich auch zu einem heiß diskutierten Thema: der Befugnis der regionalen Verteilernetzbetreiber, die Stromzufuhr zu Elektroautos oder Wärmepumpen bei möglichen Netzüberlastungen zu steuern. „Wir haben allen Marktakteuren zwei Monate Zeit eingeräumt, in denen unser Regulierungsvorschlag von 2022 kommentiert werden konnte“, so der 52-Jährige. „Die Anmerkungen werten wir gerade aus und wir werden noch vor der Sommerpause einen ausgearbeiteten Vorschlag veröffentlichen.“

Regulierung von Ladestationen

Laut Müller bestehe das Hauptziel der vorgeschlagenen Verordnung darin, den Anschluss von Ladeboxen für Elektroautos und Wärmepumpen zu erleichtern und sich damit an den ehrgeizigen Zielen der Bundesregierung zu orientieren. Gleichzeitig räumt er ein, dass die lokalen Netze nicht überall ausreichend ausgebaut sind, um eine hohe gleichzeitige Nutzung zu ermöglichen.

Eine der Sorgen, die Müller hervorhob, war das mögliche Szenario eines Blackouts in Folge einer Netzüberlastung. Das sei etwa denkbar, wenn alle nach Hause kommen und gleichzeitig ihre Elektroautos aufladen. Er räumte zwar ein, dass das Ausmaß dieses potenziellen Problems ungewiss ist, stellte aber eine innovative Lösung im Rahmen der Verordnung vor: die Fähigkeit der Netzbetreiber, den Stromverbrauch der Verbraucherinnen und Verbraucher zu drosseln.

Dies würde zu einer langsameren Ladezeit für Elektroautos führen, das Aufladen aber nicht gänzlich behindern. Im Gegenzug würden die Verbraucherinnen und Verbraucher einen Rabatt auf die Netzentgelte erhalten. Die Netzbetreiber wären verpflichtet, die Netze aufzurüsten, wenn es immer wieder zu Problemen kommt.

Strommarktdesign der Zukunft

Müller geht davon aus, dass solche Eingriffe der Netzbetreiber eher die Ausnahme als die Regel sein werden. Er versicherte auch, dass der bereitgestellte Strom für einen durchschnittlichen Arbeitsweg ausreichen sollte.

Was die umstrittene Idee der Stromrationierung für Privatkunden angeht, so betonte Müller, dass alle vorgeschlagenen Beschränkungen nur dazu dienen, Netzprobleme zu verhindern. Er wies auch auf einen sich abzeichnenden Trend in der Branche hin: Die Unternehmen seien zunehmend bereit, sich vorübergehend vom Netz zu trennen.

Quelle: Manager Magazin

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