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Balkonkraftwerk: Effizient aber gefährlich? Behörde warnt vor diesem Bauteil

Mit einem Balkonkraftwerk drückst du deine Stromkosten. Allerdings sind nicht alle Ausführungen vertrauenswürdig.

Balkonkraftwerk
© Robert Poorten - stock.adobe.com

Mini-Solaranlage: Eigener Strom von Balkon und Terrasse // IMTEST

Mit einer Mini-Solaranlage lässt sich Strom vom Balkon gewinnen. Und das oft ohne Anmeldung oder Behördengang! Was es dabei zu beachten gibt, verrät IMTEST.

Bei der Auswahl eines passenden Balkonkraftwerks achten viele vor allem auf die Maße, die Befestigungsoptionen und die Leistung in Watt. Allerdings lauern die Fallstricke an ganz anderer Stelle. Nicht jede Photovoltaik-Anlage in Deutschland ist vertrauenswürdig. Die Bundesnetzagentur warnt aktuell vor diesen Modellen.

Balkonkraftwerk mit fehlendem CE-Kennzeichen

Und zwar sollen manche Balkonkraftwerke über unzulässige Wechselrichter verfügen. Diese dienen dazu, den produzierten Gleichstrom in Wechselstrom umzuwandeln. Andernfalls wäre er für die Anwendung im Haushalt nutzlos.

Laut Analyse der Expertinnen und Experten finden sich viele unzulässige Balkonkraftwerk-Modelle im Online-Handel. Die Untersuchten Ausführungen der Wechselrichter sollen zahlreiche Mängel aufweisen, darunter:

  • Ihnen fehle es an einem CE-Kennzeichen, das sonst dazu dient, die Sicherheit des Geräts zu gewährleisten.
  • Es wurde keine Bedienungsanleitung in deutscher Sprache begefügt.
  • Die Händler-Adresse ist nicht auffindbar, was Ansprüche während der zweijährigen Gewährleistungsfrist negiert.

Doch insbesondere der erste Punkt ist von deutlicher Relevanz. Ohne CE-Kennzeichen dürfen die kompakten Photovoltaikanlagen auf dem Balkon nicht betrieben werden. Wer es dennoch tut, geht nicht nur einer verbotenen Handlung nach. Laut dem Präsidenten der Bundesnetzagentur sind solche Geräte auch „potenziell gefährlich“.

Achte auf diese Aspekte vor dem Kauf

Entsprechend gibt die Bundesnetzagentur wichtige Hinweise für den Erwerb eines Balkonkraftswerk. Vor dem Kauf solltest du auf diese Sicherheitsmerkmale achten:

  1. Bestelle nur bei seriösen und bekannten Quellen. Webseiten wie Trustpilot können eine Hilfestellung bei der Recherche sein. Auch die Verbraucherzentrale oder Stiftung Warentest sind Anlaufstellen.
  2. Die Adresse des Unternehmens sollte in der Europäischen Union sein. Findest du gar keine Adresse, suche lieber nach einem anderen Balkonkraftwerk.
  3. Prüfe auf das Vorhandensein des CE-Kennzeichens.
  4. Suche nach Angaben zu allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) sowie Widerrufs- und Rückgabebelehrungen. Fehlen diese, ist dem Anbieter nicht zu trauen.
  5. Prüfe das Produkt sorgfältig. Ausführliche Hinweise in deutscher Sprache sollten bereits in der Produktbeschreibung online vorhanden sein.
  6. Beim Preis gilt: Ist er zu gut um wahr zu sein, ist er es auch. Die Kosten sollten sich auf selber Höhe wie bei anderen Wettbewerbern befinden.
  7. Bei Unsicherheiten solltest du den Verkäufer kontaktieren. „Seriöse Verkäufer beantworten Fragen zügig und gern.“, heißt es bei der Bundesnetzagentur.
  8. Der Stecker sollte auch in Deutschland verwendbar sein.

Sind all diese Kriterien erfüllt, solltest du dennoch vor dem Kauf innehalten. Insbesondere bei einer Mietwohnung musst du dich vorab mit deinem Vermieter austauschen. Nicht alle Gesellschaften, Genossenschaften und Hausverwaltungen gestatteten den Betrieb eines Balkonkraftwerks. Zudem musst du dein Balkonkraftwerk anmelden. Tust du das nicht, droht Strafe.

Quelle: Bundesnetzagentur

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