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Coronavirus-Folgen auf lange Sicht: Die Genesung ist noch lange nicht das Ende

Hoffnung macht die Zahl der Genesenen seit dem Beginn der Pandemie. Doch in letzter Zeit wird deutlicher, dass die Coronavirus-Folgen noch tiefer gehen.

Frau mit Mundschutz
Die Coronavirus-Auswirkungen können kaum eingeschätzt werden. Doch Normalität ist noch weit entfernt. Foto: iStock/blackdovfx

Millionen Menschen haben weltweit die Erkrankung an Covid-19 überstanden. Ein Lichtblick in den düsteren Zeiten der Pandemie. Viele sind daher auch entspannt und sorgen sich mehr um ihre Mitmenschen als, dass sie sich vor einer Ansteckung sorgen. Doch ganz so leicht solltest du dies nicht nehmen. Denn die Coronavirus-Folgen könnten noch weit nach einer Genesung anhalten.

Coronavirus-Folgen: Damit rechnen Experten nach einer Genesung

Die Covid-19-Erkrankung ist noch jung. Forscher und Mediziner auf der ganzen Welt entdecken immer wieder neue Symptome. Ähnlich verhält es sich aber auch mit den Coronavirus-Folgen. Denn die Spät- und Langzeitfolgen sind noch lange nicht alle bekannt. Erst vor einigen Wochen wurde beispielsweise deutlich, dass mit einer Infektion auch neurologische Probleme einhergehen können.

In einem Artikel vom Spiegel äußert sich die britische Medizinerin Helen Salisbury wie folgt: „Die Leute denken: Entweder man stirbt, oder es geht einem wieder gut. So ist das aber nicht.“ Die Sorge der langen Nutzung von Beatmungsgeräten stand eine Weile im Raum. Doch vermutlich gehen die Coronavirus-Folgen über solche Geräte hinaus. Salisbury fürchtet sich mittlerweile davor, dass viele Leute lange Zeit krank bleiben. Obwohl die Infektion überstanden ist, leiden viele Patienten immer noch an Symptomen wie Erschöpfung, Fieberepisoden oder Husten. „Niemand weiß, wie es mit ihnen weitergeht“, so Salisbury.

Covid-19 ist eine Krankheit, die völlig unvorhersehbar ist

Ähnliche Beobachtungen macht Professor Timothy Spector vom Londonder King’s College. 200.000 Patienten und ihre Krankheitsverläufe wurden untersucht. Covid-19 sei laut Spector völlig unvorhersehbar. Zehn Prozent der Genesenen weisen auch ein bis zwei Monate später immer noch Anzeichen wie Erschöpfung, Kopfschmerzen, Atembeschwerden, Schwindel und Durchfall auf. Sogar Erkrankte, die an einem milden Covid-19-Verlauf litten, gaben an, dass sie das Gefühl haben, als würde sich die Krankheit länger anfühlen.

Bei den neurologischen Coronavirus-Folgen fällt besonders auf, dass sich die Krankheit auf den Geisteszustand der Patienten auswirkt. Unruhe und Verwirrtheit machen sich bemerkbar, aber auch die Gedächtnisleistung ist beeinträchtigt. Wie lange dieser Zustand anhalten kann, ist noch nicht klar. Doch Mediziner gehen davon aus, dass dies sogar einige Wochen so gehen kann. Auch Schlaganfälle haben ein Risiko für Langzeitfolgen.

Durch die langanhaltenden Coronavirus-Folgen sehen einige Forscher bereits Parallelen zur Sars-Pandemie von 2003. Damals klagten Patienten ebenfalls lange Zeit über Erschöpfung und andere Symptome wie Muskelschmerzen, Schlafstörungen oder Konzentrationsprobleme. Diese Anzeichen hielten weit über ein Jahr nach einer Erkrankung an.

Die Coronavirus-Folgen könnten auch diese Spuren an deinem Körper hinterlassen. Ziemlich erschreckend: Drei Krankheitsverläufe können tödlich enden.

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