Veröffentlicht inScience

Japanische KI macht Gedanken sichtbar

Wissenschaftler haben es geschafft, eine künstliche Intelligenz zu kreieren, die Gedanken nicht nur lesen, sondern auch visualisieren kann.

Illustration zu Gehirnwellen
Die KI wurde mit den Gehirnaktivitäten von Testpersonen trainiert und rekonstruiert

Vier japanische Wissenschaftler haben eine KI programmiert, die in der Lage ist, die Gehirnwellen einer Person auszulesen und ein Bild daraus zu erstellen, was diese sich ansieht. Schaut eine Person beispielsweise auf ein Bild des Buchstabens „A“, erstellt die künstliche Intelligenz daraus ein etwas verschwommenes Abbild. Auf gewisse Art liest die KI damit die Gedanken der Person.

Deep Learning-Netzwerk mit Gehirnwellen trainiert

Der Testaufbau verlief folgendermaßen: Über einen Zeitraum von zehn Wochen zeigten die Forscher ihren menschlichen Testsubjekten verschiedene Bilder und dokumentierten dabei deren Gehirnwellen. In manchen Fällen geschah die Aufzeichnung in Echtzeit, in anderen Fällen wurden die Testpersonen darum gebeten, sich an die Bilder zu erinnern. Die Gehirnscans nutzten die Wissenschaftler anschließend, um ein Deep Learning-Netzwerk darin zu trainieren, die Daten zu „dekodieren“ und sichtbar zu machen, woran die jeweilige Person gedacht hatte.

KI rät anhand vorhandener Daten

Der Ansatz der Maschine, „Gedanken zu lesen“, ähnelt laut The Next Web allerdings dem von Wahrsagern: sie rät. Zumindest „weiß“ sie nicht, woran jemand gedacht hat, sie kann lediglich die ihr bekannten Gehirnwellen zuordnen, wenn man an das dazugehörige Bild denkt. Sie nimmt alle Informationen, die ihr zur Verfügung stehen, kreiert daraus wieder und wieder ein Bild bis sie die ursprüngliche Vorlage in etwa rekonstruiert hat.

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Grundlage der Forschung ist der Bericht „Deep image reconstruction from human brain activity“, in dem die Autoren festhalten, dass es sich bei der sogenannten „Tiefenbildrekonstruktion“ um einen neuen Ansatz handle, wahrnehmbare Inhalte aus menschlicher Hirnaktivität heraus zu visualisieren.

Frage nach dem Datenschutz

Dass sich aus dieser Technologie zukünftige Anwendungsbereiche ergeben, ist nicht auszuschließen. Die Frage des Datenschutzes ergibt sich daraus jedoch früher oder später ebenso. Neurowissenschaftler warnen bereits jetzt davor, dass die eigenen Hirnaktivitäten dringend geschützt werden müssen.

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