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Im Asteroidengürtel: Forscher entdecken außergewöhnlichen Hybriden

Einen Hybrid aus Asteroid und Komet soll im Asteroidengürtel unseres Sonnensystems entdeckt worden sein.

Komet
Bernardinelli-Bernstein ist der größte uns bekannte Komet. © Getty Images/Jim Miller

Henry Hsieh vom Planetary Science Institute hat inmitten des Asteroidengürtels unseres Sonnensystems eine ausgesprochen seltene Entdeckung gemacht. Der Forscher nutzte Daten des Asteroid Terrestrial-Impact Last Alert System (ATLAS), um ein Objekt zu lokalisieren, das den Namen (248370) 2005 QN137 erhielt. Konkret handelt es sich dabei um eine Art „Kreuzung“ zwischen einem Kometen und einem Asteroiden.

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Im Asteroidengürtel: Forscher entdecken außergewöhnlichen Hybriden

Einen Hybrid aus Asteroid und Komet soll im Asteroidengürtel unseres Sonnensystems entdeckt worden sein.

Kreuzung in Asteroidengürtel entdeckt

Der Schweif des Hybriden scheint jedoch nicht genug Eis zu enthalten, um als echter Komet zu gelten. Vor allem aber scheint er nicht aus den äußeren Bereichen des Sonnensystems zu kommen, wie es bei fast allen Kometen der Fall ist. Gleichzeitig ist er kein trockener, staubiger Felsbrocken wie die meisten Asteroiden, und er hat keine für den Typ charakteristische Umlaufbahn im Asteroidengürtel.

Seinen Bericht veröffentlichte Hsieh in den Astrophysical Journal Letters.

Asteroid oder Komet?

„248370 kann sowohl als Asteroid als auch als Komet betrachtet werden, genauer gesagt als ein Asteroid des Hauptgürtels, der erst kürzlich als Komet erkannt wurde. Er entspricht den physikalischen Definitionen eines Kometen, da er wahrscheinlich eisig ist und Staub in den Weltraum ausstößt, obwohl er auch die Umlaufbahn eines Asteroiden hat. Diese Dualität und die Verwischung der Grenze zwischen zwei Objekten, von denen man bisher annahm, dass es sich um zwei völlig unterschiedliche Arten von Objekten handelt – Asteroiden und Kometen – ist ein wesentlicher Teil dessen, was diese Objekte so interessant macht.“

Henry Hsieh, leitender Wissenschaftler am Planetary Science Institute

Dieser extrem schmale Schweif verrate den Forscher:innen des Planetary Science Institute, dass die Staubpartikel nur mit extrem langsamer Geschwindigkeit vom Kern wegschweben würden. Auch verrate er, dass der aus dem Kometen entweichende Gasstrom, der normalerweise den Staub von einem Kometen ins All abtrage, extrem schwach sei. „Bei solch langsamen Geschwindigkeiten wäre es für den Staub normalerweise schwierig, der Schwerkraft des Kerns selbst zu entkommen“, so Hsieh. Das lasse darauf schließen, dass etwas anderes dem Staub beim Entweichen hilft.

Beispielsweise wäre es möglich, dass der Kern so schnell rotiere, dass er Staub ins All schleudert. Allerdings seien weitere Beobachtungen im Asteroidengürtel erforderlich, um die Rotationsgeschwindigkeit des Kerns zu bestätigen.

Quellen: „Physical Characterization of Main-Belt Comet (248370) 2005 QN173“ (2021, Astrophysical Journal Letters); Planetary Science Institute; eigene Recherche

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