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Bei Beweisen für außerirdisches Leben: NASA ruft zu einheitlicher Handhabe auf

Die NASA sucht nun schon seit Jahrzehnten nach außerirdischem Leben. Umso wichtiger ist daher die Frage, was wir machen, wenn sie es findet.

Illustration der Marsoberfläche
Ein Mars-Bild der ESA (Symbolbild) zeigt einen Krater, der wie ein Baumstumpf wirkt. © Getty Images/Mark Garlick/Science Photo Library

Vor mehr als 60 Jahren wurde die National Aeronautics and Space Administration (NASA) gegründet. Gut 45 Jahre ist es her, dass die Europäische Raumfahrtorganisation (ESA) ins Leben gerufen wurde. Neben unzähligen weiteren Punkten setzen die Organisationen auch bei der Suche nach außerirdischem Leben auf einheitliche Standards. Kommt es aber zur Kommunikation nach außen, gehen sie teils unterschiedlich vor.

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Bei Beweisen für außerirdisches Leben: NASA ruft zu einheitlicher Handhabe auf

Die NASA sucht nun schon seit Jahrzehnten nach außerirdischem Leben. Umso wichtiger ist daher die Frage, was wir machen, wenn sie es findet.

Außerirdisches Leben: NASA fordert Einheitlichkeit

Die NASA hat dazu aufgerufen, sich auf eine produktive Art und Weise zu einigen, um die mögliche Entdeckung außerirdischen Lebens bekannt zu geben. Mehrere Vertreter:innen der US-Raumfahrtbehörde wiesen auf die hohe Wichtigkeit einer solchen Ankündigung hin. Grund für den Aufruf sei, dass eine Kundgabe wie diese schnell missverstanden werden könne.

„Unsere Generation könnte realistischerweise diejenige sein, die Beweise für außerirdisches Leben entdeckt. Mit diesem privilegierten Potenzial geht auch Verantwortung einher. Das Ausmaß der Frage, ob wir allein im Universum sind, und das öffentliche Interesse daran, eröffnet die Möglichkeit, dass die Ergebnisse mehr implizieren, als die Beobachtungen belegen oder als die Beobachter beabsichtigen.“

Green, J. et al. (2021, Nature)

Warum ist eine Einigung wichtig?

Erste Ergebnisse würden keine endgültige Bestätigung dafür darstellen, dass außerirdisches Leben existiere. Stattdessen handele es sich dabei vielmehr um einen langsamen Prozess, der sich im Laufe der Zeit entwickeln könne. Umso wichtiger sei es, dass die NASA und vergleichbare Organisationen eine klare und sorgfältig durchdachte Methode zur Bekanntgabe gefundener Beweise hätten.

Dem leitenden Wissenschaftler James Green und seinen Kolleg:innen zufolge könne die Öffentlichkeit andernfalls das Vertrauen in den wissenschaftlichen Prozess verlieren. Dieses Risiko bestehe vor allem dann, wenn sie erführen, dass außerirdisches Leben entdeckt worden sei, sich später aber herausstelle, dass die Berichte „zweideutig oder ungenau“ gewesen sein könnten.

Fehltritte wie diese könnten bestehende Verschwörungsmythen befeuern und möglicherweise sogar neue schaffen. Der Glaube an solche Erzählungen hat im Übrigen wenig mit deinem Intellekt zu tun. Vielmehr offenbaren die menschlichen Charaktereigenschaften, wer an Verschwörungsmythen glaubt.

Welt muss sich auf objektive Standards einigen

Die NASA-Vertreter:innen fordern konkret, einen gemeinschaftlichen Dialog darüber zu eröffnen, wie Informationen über das Thema vermittelt werden können. „Die Festlegung von Best Practices für die Kommunikation über die Erkennung von Leben kann dazu dienen, vernünftige Erwartungen an die frühen Phasen eines äußerst anspruchsvollen Unterfangens zu stellen.“

Quellen: „Call for a framework for reporting evidence for life beyond Earth“ (2021, Nature); eigene Recherche

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