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Sternenstaub auf der Erde: Das hat es mit der mysteriösen Entdeckung auf sich

Sternenstaub in Form von radioaktiven Eisen-60 wurde auf der Erde gefunden. Diese Fund soll von einer Supernova stammen.

Supernova im All
Ein seltener Weißer Zwerg

Supernova sind ein fester Teil der kosmischen Aktivitäten. Viele Elemente im Universum werden durch diese Explosionen freigesetzt. Die Entstehung unseres Sonnensystems soll auch auf eine Supernova zurückzuführen sein. Ein Hinweis für eine solche Sternenexplosion ist Sternenstaub in Form von radioaktiven Isotop Eisen-60. Die Atomsorte setzen oft massereiche Sterne frei. Doch normalerweise kommt es auf unserer Erde nicht vor. Doch genau diese Entdeckung konnten Forscher an einem unerwarteten Ort machen.

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Sternenstaub auf der Erde: Das hat es mit der mysteriösen Entdeckung auf sich

Sternenstaub in Form von radioaktiven Eisen-60 wurde auf der Erde gefunden. Diese Fund soll von einer Supernova stammen.

Sternenstaub auf der Erde: So soll er dahin gekommen sein

Eisen-60 hat eine Halbwertszeit von etwa 2,6 Millionen Jahren. Nach 15 Millionen Jahren müsste es komplett zerfallen sein. Doch genau diese Atomsorte wurde nun auf der Erde gefunden. Das bedeutet, dass der Sternenstaub in den letzten Millionen Jahren auf unseren Planeten gelangt sein muss. Schon 2019 konnte Eisen-60 in frisch gefallenem Schnee in der Antarktis nachweisen. Das bedeutet, dass Sternenstaub von vergangenen Supernovae auf unserer Erde landet.

Forscher vermuten, dass die Quelle für den Sternenstaub eine interstellare Wolke ist. Seit rund 33.000 Jahren zieht die Erde ihre Bahnen dort hindurch. Ist die Wolke durch eine Supernova entstanden, könnte sie Eisen-60 enthalten. darauf wollte ein Forscherteam des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf eine Antwort erhalten. Sedimentbohrkerne wurden analysiert, die aus der Tiefsee des Indischen Ozeans stammen. Sie befinden sich etwa 1.000 Kilometer vor der Südwestspitze Australiens.

Woher stammt das radioaktive Material?

Die Sedimentschichten lagerten sich in den letzten 33.000 Jahren ab. Damit wird genau der Zeitraum abgedeckt, während unsere Erde durch die Staubwolke wandert. Handelt es sich um Sternenstaub, müssten sich also auch Spuren in den Ablagerungen finden. Die untersuchten Proben enthalten Eisen-60 in geringen Mengen. Es konnten 19 Eisen-60-Atome nachgewiesen werden. Sie stammen kontinuierlich aus den verschiedenen Zeiten.

Rechnet man dies aber auf den Gehalt von Eisen-60 der interstellaren Wolke hoch, ist es natürlich nur eine geringe Spur von Sternenstaub. Es ist also eher ein galaktischer Durchschnitt der die Erde getroffen hat. Daraus ergibt sich, dass die Staubwolke wohl nicht einer Supernova entstammt. Die wahrscheinlichere Erklärung ist, dass die Wolke von einer noch länger zurückliegenden Supernova herrührt. Sie müsste schon vor über sieben Millionen Jahren stattgefunden haben. Ein Teil des radioaktiven Eisenisotops könnte daher schon zerfallen sein.

Natürlich könnte das Eisen-60 auch von einer ganz anderen Stelle unseres Universums stammen. Der Sternenstaub könnte von einer lokalen Blase zurückgeworfen worden sein. Es bedarf noch weitere Funde des radioaktiven Materials, um mehr über die Herkunft zu erfahren. Eine Supernova könnte für das globale Massenaussterben verantwortlich gewesen sein. Hier kannst du nochmal nachlesen, was eine Supernova ist.

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