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VW: Elektroautos kämpfen mit überraschenden Problemen – die Software hat Schuld

Der Volkswagen-Konzern ist einer der wohl wichtigsten Vorreiter bei Elektroautos in Europa. Umso brisanter erscheint die Nachricht, dass die Software der Stromer derzeit Schwierigkeiten mit sich bringt.

VW ID.4 auf einer Promenade
© Mike Mareen - stock.adobe.com

Elektroautos: Das machte die deutsche Industrie falsch

Für deutsche Autohersteller stellt der chinesische Elektroautomarkt eine echte Herausforderung dar!

Im Laufe der vergangenen paar Jahre ist es VW und anderen Herstellern gelungen, die Verkehrswende in Deutschland und dem Rest Europas maßgeblich voranzutreiben. Allerdings ist auch ein solcher Branchen-Gigant wie die Volkswagen AG nicht gegen ausnahmslos alle Hürden gerüstet. Das zeigt sich derzeit im Kontext neuer Probleme mit der Software ihrer Elektroautos.

Elektroautos mit Startverzögerung

Der sehnlichst erwartete Audi Q6 e-tron wird weitere Verzögerungen bei seiner Markteinführung erleben. Aktuelle Berichte der Automobilwoche zeigen, dass die Volkswagen Gruppe, unter der Audi tätig ist, einen überarbeiteten Vorstellungstermin für März des kommenden Jahres bestätigt hat.

Ursprünglich für 2023 geplant, wird die Verzögerung der Entscheidung des neuen Audi-Chefs zugeschrieben. Dieser wolle einen genaueren Blick auf bevorstehende Modelle wie den Q6 e-tron werfen. Andere Quellen deuten jedoch darauf hin, dass anhaltende Softwareprobleme die eigentliche Herausforderung sein könnten.

Cariad, eine VW-Tochter, die für die Softwareentwicklung ihrer Elektrofahrzeuge zuständig ist, scheint im Mittelpunkt dieser Probleme zu stehen. Mit dem Ziel, eine Softwarekompetenz auf dem Niveau von Tesla zu erreichen, wird diese Abteilung von Peter Bosch geleitet, der die Rolle im Juni übernommen hat. Dem Manager-Magazin zufolge habe Bosch kürzlich eine weitere Verzögerung in der Softwareentwicklung hervorgehoben. Dies betreffe nicht nur den Q6 e-tron, sondern verzögere auch andere Elektroautos im Entwicklungsprozess.

Basis für VWs Zukunft

Der Q6 e-tron und sein Pendant von Porsche, der Macan, sollen angeblich rund drei Jahre hinter ihrem ursprünglichen Startplan zurückliegen. Darüber hinaus hat Bosch eine zusätzliche Verzögerung von 16 bis 18 Wochen bei der Softwareentwicklung kommuniziert. Das könnte bedeuten, dass die Elektronik- und Softwarekomponenten dieser beiden Premium-Modelle möglicherweise nicht vor dem Frühjahr 2024 voll funktionsfähig sein werden.

Die von Cariad entwickelte Software spielt eine zentrale Rolle in den Zukunftsplänen von Volkswagen. Ohne sie würden über 60 neue Modelle und Varianten nicht funktionieren. Neben dem Druck auf den Zeitplan hat Bosch auch eine weitere Verzögerung für die nachfolgende 2.0 Version der Software angekündigt.

Diese neue Software ist für die bevorstehende SSP-Plattform von Volkswagen von zentraler Bedeutung. Sie soll die Grundlage für alle zukünftigen Elektrofahrzeuge bilden soll, beginnend mit dem VW ID.2 im Jahr 2025.

Cariad streicht wohl 2.000 Stellen

Die Entwicklung der 2.0 Software hat Volkswagen erhebliche Kosten verursacht. Dabei falle ein Aufwand von 1,5 Milliarden Euro an. Dieser finanzielle Schlag hat Cariad dazu veranlasst, ihre Strategie in Richtung Kosteneinsparung zu ändern.

Volkswagen habe gegenüber dem Manager-Magazin den „Transformationsplan“ von Cariad bestätigt. Er stehe bereits kurz vor seinem Abschluss. Die neue Strategie beinhalte eine erhebliche Reduzierung der Belegschaft von Cariad in Deutschland. Von 6.500 Mitarbeitenden wolle das Unternehmen auf 4.500 reduzieren. Diese Entscheidung wird voraussichtlich zu potenziellen Auseinandersetzungen mit dem Betriebsrat führen.

Quelle: Automobilwoche; Manager-Magazin

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