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Lucy und Ardi: Das wissen Forscher über die ersten Menschen auf der Erde

Vor etwa vier Millionen Jahren lebten Vormenschen auf der Welt. Doch wer war der erste Mensch auf der Erde? Forscher haben zwei Namen: Ardi und Lucy.

Die Evolution nach Charles Darwin.
Charles Darwin ist vor allem bekannt wegen seiner Evolutionstheorie. Foto: iStock/altmodern

Die Frage zu den ersten Menschen auf der Erde können selbst Forscher nur teilweise beantworten. Denn Vormenschen besiedelten unseren Planeten schon vor vier Millionen Jahren. Daher ist es sehr schwer, Überreste dieser Frühmenschen zu finden. Doch Wissenschaftlern ist es gelungen zwei Vormenschen auszugraben. Lucy und Ardi könnten zu den frühesten Menschen auf der Erde gehören. Das ist über die damaligen Hominiden bekannt.

Erste Menschen auf der Erde: Die Geschichte von Ardi und Lucy

Nein, Ardi und Lucy waren kein Paar und ihre Geschichte gleicht nicht der Schöpfungsgeschichte mit Adam und Eva. Tatsächlich ist Ardi etwa eine Million Jahre älter als Lucy. Lucy wurde zuerst entdeckt und weil sie jünger ist, war ihre Entwicklung zum Menschen bereits deutlicher. Ihr Entdecker, Wissenschaftler Don Johanson, zählt sie zu den ersten Menschen der Erde. Der Wissenschaftler fand die Überreste des Frühmenschen im Jahr 1974 in Äthiopien. Genauer gesagt in der Afar-Region, in der Wissenschaftler schon mehrere spektakuläre Funde ausgegraben haben.

Hier werden nämlich Überreste von Toten, die vor Millionen von Jahren gestorben sind konserviert. Das liegt an den besonderen geologischen Bedingungen der Gegend. 47 Knochen wurden von Lucy gefunden, die lediglich einen Meter groß war. Der Frühemensch wird der Art Australopithecus afarensis zugerechnet und ist etwa 3,6 Millionen Jahre alt. Forscher wissen, dass der Australopithecus bereits einen aufrechten Gang, aber kaum ein größeres Gehirn als heutige Schimpansen hatte. Lucy ist damit älter, als die Gattung „Homo“, zu der wir heute angehören. Die Artgenossen des Frühmenschen starben bereits vor 1,2 Millionen Jahren, berichtet Deutschlandfunk. Eine Rekonstruktion des Skeletts von Lucy ist heute im Frankfurter Senckenberg-Museum zu sehen.

Ardi: Lucys große „Schwester“

Jahre nach der Entdeckung von Lucy stießen Forscher auf ein weiteres sehr altes Skelett in der Afar-Wüste: die Überreste von Ardi. So nannten die Wissenschaftler den Fund, der wahrscheinlich vor etwa 4,4 Millionen Jahren gestorben ist. Das Skelett wurde Ardi getauft, weil der Frühmensch zur Spezies Ardipithecus ramidus gehörte. Ardi zählt zu den Hominini, einem Tribus der Menschenaffen, aus dem auch der heutige Mensch hervorgegangen ist. Alle Homoninis sind mittlerweile ausgestorben, bis auf den Menschen.

Von Lucy und Ardi zum Homo sapiens

Frühe Homo sapiens-Knochen wurden erst vor wenigen Jahren in Marokko gefunden. Diese Funde ergeben, dass die ersten Menschen auf der Erde vor etwa 300.000 Jahren gelebt haben. Hierbei handelt es sich um Menschen, wie dich und mich und nicht um Menschenaffen. Tatsächlich haben nur Homo sapiens, also wir Menschen, bis heute überlebt, doch es gab eine Vielfalt menschlicher Entwicklungen. Während der Homo sapiens sich in Afrika entwickelt hat, hat in Europa beispielsweise der Neandertaler gehaust.

Die Evolution des Menschen ist allerdings komplex. Jean-Jacques Hublin, den Direktor des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig, erzählte dem Bayrischen Rundfunk: „Die Evolution des Menschen war kein linearer Prozess, wo sich aus einer Art die nächste entwickelt hat. Das ist eher ein komplexer Stammbusch, wo sich Arten zeitlich und räumlich überlappen.“ Der erste Mensch auf der Erde ist strenggenommen unbekannt. Forscher kommen immer wieder mit neuen Theorien über die Wiege der Menschheit daher. Auch spekulieren Forscher darüber, wie die Erde ohne Menschen aussehen würde.

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