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Sonnenstürme im All vorhersagen: So lässt sich die Gefahr teilweise bannen

Auch im Universum kann es zu Extremwetter kommen: Sonnenstürme haben sogar Auswirkungen, die bis auf die Erde reichen. So können wir sie vorhersagen.

Strommasten werden von einem Sonnensturm getroffen (Grafik).
Sonnenstürme haben Auswirkungen auf die Erde. Daher ist es wichtig

Im Universum verursachen auch Sterne Extremwetter. Die Folgen davon, bemerken wir sogar auf der Erde. Ein etwas weniger gefährliches Phänomen, das von Sonnenstürmen ausgelöst wird, sind beispielsweise Polarlichter. Doch starke Sonnenstürme können auch das Magnetfeld der Erde angreifen, was zu massiven Probleme führen kann. Daher versuchen Forscher dieses Unwetter im All möglichst genau vorherzusagen.

Sonnenstürme im All für mehr Schutz vorhersagen

In einem Zyklus von elf Jahren erreicht die Sonnenaktivität einen Höhepunkt. Die Oberfläche des Sterns ist besonders unruhig und es kommt zu häufigen Eruptionen. Wenn die Sonne so aktiv ist, kann es ebenfalls zu den sogenannten Sonnenstürmen kommen. Dieses Phänomen an sich, ist für uns Menschen nicht gefährlich. Doch die Stürme haben Einfluss auf das Erdmagnetfeld und dadurch auch auf uns.

Die hochernergetischen Teilchen des Sonnensturms wirken sich auf elektronische Geräte aus. Sie können sie lahm legen, die Stromversorgung stören oder auch den Flugverkehr behindern. Doch zum Glück können Forscher dieses Extremwetter aus dem Weltall vorhersagen. Denn sie orientieren sich an der Aktivität der Sonne. Bürgerwissenschaftler kamen zu dieser Erkenntnis und machen es möglich, dass Sonnenstürme, die verheerende Auswirkungen auf Technologien auf der Erde haben können, prognostiziert werden können.

Ein Sonnenminimum gibt noch lange keinen Grund zum Aufatmen

Für 2019/2020 wurde von Forschern ein Sonnenminimum vorhergesagt. Das heißt, dass auf der Sonnenoberfläche wenige bis keine Sonenflecken zu sehen sind. Das letzte Sonnenmaximum war 2012 bis 2014. Damals konnte ein starkes Aufkommen an Sonnenstürmen beobachtet werden. Seit dem 19. Jahrhundert wird der Zyklus unseres Sterns aufgezeichnet. Wir befinden uns momentan im 25. Sonnenzyklus. Insgesamt soll der aktuelle Zyklus etwas schwächer sien.

Auch in einem Sonnenminimum ist der Stern nicht inaktiv. Das Magnetfeld der Sonne ist schwächer als sonst. Es gelangt mehr kosmische Strahlung in unser Sonnensystem. Auch dies kann für die Erde problematisch werden. Flugreisende sind einer höheren Strahlung ausgeliefert. Die atmosphärische Elektrizität, die für die Entstehung von Blitzen verantwortlich ist, kann sich ebenfalls verändern. Insgesamt ist die Wahrscheinlichkeit für Sonnenstürme in dieser Phase geringer.

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Sturm-Vorhersage nur beschränkt möglich

Ein Forschungsprojekt soll nun für mehr Sicherheit vor Sonnenstürmen auf der Erde sorgen. Es wurde von der University of Reading, der Science Museum Group und dem Portal Zooniverse ins Leben gerufen und lautet „Protect our Planet from Solar Storms“. Freiwillige konnten Bilderpaare der Sonneneruptionen auswerten. Sie sollten darüber urteilen, welche Bilder komplexer aussahen. So wurden insgesamt 1.100 Fotos von einem NASA-Raumfahrzeug ausgewertet. So gibt es Unterschiede bei den Eruptionen: Manchmal werden Blasen geworfen, ein andern Mal sieht es aus wie zerbrochenes Glas. Die durchschnittlichen Komplexitätswerte scheinen sich an der Aktivität der Sonne zu orientieren.

Erfolgen Eruptionen an der Korona, dem äußeren Teil der Sonnenatmosphäre, liegt es nahe, dass auch Sonnenstürme ausgelöst werden. Dies sorgt für schwere Schäden im Stromnetz und an Satelliten auf der Erde. Sonnenstürme lassen sich zwar vorhersagen, dennoch gibt es ein Problem: Die Vorhersage ist nur auf eine Stunde vor dem Eintreffen auf der Erde genau. Daher ist es wichtig, dass Forscher sich weiter mit der Komplexität der Stürme auseinandersetzen.

So begibt sich die NASA auf die Suche nach dem Ursprung von Sonnenstürmen. Vor 2.000 Jahren soll es einen Mega-Sonnensturm gegeben haben. Unterschätzen wir heute die Gefahr des kosmischen Unwetters?

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