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Diese Schwarzen Löcher verhalten sich verrückt – das führt zu einer überraschenden Erkenntnis

Im Zentrum von Galaxien befinden sich normalerweise Schwarze Löcher. Doch nun haben Forscher einige dieser Objekte entdeckt, die sich bizarr verhalten.

Schwarze Löcher am Rande einer Zwerggalaxie.
Bei der Verschmelzung von Galaxien könnten die Schwarzen Löcher nach außen gedriftet sein. Foto: Sophia Dagnello

Ein massereiches Schwarzes Loch bildet normalerweise das Zentrum einer Galaxie. So auch in unserer Milchstraße. Sie haben eine unglaubliche Schwerkraft, die als Gravitationsanker funktioniert. Darum rotiert die gesamte Galaxie. Nun konnten Astronomen einige Zwerggalaxien im Universum entdeckt, bei denen die Schwarzen Löcher sich allerdings anders verhalten. Denn sie befinden sich nicht im Zentrum.

Universum: Schwarze Löcher tanzen aus der Reihe

Diese Schwarzen Löcher, die die Forscher nun entdeckt haben, wollen ausnahmsweise mal nicht im Mittelpunkt stehen. Sie haben sich an den Rand ihrer Galaxien verschoben. Doch wie kommt es zu einem so untypischen Verhalten dieser Objekte im Weltall. Eine asymmetrische Verschmelzung zweier „Vorgänger“-Schwarzer Löcher könnte diese Verschiebung verursacht haben. Die Energie, die bei dieser Verschmelzung freigesetzt wurde, könnte sie aus dem Zentrum ihrer Galaxien katapultiert haben.

Normalerweise spielt sich das Ganze so ab: Galaxien kollidieren miteinander. Dabei treffen mehrere Schwarze Löcher aufeinander. Sie verschmelzen und bilden einen neuen zentralen Schwerkraftanker. Doch in der Studie von Amy Reines und ihrem Forscherteam von der Montana State University wurden ganz verrückte Schwarze Löcher entdeckt.

Auf den Spuren von Schwarzen Löchern

111 Zwerggalaxien wurden mit dem Radioteleskopen des Very Large Array (VLA) beobachtet. Rund 400.000 schwere zentrale Schwarze Löcher sollten ins Visier genommen werden und ihre Merkmale sollten herausgearbeitet werden. Daraus sollten sich Antworten zur Bildung von Schwarzen Löchern im Universum ergeben. Gerade Zwerggalaxien sollten noch ursprüngliche Schwarze Löcher enthalten.

Die Forscher konnten 13 Zwerggalaxien mit aktiven Schwarzen Löchern entdecken. Doch statt im Zentrum ihrer Heimatgalaxie zu sein, befanden sie sich nicht in der Mitte sondern eher am Außenrand. Ganz abwegig ist das nicht, denn manche Galaxien haben nicht nur ein zentrales Schwarzes Loch, sondern besitzen auch noch welche im Außenbereich. Doch bei diesen 13 Zwerggalaxien gab es kein zentrales Schwarzes Loch, sondern nur die verrückten Löcher am Rande der Galaxie.

Forschung muss Galaxien großflächiger betrachten

Die Beobachtung des Forscherteams ist durchaus überraschend, aber jüngste Simulationen hatten darauf schon hingedeutet. Bei größeren Galaxien sorgt eine Schwerkraft-Rückkopplung dafür, dass das Schwarze Loch im Zentrum bleibt. Bei Zwerggalaxien muss das offensichtlich nicht die Regel sein. Weitere Forschungsansätze zu Schwarzen Löchern im Universum sollen sich daher nicht mehr auf nur noch auf das Zentrum von Galaxien konzentrieren, um ein vollständiges Bild zu schaffen.

Erst kürzlich wurden drei Schwarze Löcher in einer Galaxie entdeckt. Eine neue Entdeckung zu Schwarzen Löchern im Universum ist frustrierend.

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