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Coronavirus-Ausbreitung an einem Ort besonders stark

Die Gefahr einer Coronavirus-Ausbreitung soll an einem Ort, wo du mit vielen Fremden einen Raum teilst, besonders hoch sein. Das belegt eine Studie.

Frau mit Maske vor der U-Bahn
Die Corona-Maske sitzt

Von chinesischen Forschern kommt eine Studie, die erklärt, wie die Coronavirus-Ausbreitung in Zügen vor sich geht. Die Entscheidung für Züge als Untersuchungsgegenstand war für die Wissenschaftler aus Fernost kein Zufall. Fahren doch rund zwei Milliarden Menschen in China jährlich in Hochgeschwindigkeitszügen, also das Mehrfache an Passagieren in Flugzeugen im selben Land. Doch genau in Zügen bestehe eine stärkere Gefahr für eine Coronavirus-Ausbreitung. Hier sind die Befunde und Handlungsempfehlungen der Viren-Forscher.

Frau mit Maske vor der U-Bahn

Coronavirus-Ausbreitung an einem Ort besonders stark

Die Gefahr einer Coronavirus-Ausbreitung soll an einem Ort, wo du mit vielen Fremden einen Raum teilst, besonders hoch sein. Das belegt eine Studie.

Eine Coronavirus-Ausbreitung in der Bahn ist wahrscheinlicher als woanders

Das Leben mit dem Coronavirus ist schwer. Schnell fällt man in alte Gewohnheiten zurück und lässt den Mund-Nasen-Schutz auch schon mal vom Ohr hängen, während man dicht gedrängt an Bahnsteigen, beim Ticket ziehen und in den Zugabteilungen um die begehrten Sitzplätze kämpft. Die Situation in China ist noch schlimmer, wo laut einer Untersuchung alleine im Januar 2020 rund 150 Millionen Chinesen durchs Land gereist sein sollen. Eine Coronavirus-Ausbreitung ist da wahrscheinlich.

Die chinesische Studie ist August 2020 im Fachmagazin „Clinical Infectious Diseases“ erschienen. Zwar lassen sich die Bedingungen des chinesischen Zugverkehrs nicht eins zu eins auf die Situation in Deutschland kopieren, vor allem was die Menge der Fahrgäste und der Klimatisierung anbelangt, doch erklärt die Untersuchung eindrucksvoll, warum Züge besonders gut sind für eine Coronavirus-Ausbreitung.

Einige Bahnfahrer stecken sich schneller an

Die chinesischen Wissenschaftler konnten dank intensiver Arbeit um die 1058 Corona-Infektionen auf Zugreisen zurückführen. Hierfür wurden 2334 bestätigte Coronavirus-Infizierte befragt und ihre Krankheitsverläufe analysiert. Diese Probanden sind alle von Mitte Dezember bis Anfang März jeweils bis zu 8 Stunden mit Zügen unterwegs gewesen.

Konstruiert wurde die räumliche und zeitliche Coronavirus-Ausbreitung unter den Zuggästen. Daraus folgte die Erkenntnis, dass wenn ein Zugfahrer in einem Abstand von fünf Plätzen und drei Sitzreihen hinter, vor oder nach einem Covid-19-Infizierten sitzt, steckt er sich in 0,32 Prozent der Fälle an. In der gleichen Sitzreihe liegt die Coronavirus-Ansteckung bereits bei 1,5 Prozent und direkt neben dem Spreader bei 3,5 Prozent.

Auch schlimm: Je länger man mit dem Zug fährt, desto höher steigt das Risiko einer Coronavirus-Ausbreitung. Besonders wird die enge räumliche Nähe zu anderen Passagieren in Zügen in der Studie betont, die eine raschere Coronavirus-Ansteckung begünstige. Die Forscher fordern für eine bessere Sicherheit in Zügen, das auch dort die Abstandsregeln von über einem Meter zum anderen Passagier eingehalten wird. Vor allem solle man soviel Plätze wie möglich vom nächsten Passagier entfernt sitzen. Aber ob das umsetzbar ist?

Das müssen wir an unserem Verhalten wegen einer Coronavirus-Ansteckung ändern. Die Dunkelziffer der Coronavirus-Ansteckung ist in diesem Land besonders hoch. Haben wir das Coronavirus vielleicht die ganze Zeit falsch bekämpft? Forscher wollen unterdessen herausgefunden haben, dass deine Blutgruppe Einfluss auf eine Coronavirus-Ansteckung hat. Aber auch der Zeitpunkt ist entscheidend. Wer Corona-Anzeichen hat, kann an bestimmten Tagen besonders zur Coronavirus-Ansteckung beitragen.

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