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ESA und Airbus machen es öffentlich: Die Rettung des Weltraumteleskops

ESAs Weltraumteleskop Integral hat Ende September fast den Geist aufgegeben. Jetzt hat die europäische Weltraumagentur preisgegeben, wie die spontane Rettungsaktion abgelaufen ist.

Satellit Osiris Rex - Künstlerische Darstellung © ZUMA Wire

Am 22. September ereignete sich etwas Kurioses: ESAs Weltraumteleskop Integral, das Gemmastrahlenausbrüche erforscht, hat plötzlich angefangen sich immer wieder im Kreis zu drehen. Durch eine spontane Rettungsaktion Von ESA und Airbus, die aus dem Home-Office und dem Zug arbeiteten, konnte die Sonde gerettet werden.

ESA und Airbus machen es öffentlich: Die Rettung des Weltraumteleskops

ESAs Weltraumteleskop Integral hat Ende September fast den Geist aufgegeben. Jetzt hat die europäische Weltraumagentur preisgegeben, wie die spontane Rettungsaktion abgelaufen ist.

Die „Nahtoderfahrung“ des Weltraumteleskops

Wie aus heiterem Himmel funktionierte an diesem Tag eines der drei Reaktionsräder der Sonde nicht mehr. Problematisch ist dies, da die Sonde sich nicht mehr im Weltraum ausrichten konnte. Danach fing die Sonde auch noch an sich unkontrolliert zu drehen.

Die genaue Ursache bleibt laut ESA unklar. Unter Verdacht steht die Möglichkeit, dass Teilchen aus dem Van-Allen-Strahlungsgürtel, ein Ring energiegeladener Teilchen, die Rotation ausgelöst haben. Diese Teilchen könnten an einen Teil der Elektrik gelangt sein und dort den Schaden verursacht haben.

Durch diese Rotation hätte die Sonde viel Energie verbraucht. Somit reduzierte sich die Akkulaufzeit auf nur drei Stunden und eine schnelle Lösung musste her.

Die erste Komplikation

Obwohl das Team es geschafft hat das Reaktionsrad wieder anzubringen, hat sich die Sonde trotzdem weitergedreht. Außerdem sind die Daten, die die Sonde geschickt hat, unvollständig gewesen. Das lag daran, dass sie immer nur für genau 21 Minuten in eine Richtung gezeigt und sich dann wieder gedreht hat.

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Stabilisierung durch ESA und Airbus

Um die Energie der Sonde zu sparen, hat das Team zuerst alle unwichtigen Komponenten ausgeschaltet. Somit haben sie der Sonde sechs Stunden Zeit eingeräumt.

Anschließend haben ESA und Airbus einen Befehl ausgearbeitet, der die Sonde vom Rotieren abhalten sollte und diesen abgeschickt.

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Erst der missglückte Versuch, dann der Erfolg

Trotz des Befehls hat sich die Sonde innerhalb weniger Stunden wieder angefangen zu drehen. ESA sagt, dass die Ursache dafür noch unklar sei. Möglich wäre, dass das Orientierungssystem verdeckt war und die Sonde somit nicht auf den Befehl reagieren konnte.

Letztendlich haben ESA und Airbus die Schritte zur Erarbeitung des Befehls wiederholt und diesen erneut an die Sonde geschickt. Und diesmal hat es dann auch geklappt.

Seitdem kontrolliert ESA seine Sonde stärker, denn bis 2022 soll diese noch weiter den Kosmos erforschen.

Quelle: heise.de

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