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Wer hätte es gedacht: Von erdähnlichen Planeten kann man vieles über Planet Erde lernen

Ob in der Geologie oder in der Tektonik. Von erdähnlichen Planeten im Universum können wir vieles über unseren eigenen Planeten Erde lernen.

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Der Planet erde kann vieles von seinen Nachbarn lernen. Foto: iStock/Elen11

Wer hätte gedacht, dass man aus den Gegebenheiten anderer Planeten im Universum Rückschlüsse auf unseren eigenen Planeten Erde ziehen kann. Aber es stimmt. Wissenschaftler sind dazu in der Lage, so einiges Neues über unseren Heimatplaneten aufgrund von Besonderheiten anderer erdähnlicher Planeten zu lernen.

Planet Erde: Das bringen uns erdähnliche Planeten bei

Die Verschiedenartigkeit und schier undendliche Variation anderer Planeten eröffnet gänzlich neue Wege unseren Planeten Erde besser zu verstehen. Davon zeigen sich zumindest eine Reihe angesehener Wissenschaftler US-Amerikanischer Universitäten überzeugt. In einem in dem Wissenschaftsmagazin Nature veröffentlichten Papier haben sie so einige dieser Erkenntnisse festgehalten.

So wurden beispielsweise auf dem Mars Sanddünen entdeckt, die eine bisher unbekannte Größe aufwiesen. Um diese neuartigen Wellen besser verstehen zu können, waren die Geologen gezwungen, ihre vorherigen epistemologischen Werkzeuge zu hinterfragen und neues Terrain zu betreten. Dabei stießen sie auf einen in der Vergangenheit unbekannten Zusammenhang zwischen der Größe einer Dünenwelle und der Dichte des Wassers (oder anderen Flüssigkeiten) in dem dieses Gestein entstanden ist. Diese Erkenntnis lässt sich nun auch auf Dünen auf dem Planeten Erde anwenden.

Neue Erkenntnisse in der Tektonik

Auch das Feld der Tektonik, einem Teilgebiet der Geologie, kann viel von erdähnlichen Planeten lernen. So sind zum Beispiel die Planeten Erde und Venus ungefähr gleich groß und entstanden auch unter relativ ähnlichen Bedingungen. Nun ist es aber so, dass die Erde von sich verschiebenden tektonischen Platten geprägt ist und große Wassermassen aufweist. Die Venus hingegen besitzt kein Wasser auf der Oberfläche und besteht aus einer einzigen festen Masse.

Der zentrale Unterschied für die Wissenschaftler macht das Wasser auf der Erde aus. Dieses dringt durch tektonische Verschiebungen ins Erdinnere ein und hilft anschließend dabei, den oberen Erdmantel in Bewegung zu halten. Der Kontrast zu Venus half ungemein dabei, diese Prozesse zu verstehen.

Das „Neuer-Kern-Paradox“

Untersuchungen uralter Gesteine haben ergeben, dass das Magnetfeld von Planet Erde mindestens 3,5 Milliarden Jahre alt sein muss. Daneben ist aber auch bekannt, dass unser heutiges Magnetfeld durch das Abkühlen und die Kristallisation des inneren Erdekerns am Laufen gehalten wird und dass dieser Kühl-Prozess erst vor 1,5 Milliarden Jahren begann. Wie ist diese zwei Milliarden Jahre dauernde Lücke zu erklären?

Das Magnetfeld der Erde beschützt unseren Planten vor gefährlichen Sonnenwinden, die beim Eintreffen auf der Erde, diese ihres Wassers und ihrer Atmosphäre berauben würden. Das Magnetfeld ist also maßgeblich dafür verantwortlich, dass der Planet Erde bewohnbar ist. Andere erdähnliche Planeten wie der Mars haben einen solchen Schutzschirm nicht, was ihm seinen trockenen wüstenähnlichen Charakter bescherte. Durch die Studie weiterer entfernterer Planeten lässt sich herausfinden, ob das uralte Magnetfeld der Erde eine statistische Besonderheit ist, oder ob es vielleicht noch weitere Planeten mit solch einem Schutz gibt.

Planet Erde: Gibt es bewohnbare Planeten mit Leben auf ihnen?

Ein weiterer Fokus der Wissenschaftler ist es, erdähnliche Planeten auszumachen und eventuell sogar eines Tages auf ihnen Leben zu entdecken. Dabei gehen sie vornehmlich davon aus, zuerst Bakterien auszumachen, um anhand dieser den Entwicklungsprozess unseres Planeten Erde besser nachvollziehen zu können. Denn unser heutige Heimatplanet hat wenig Ähnlichkeit zu dem Planeten, der er vor Milliarden von Jahren war. Zu groß sind die Veränderungen durch Plattenverschiebungen.

Dementsprechend groß war die Aufregung, als Wissenschaftler entdeckten, dass Gesteinsproben der Apollo 14-Raummission, welche sie vom Mond mitbrachte, Mineralien vom Planeten Erde enthielten. Da es auf unserem nächsten Nachbar weder tektonische Vorgänge, noch Wetter bedingte Älterungsprozesse gibt, konnten Schlüsse auf die Gegebenheiten auf der Erde vor Milliarden von Jahren gezogen werden.

Können wir auf erdähnlichen Planeten leben? 10 Milliarden erdähnliche Planeten hat die NASA bereits entdeckt.

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