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Pflanzenöl statt Diesel: Diese alternativen Kraftstoffe gibt es

Alternative Kraftstoffe sind keine Zukunftsfantasie, sondern bereits Wirklichkeit. 6 Beispiel zeigen, welches Potential in ihnen steckt.

Rapsfeld Himmel
Alternative Kraftstoffe sollen vor allem der Umwelt zu Gute kommen. © imago / YAY Images

Neben der Elektromobilität versuchen Länder und Fahrzeugbauer auch alternative Kraftstoffe auf dem Automarkt zu etablieren. Nicht nur das zur Neige gehende Erdöl gibt diesem Trend Auftrieb, sondern auch der Klimawandel. Mehr biologisch abbaubare Kraftstoffalternativen zu Diesel und Benzin könnten die CO2-Emissionen bedeutend verringern.

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Pflanzenöl statt Diesel: Diese alternativen Kraftstoffe gibt es

Alternative Kraftstoffe sind keine Zukunftsfantasie, sondern bereits Wirklichkeit. 6 Beispiel zeigen, welches Potential in ihnen steckt.

Alternative Kraftstoffe sind alternativlos

Laut heutigen Berechnungen reichen die weltweiten Ölreserven noch 50 Jahre. Das gilt aber nur, solange der heutige Ölverbrauch auch in den kommenden Jahren gleich bleibt. Weil der Verbrauch aber exponentiell steigt, wird uns das schwarze Gold vermutlich früher ausgehen. Alternative Kraftstoffe müssen her.

Auch einige Europäische Länder reagieren bereits auf die bevorstehende, erzwungene Mobilitätswende. Großbritannien und Norwegen wollen bereits bis spätestens 2040 alle konventionellen Verbrennungsmotoren von ihren Straßen verbannen.

Durch steigende Diesel- und Benzinpreise könnten nicht-fossile Alternativen nach jahrzehntelanger Diskussion endlich doch salonfähig werden. Der Klimawandel und der nur langsam voranschreitende Ausbau einer rein auf Elektromobilität basierenden Infrastruktur könnte Benzin aus Raps oder Ethanol alternativlos machen.

Raffinerie
Alternative Kraftstoffe wie Biodiesel könnten die Automobilität CO2-ärmer gestalten. © imago / imagebroker

6 Alternative Kraftstoffe

Tausende Wissenschaftler:innen warnen vor den Folgen des Klimawandels. Die Suche nach neue Formen der Mobilität ist mit diesem Wissen unausweichlich.

Laut Statista waren am 01. Januar 2021 allein in Deutschland 48,25 Millionen Fahrzeuge gemeldet. Lediglich 426.000 gemeldete Fahrzeuge werden aus einer rein elektronischen Quelle betrieben.

Dass es Alternativen gibt, zeigen diese 6 Beispiele:

Nr.1: Biodiesel

Der Klassiker unter den alternativen Kraftstoffen ist der Biodiesel. Der Vorteil liegt vor allem in einer CO2-armen Produktion, denn das Antriebsmittel kann aus Tierfett, Algen und recycelten Ölen wie Fritteusen-Fett gewonnen werden.

Biodiesel verbrennt sauberer als herkömmlicher Diesel und stößt viel weniger Ruß und Kohlenmonoxide aus. Weil der Kraftstoff lediglich aus pflanzlichen Materialien besteht, kann das ausgestoßene CO2 besser von Pflanzen absorbiert werden.

Leider hat Biodiesel auch einen Nachteil. Der alternative Kraftstoff stößt vermehrt Distickstoffmonoxid aus, das umgangssprachlich auch als Lachgas bekannt ist. Dieses Gas ist für Smog verantwortlich.

Nr.2: Alkohol

Leider können wir unsere Autos noch immer nicht bedarfshalber mit Vodka auftanken. Denn der hier gemeinte Kraftstoff heißt Ethanol, der aus Holzpellets, Zucker und Mais gewonnen wird.

Ethanol verbrennt wesentlich sauberer als herkömmliches Benzin und wird vor allem in den USA als Alternative genutzt. Das Land produziert derzeit gut 17 Milliarden Liter jährlich.

Nr.3: Pflanzenöl

Es braucht nicht viel, um einen Dieselmotor auf Pflanzenöl umzustellen. Das Frittenöl muss dafür nur erhitzt werden. Fahrzeuge mit Pflanzenölantritt stoßen weitaus geringere Mengen an CO2-Emissionen aus und können frisches wie bereits benutztes Öl benutzen. Die Quelle an Pflanzenöl ist somit theoretisch unerschöpflich.

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Bereits 1975 hatten Entwickler Wasserstoff-betriebene Fahrzeuge im Kopf.

Nr.4: Wasserstoff

Bereits vor über 40 Jahren sahen Entwickler:innen in Wasserstoff eine alternative Kraftstoffquelle zum herkömmlichen Benzin. Die Ölkrise von 1973 muss viele Menschen aufgeschreckt haben. Ökologische Bedenken hatte wohl kaum jemand.

Heute fahren zumindest einige Busse vollkommen wasserstoffbetrieben. Dass die Technologie Potential für die Zukunft hat, liegt an simplen Technik: Durch Elektrostöße in einer Brennstoffzelle reagieren Wasserstoff und Sauerstoff zu Wasser. Der gewonnene Strom fließt in einen Batterie und treibt einen Elektromotor an.

Nr.5: Elektrizität

Der Elektromotor ist einer der am häufigsten genutzten alternativen Kraftstoffe. Der große Vorteil an der Elektrizität besteht darin, dass sie keine Emissionswerte hat. Das trifft aber nur für E-Autos zu. Nichtsdestotrotz ist das Elektroauto seit Jahrzehnten auch ein Hoffnungsträger schadstofffreier Mobilität.

Die Herstellung von Batterien und modernen Akkus ist nicht weniger umweltgefährdend als der Abbau von Kohle. Außerdem werden Ressourcen wie Lithium und Kobalt für Akkumulatoren unter teils fragwürdigen Bedingungen abgebaut.

So klagen Menschen in Chile über einen stetigen Mangel an Wasser durch den Lithium-Abbau und die Kobaltförderung in Afrika wird teils nicht kontrolliert, wie der SPIEGEL berichtet.

Nr.6: Erdgas

Erdgas gibt es derzeit noch in ausreichenden Mengen. Der alternative Kraftstoff senkt die Emissionen eines Fahrzeugs um 80 Prozent im Vergleich zu Benzinern. Zwar verbrauchen Fahrzeuge Erdgas schneller als Benzin oder Diesel, dafür ist es aber sehr viel preisgünstiger und umweltverträglicher.

Alternative Kraftstoffe: Es kommt auf den Willen an

Es ist ein Fortschritt, dass immer mehr Länder den Verbrenner verbannen wollen. Die Elektromobilität gilt als beste Alternative, zumindest für die Autoindustrie. Der Ressourcenabbau für Batterien ist jedoch strittig.

Vielleicht müssen am Ende verschiedene alternative Kraftstoffe genutzt werden, um den wachsenden Emissionsausstoß durch Autos zu verringern. Dass bis heute allein in Deutschland knapp 50 Millionen Fahrzeuge gemeldet sind, zeugt davon, wie wenig wir auf Mobilität verzichten wollen.

Quellen: auto motor sport, Deutsche Welle, Der SPIEGEL, howstuffworks, Statista, YouTube/Deutsche Fernsehgeschichte/ Hessenrundfunk, eigene Recherche

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