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So bereitest du dich auf den Blutmond am Montag vor

Nächste Woche kannst du einen Blutmond am Himmel bewundern. Wir verraten dir, wann genau es zu dem Astro-Ereignis kommt.

Im Schweizer Kanton Appenzell war der Blutmond besonders gut zu beobachten. Foto: dpa

Update: Blutmond auch in 2019

Es ist gerade ein halbes Jahr her, da blickte ganz Deutschland fasziniert in Richtung Himmel, um ein seltenes Spektakel zu beobachten. Der Blutmond sorgte überall für Begeisterung. Nun ist es bald schon wieder soweit. Bereits am 21. Januar 2019 haben Frühaufsteher erneut die Chance, das wunderschöne Schauspiel am Firmament zu bewundern.

Beim Blutmond 2019 sind Frühaufsteher im Vorteil

In diesem Jahr geht es früh los. Beginn der Mondfinsternis ist um 4:10 Uhr, die totale Finsterniss soll gegen 5:41 Uhr erreicht sein. Den Höhepunkt des Blutmondes soll es dann um 06:12 Uhr zu bestaunen geben, ungefähr eine halbe Stunde später ist das Spektakel schon wieder vorüber. Das ist genauer Zeitplan des Naturschauspiels.

  • Mondaufgang – 16:06 Uhr
  • Sonnenuntergang – 16:53 Uhr
  • Eintritt in den Halbschatten – 03:36 Uhr
  • Beginn der totalen Mondfinsternis – 05:41 Uhr
  • Maximale Finsternis – 06:12 Uhr
  • Ende der totalen Mondfinsternis – 06:43 Uhr
  • Sonnenaufgang – 08:07 Uhr

Und wieso spricht man nun von einem Super-Blutmond? Der heißt deshalb so, weil neben dem Blutmond noch ein weiteres Phänomen zu sehen sein wird, ein Supermond. Am 21. Januar befindet sich der Mond an der Stelle seiner Umlaufbahn, an der er am kürzesten von der Erde entfernt ist. Er wird also näher und größer zu sehen sein, als das bei einem normalen Blutmond der Fall ist.

So wird das Wetter während der Mondfinsternis

Leider können wir dir nicht garantieren, dass du das Phänomen auch an deinem Wohnort mitverfolgen kannst. In den meisten Regionen soll ein bewölkter Himmel die Sichtung des Mondes erschweren, wie netzwelt berichtet. Mit etwas Glück klart es aber zwischendurch auf. Glücklicherweise soll es in den frühen Morgenstunden nicht regnen. Eine dicke Jacke ist aber Pflicht, da es am 21. Januar mit vorausgesagten -4 Grad Celsius bitter kalt wird.

Wer am 21. Januar keine Lust hat früh aufzustehen, verpasst eine tolle Chance. Denn der nächste Super-Blutmond wird lange auf sich warten lassen. Erst im Jahr 2037 wird es wieder soweit sein.

Blutmond 2018: Das waren die Highlights

Mit dem Blutmond und der Mondfinsternis kam es am Freitagabend gleich zu zwei spektakulären Ereignissen am Nachthimmel. Der Mond leuchtete kupferrot und zur etwa 103 Minuten langen totalen Mondfinsternis gesellte sich ein besonders heller und großer Mars. Ein ähnliches Spektakel war zuletzt vor 15 Jahren zu sehen.

Im Norden, Westen und Süden war die Sicht auf die beiden rötlich leuchtenden Himmelskörper vielerorts recht gut. Der Deutsche Wetterdienst meldete für diese Regionen vereinzelt Wolken. Weniger Glück hatten weite Teile Brandenburgs, Sachsen-Anhalts, Sachsens und Thüringens.

So bereitest du dich auf den Blutmond am Montag vor

Nächste Woche kannst du einen Blutmond am Himmel bewundern. Wir verraten dir, wann genau es zu dem Astro-Ereignis kommt.

Viele Sternwarten, Planetarien, astronomische Vereine und Forschungsinstitute hatten zum Beobachten des Schauspiels eingeladen. Einen besonders guten Blick hatte Astronaut von der Raumstation ISS.

Und: Genau zum Höhepunkt der Mondfinsternis um 22. 30 Uhr MESZ flog Gerst mit der ISS über Deutschland.

Die schönsten Bilder aus der beeindruckenden Mondnacht seht ihr hier:

Das sind die wichtigsten Fragen und Antworten:

Was passiert bei einer Mondfinsternis?

Zu einer Mondfinsternis kommt es nur bei Vollmond, wenn Sonne, Erde und auf einer Linie liegen. Der Mond taucht dabei völlig in den Schatten ein, den die von der Sonne angestrahlte Erde in den Weltraum wirft. Am Freitag kam es nach Darstellung von Astronomen zur längsten sichtbaren totalen Mondfinsternis des 21. Jahrhunderts: Eine Stunde und 43 Minuten dauerte sie.

Übertroffen wird diese Dauer erst bei der Mondfinsternis am 9. Juni 2123 – um etwa drei Minuten. „Damit hat sie dann fast die maximal mögliche Länge von einer Stunde und 47 Minuten erreicht“, sagt Astronomin Carolin Liefke von der VdS und dem Haus der Astronomie in Heidelberg.

Warum leuchtet der Mond im Erdschatten kupferrot bis orange?

Die kurzwelligen blauen Lichtwellen der Sonnenstrahlen werden vollständig in der Erdatmosphäre gestreut, erläutert das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Das langwellige rote Licht werde hingegen gebrochen und in Richtung Mond gelenkt. Es fällt im Kernschatten auf die Mond-Oberfläche, ergänzt Elsässer. Der Mond schimmert rötlich, mancher spricht von einem „Blutmond“.

Warum ist der Mars so hell und rot?

Der auch als Roter Planet bekannte Mars kam der Erde am Freitag so nah wie selten – er ist nur rund 58 Millionen Kilometer von unserem Planeten entfernt. Das ist der Minimalabstand, wie Liefke sagt. Zuletzt geschah das vor rund 15 Jahren, heißt es beim DLR.

Anders als die Erde braucht der Mars auf seiner weiter entfernten Umlaufbahn um die Sonne nicht ein, sondern fast zwei Jahre. Wenn die Erde den Mars auf der Innenbahn überholt und der Mars der Sonne vergleichsweise nahe steht, ist er am Himmel besonders hell und vergleichsweise groß zu sehen.

Nur wenn der Mars der Sonne nahe steht und ihn die Erde auf der Innenbahn überholt, ist er am Himmel besonders hell und vergleichsweise groß zu sehen. Zu dieser speziellen Konstellation kommt es im Durchschnitt aber nur alle 15 Jahre, zuletzt 2003. Am 27. Juli war der Mars nur etwa 58 Millionen Kilometer von der Erde entfernt.

So gelingen die Fotos vom Blutmond und Mars

Für schöne Fotos brauchen Fotografen drei Dinge: eine System- oder Spiegelreflexkamera mit Teleobjektiv, ein Stativ und den richtigen Standort. „Man braucht freie Sicht auf den Süd-Ost-Horizont“, sagt Ulrich Köhler vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).

Im Südosten ging nämlich kurz nach 21 Uhr der Mond auf. Bis um 23.13 Uhr war dann die beste Zeit, Fotos mit dem Mond während der Phase der Totalität zu machen. Insgesamt ging das Spektakel bis 00.19 Uhr.

Damit der Mond auch schön groß das Bild bestimmt, braucht es ein Teleobjektiv. „200 Millimeter sind gut, 400 sind besser“, sagt Köhler. „Sonst ist man hinterher enttäuscht, wie klein der Mond ist.“ Damit nichts verwackelt, nimmt man entweder ein Stativ oder sucht sich eine feste Unterlage für die Kamera – etwa eine Mauer.

Wichtig ist, die Empfindlichkeit der Kamera nicht zu hoch zu stellen. Bei hohen ISO-Werten verrauschen die Bilder leicht. Köhler rät zu geringerer Empfindlichkeit und lieber etwas längerer Belichtung.

Ablauf der Mondfinsternis

Das Schauspiel fing mit Beginn der Dunkelheit am Abend an. In München ging der Mond um 20.48 Uhr auf, in Hamburg um 21.16 Uhr. Dann dauerte es noch einige Minuten bis der Mond komplett in den Kernschatten der Erde eingetaucht war.

Die Mitte der totalen Finsternis wurde um 22.22 Uhr und das Ende um etwa 23.13 Uhr erreicht. „Der Mond ist gleich merklich röter und dunkler“, kündigt Liefke an. „Es ist klar und deutlich zu sehen, dass er anders aussieht als sonst.“

Die Mondfinsternis endete dann kurz nach Mitternacht. „Mars hingegen ist die ganze Nacht lang zu sehen.“ Zum Höhepunkt der Mondfinsternis standen sowohl Mond als auch Mars noch tief über dem Südosthorizont.

Am Ende der Finsternis sah es besser aus: dann standen die Himmelskörper deutlich höher, es war richtig dunkel und man konnte sich – so das Wetter mitspielte – an ihrem rötlichen Leuchten erfreuen können. Um 1.30 Uhr hat der Mond den Halbschatten komplett verlassen.

Zu diesen Zeiten gab es den Mondaufgang zu sehen:

  • in Berlin: 20.58 Uhr,
  • in Hamburg: 21.17 Uhr
  • in Köln: 21.18 Uhr
  • in München: 20.57 Uhr

Sichtbar war die Finsternis in Mittel, West- und Osteuropa sowie zusätzlich noch in Afrika, im westlichen Asien, in Indien und im Indischen Ozean.

Diese Google-Maps-Karte zeigt die Zeiten des Mondaufgangs in verschiedenen deutschen Städten an (Mit einem Klick auf eine Stadt wird die jeweilige Zeit für den Mondaufgang angezeigt):

Wo musste man hinsehen?

Die Mondfinsternis war nach Darstellung des DLR am besten im Süden und Osten Deutschlands zu sehen. Im Süden steht der Mond am höchsten, im Osten geht er früher auf und die Finsternis war daher vollständiger zu beobachten.

Zur Mitte der totalen Mondfinsternis war der Mars etwa sechs Grad südlich des Mondes zu erkennen, direkt über dem Horizont.

Wie häufig treffen diese beiden Ereignisse aufeinander?

Eine totale Mondfinsternis, die ähnlich lang ist wie die am 27. Juli und der genau gleiche Stand des Mars – gegenüber der Sonne und so nah an der Erde – werden nach Berechnungen von Stefan Krause von der Volkssternwarte Bonn im Durchschnitt erst in etwa 105.000 Jahren wieder auftreten.

So lief die Mondfinsternis ab – ein Beispiel:

  • Eintritt in Halbschatten: 19.13 Uhr
  • Mondaufgang: 21.01 Uhr
  • Sonnenuntergang: 21.09 Uhr
  • Beginn der totalen : 21.30 Uhr
  • Maximale Finsternis: 22.22 Uhr
  • Ende der totalen Mondfinsternis: 23.13 Uhr
  • Sonnenaufgang: 05.43 Uhr

Programm der Sternenwarten

Neben dem Mond war am Freitag auch der Mars gut sichtbar. Er erschien als orangefarbener Punkt etwas rechts unterhalb des Mondes. Diese Konstellation ist nahezu einmalig, erklärt Köhler. „So schön wie diesen Freitag wird man sie ganz lange nicht mehr sehen.“

Viele Sternwarten in Deutschland hatten zur Mondfinsternis ein Sonderprogramm aufgelegt. Einen Überblick gibt es zum Beispiel auf der Website der Vereinigung der Sternfreunde.

Mondfinsternis oder partielle Mondfinsternis – das ist der Unterschied

Bei einer partiellen Mondfinsternis stehen Sonne, Erde und Mond in etwa in einer Reihe, wobei die Linie nicht ganz gerade ist, was sie von der totalen Mondfinsternis unterscheidet. Denn hier stehen alle drei Himmelskörper auf einer geraden Linie. Zuletzt kam es in Deutschland im August 2017 zu einer partiellen Mondfinsternis.

Die letzte totale Mondfinsternis konnte man am 31. Januar bestaunen – allerdings nicht von Mitteleuropa aus. Auch die letzten partiellen am 15. Februar, 13. Juli und die kommende am 11. August werden von Deutschland aus nicht zu sehen sein.

Wo sah man in Europa noch den Blutmond?

Eine viel bessere Sicht auf den Blutmond am Nachthimmel hatte man in Südosteuropa. Für Urlauber, die derzeit in Griechenland oder der Türkei sind, gab es also ein unverhofftes Erlebnis am Abend.

Wo auf der Welt konnte man die Mondfinsternis noch sehen?

Die Mondfinsternis konnte nicht nur von Europa aus bestaunt werden. Während wir in Europa nur einen Teil sahen, konnten die Menschen im Süden und Osten Afrikas, der Türkei, auf der arabischen Halbinsel und in Indien den ganzen Verlauf beobachten.

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Mondfinsternis und Sternschnuppen – welche Himmelsspektakel kommen noch?

Der August wartet mit dem ergiebigsten Meteorstrom des gesamten Jahres auf. Die Quelle liegt in den Perseiden, wobei der Höhepunkt in den Morgenstunden des 12. August zu erwarten ist. Diesmal stört kein Mondlicht die Beobachtung, denn am 11. August 2018 ist Neumond.

Als schönster und reichster Strom des Jahres beschert uns dieser Strom im Maximum um die hundert Meteore pro Stunde. Wie der Name andeutet, scheinen diese Sternschnuppen aus dem Sternbild Perseus zu purzeln.

Mitte November machen sich die Leoniden bemerkbar. Sie treten am Morgenhimmel in Erscheinung. Das ausgeprägte Maximum tritt in der Nacht vom 17. auf 18. November auf, wobei dieses Jahr lediglich mit rund zwanzig Meteoren pro Stunde zu rechnen ist.

Nach der Mondfinsternis ist vor der partiellen Sonnenfinsternis:

Kommt es zur totalen Mondfinsternis, ist die partielle Sonnenfinsternisnicht mehr so weit – zumindest kalendarisch. Zwei Wochen davor und danach ist jeweils eine partielle Sonnenfinsternis am Himmel zu sehen. Die nächste findet demnach am 11. August statt.

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