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Chinas „künstliche Sonne“ erreicht neuen Meilenstein

Chinesische Forscher erreichten in einem Versuch mit einem Kernfusionsreaktor eine Temperatur, die selbst die Sonne kalt wirken lässt.

Ein Sonnenaufgang
Ein Sonnenaufgang (Symbolbild). Forscher auf der ganzen Welt versuchen seit vielen Jahren den Prozess der Kernfusion

Die Menschheit steht vor einer großen Herausforderung. Der Klimawandel zwingt uns, unsere Energiegewinnung grundlegend zu überdenken. Weg von fossilen Brennstoffen wie Erdöl und Braunkohle, hin zu umweltfreundlicher Energie. Wind- und Solarenergie sind ein ersten Schritt in diese Richtung.

Doch Forscher auf der ganzen Welt verfolgen ein weitaus größeres Ziel. Sie wollen das Prinzip, das auch die Sonne zur Produktion von Licht und Wärme nutzt, auf der Erde einsetzen. Das Ergebnis wäre ein wahrgewordener Traum der Menschheit: Schier unbregrenzte und saubere Energie für unsere Städte, Fabriken und Autos.

Kernfusion

Wissenschaftlern vom Institut für Plasmaphysik der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Hefei ist nun ein weiterer Schritt in diese Richtung geglückt, wie futurism schreibt. Am vergangenen Dienstag nämlich verkündeten die Forscher, einen neuen Temperaturrekord in ihrem „EAST“ („Experimental Advanced Superconducting Tokamak“) Kernfusionsreaktor erreicht zu haben.

Mit 100 Millionen Grad Celsius erreichten die Forscher eine Temperatur, die mehr als sechs mal heißer ist, als unsere Sonne in ihrem Kern.

Nächster Schritt auf dem Weg zu Kernfusionsreaktoren

Bei der Kernfusion verschmelzen zwei Atomkerne zu einem neuen Kern. Dabei entsteht eine große Menge an Energie. Für die Verschmelzung muss Wasserstoff zu Plasma gemacht werden. Um die Reaktion zu starten, muss eine Temperatur von rund 100 Millionen Grad Celsius erzeugt werden.

Forscher gehen davon aus, dass die nun erreichte Temperatur ausreicht, um eine stabile Kernfusion auf der Erde zu generieren. Nun also, da Chinas „künstliche Sonne“ diesen Meilenstein erreicht hat, können sich Wissenschaftler auf die nächsten Schritte hin zur Erschaffung einer unerschöpflichen Ernergiequelle konzentrieren.

Auch Forscher am amerikanischen MIT arbeiten weiterhin daran, den Traum von der Energie aus dem Fusionsreaktor wahr zu machen.

Künstlicher Mond

China lässt sich übrigens nicht nur im Bereich der Energiegewinnung von der Natur inspirieren. Auch wenn es um die Beleuchtung der Städte in dem asiatischen Land geht, setzen die Forscher auf unkonventionelle Methoden. So soll ab 2020 in der Stadt Chengdu etwa ein künstlicher Mond für beleuchtete Straßen in der Nacht sorgen.

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