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Kosmische Strahlung: Teilchenhagel ist stärker ist als bisher gedacht

Kosmische Strahlung auf dem Mond ist höher, als bisher angenommen. Im Jahr 2024 soll eigentlich die nächste bemannte Mondmission stattfinden.

Die Astronauten auf der nächsten Mondmission werden einer Menge kosmischer Strahlung ausgesetzt sein. Doch wie gefährlich ist sie wirklich?
Foto: iStock.com/orodenkoff

Schon 2024 sollen die nächsten Menschen im Rahmen der Artemis-Mondmission den Mond betreten. Wie deutsche Forscher vom Institute of Aerospace Medicine herausfanden, gibt es dabei jedoch ein Problem. Die kosmische Strahlung auf dem Erdtrabanten ist deutlich höher, als bisher angenommen.

Die Astronauten auf der nächsten Mondmission werden einer Menge kosmischer Strahlung ausgesetzt sein. Doch wie gefährlich ist sie wirklich?

Kosmische Strahlung: Teilchenhagel ist stärker ist als bisher gedacht

Kosmische Strahlung auf dem Mond ist höher, als bisher angenommen. Im Jahr 2024 soll eigentlich die nächste bemannte Mondmission stattfinden.

Kosmische Strahlung – was ist das eigentlich?

Bei der kosmischen Strahlung handelt es sich um winzig kleine Teilchen (meist Protonen) mit hoher Energie, die von der Sonne und der Milchstraße abgestrahlt werden. Diese Teilchen werden durch Ereignisse, wie beispielsweise weit entfernte Supernovas, so stark beschleunigt, das regelrechte „Teilchenstürme“ entstehen. Auf dem Mond ist diese Strahlung besonders stark, da der Erdtrabant weder eine Atmosphäre, noch ein Magnetfeld hat, dass ihn schützt.

Astronauten, die diesem Sturm über einen längeren Zeitraum ausgesetzt sind, könnten Stahlungsschäden erleiden, die ihre Gesundheit in Mitleidenschaft ziehen. Gemessen wird dieser Wert in einer besonderen Einheit zum Strahlenschutz, den Millisieverts pro Stunde. Ein Mensch in Deutschland darf durch radioaktive Stoffe mit maximal einem Millisievert pro Jahr belastet werden.

Wie gefährlich ist die kosmische Strahlung für Astronauten?

Eine Studie, die vom deutschen Institute of Aerospace Medicine veröffentlicht wurde, bestätigt nun, dass Astronauten auf der Oberfläche des Mondes einer Strahlung von bis zu 60 Millisieverts pro Stunde ausgesetzt sind. Das ist ungefähr 200-mal mehr als die Strahlung auf der Erdoberfläche, und 2,6-mal so hoch wie die Strahlenbelastung auf der internationalen Raumstation ISS.

Diese Zahlen sind bedenklich, meint der Strahlenphysiker Thomas Berger. Allerdings glaube er nicht, dass die neuen Erkenntnisse zur kosmischen Strahlung die nächste Mondmission behindern werden. Die NASA hat bestimmte Regeln für die Strahlenbelastung von Astronauten aufgestellt, die unbedingt eingehalten werden müssen, um ihre Gesundheit nicht zu gefährden. Die Regel besagt, dass ein Astronaut in seiner Laufbahn nur so viel Strahlung abbekommen darf, dass die Sterberate durch Krebs nicht über drei Prozent steigt. Die genauen Werte variieren nach unterschiedlichen Faktoren, unter anderem Alter und Geschlecht des Weltraumfahrers.

Wichtige Erkenntnisse für zukünftige Weltraum-Missionen

Die Existenz der kosmischen Strahlung auf dem Mond ist Wissenschaftlern schon länger bekannt, doch genaue Zahlen gab es bisher nicht. Die neuen Erkenntnisse basieren auf den gesammelten Daten eines in Deutschland entwickelten Messgerät, welches mit der chinesischen Chang’e 4-Mission 2019 auf den Mond gebracht wurde.

Mit der Artemis-Mondmission will die NASA 2024 wieder Menschen auf den Mond bringen und dafür sorgen, dass unsere Spezies auch für längere Zeit dort verharren kann. Diese Mission ist ein wichtiger Zwischenschritt auf dem Weg zu einer bemannten Marsmission, die in den 2030er-Jahren durchgeführt werden soll.

Auch die Untersuchung von WASP-189b ergab, dass kosmische Strahlung überraschende Auswirkungen auf die Temperatur des Exoplaneten hat. Ein Supercomputer konnte außerdem berechnen, was geschieht, wenn zwei Planeten miteinander zusammenstoßen.

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