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Schwarze Löcher: Forscher werden Zeuge eines bedrohlichen Sternentodes

Was geschieht eigentlich, wenn ein Stern einem Schwarzen Loch zu nahe kommt? Dieses Phänomen konnten Astronomen kürzlich beobachten.

Schwarzes Loch saugt Stern ein
Schwarze Löcher stellen eine große Gefahr dar und können sogar ganze Planeten vernichten. Ein solches Event konnte jetzt beobachtet werden. Foto: iStock.com/Pitris

Schwarze Löcher haben eine gewaltige Anziehungskraft, die alles, was ihnen zu nahe kommt und den Ereignishorizont überschreitet, gnadenlos anzieht. Doch was geschieht, wenn ein ganzer Stern ihnen zu nahe kommt? Astrologen ist es jetzt gelungen, eines dieser seltenen Ereignisse besonders klar zu verfolgen.

Schwarzes Loch saugt Stern ein

Schwarze Löcher: Forscher werden Zeuge eines bedrohlichen Sternentodes

Was geschieht eigentlich, wenn ein Stern einem Schwarzen Loch zu nahe kommt? Dieses Phänomen konnten Astronomen kürzlich beobachten.

Schwarze Löcher können gesamte Sterne zerstören

Im Inneren aller Schwarzen Löcher befindet sich eine sogenannte Singularität. Dabei handelt es sich um einen Punkt, an dem die Gravitation so enorm stark ist, dass alle physikalischen Gesetze und auch die Zeit selbst aufhören zu existieren. Selbst ganze Sterne können dieser Gravitation zum Opfer fallen.

Das Ereignis wurde auf den eingängigen Namen AT2019qiz getauft. Hier konnten Forscher am 29. September 2020 mithilfe von speziellen Teleskopen einen brutalen Sternentod bezeugen. Wie die europäische Südsternwarte (ESO) vermeldet, fand das Ereignis etwa 215 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt statt.

Die Teleskope registrierten einen verräterischen Lichtblitz, der sich nach Untersuchungen als Ende eines Sterns in einem Schwarzen Loch herausstellte. Ein Stern war von einem der supermassereichen Schwarzen Löcher angezogen und zerrissen worden.

Das Ende eines Sterns

Der unglückliche Stern war dem Schwarzen Loch zu nahe gekommen und wurde von der extremen Anziehungskraft in dünne Fäden aus Materie zerrissen. Dieser Vorgang wird auch als „Spaghettisierung“ bezeichnet. Das Ereignis wurde über den Verlauf von sechs Monaten beobachtet, wobei auffiel, dass die Leuchtkraft zuerst anstieg und später verblasste. Ein Video des ESO zeigt beispielhaft, wie das Event in etwa abgelaufen sein könnte.

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Die nachfolgende Untersuchung gestaltet sich schwierig, weil die Sicht nach einem solchen Ereignis durch enorme Massen an Staub und Trümmern blockiert wird. Große Mengen an Materie wurden vom dem Schwarzen Loch mit gigantischer Wucht nach Außen geschleudert. Diese gefährlichen Plasma-Ausbrüche werden Jets genannt. Die Beobachtung des Ereignisses bringt wichtige Erkenntnisse und könnte dabei helfen, in Zukunft noch weitere Sternentode erfassen und interpretieren zu können.

Mit der Zeit erfahren wir immer mehr über die mysteriösen Schwarzen Löcher. Kürzlich konnten Forscher einen funkelnden Ring in der Galaxie Messier 87 entdecken. Die neueste Vermutung ist, dass der Ereignishorizont eines jeden Schwarzen Lochs ein eigenes Universum sein könnte.

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