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Fällt die Erde aus ihrer Achse? Forscher melden seltsamen Vorgang

Eine eher unerwartete Entwicklung soll laut aktuellen Untersuchungen dafür sorgen, dass die Erdachse aus ihrer gewohnten Bewegung gerät.

Illustration zeigt das Magnetfeld der Erde
Laut Forschern soll die Erdachse durch den Klimawandel aus ihrer normalen Bewegung geworfen worden sein. Foto: iStock.com/Petrovich9

Wer an die Erdachse denkt, vermutet wahrscheinlich nicht, dass auch diese sich in Bewegung befindet. Wie Wissenschaftler:innen festgestellt haben, inzwischen sogar schneller als gewöhnlich. Der Grund dahinter überrascht allerdings noch mehr, denn die aktuellen Erkenntnisse deuten auf Auswirkungen des Klimawandels als vordergründige Einflussfaktoren.

Illustration zeigt das Magnetfeld der Erde

Fällt die Erde aus ihrer Achse? Forscher melden seltsamen Vorgang

Eine eher unerwartete Entwicklung soll laut aktuellen Untersuchungen dafür sorgen, dass die Erdachse aus ihrer gewohnten Bewegung gerät.

Häufige Fragen zur Erdachse

  • Was ist eine Erdachse für Kinder erklärt? Bei der Erdachse handelt es sich um die gedachte Linie, die Nord- und Südpol miteinander verbindet. Um diese dreht sich der Planet einmal in 24 Stunden.
  • Wie groß ist die Neigung der Erdachse? Die Erdachse ist in einem Winkel von rund 23,5 Grad geneigt und zeigt immer in die gleiche Richtung.
  • Was bedeutet die Neigung der Erdachse? Dass die Erdachse geneigt ist, zeigt sich auf der Erde durch einen höheren oder tieferen Stand der Sonne am Himmel.

Verschobene Erdachse? So soll der Klimawandel darauf wirken

Eine eigenartige Folge des Klimawandel ist laut Forscher:innen die veränderte Rotationsbewegung der Pole. Einer neuen Studie zufolge spielt das Abschmelzen der Eismassen dabei eine zentrale Rolle, aber auch der Rückgang von Grundwasser soll zur ungewöhnlichen Polbewegung und dem Einfluss auf die Erdachse beitragen.

Der im März in Geophysical Research Letters veröffentlichte Bericht bezieht sich auf Satellitenaufzeichnungen zum sogenannten „polaren Drift“, also Messungen der sich bewegende Masse der Erde. Diese zeigen Veränderungen der Erdanziehung, die mit dem Verschwinden von Eis in der Antarktis und dem Zurückgehen von Grundwasser in Kalifornien Mitte der 2010er Jahre in Verbindung gebracht werden. Dem NASA-Forscher Surendra Adhikari, der schon 2016 eine ähnlichen Untersuchung geleitet hat, erklärte zur aktuelle Studie: „Der Bericht (zusammen mit unserer vorangegangenen Arbeit) enthüllt die starke Verbindnung zwischen der Klimavariabilität und wie die Erde wackelt“.

Erde fällt nicht aus der Achse, aber Bewegung deutlich schneller als noch vor Jahren

Der polare Drift selbst geschieht auf natürliche Weise. In den vergangenen Dekaden tritt bei dieser Bewegung der Erdachse allerdings eine Beschleunigung auf. So sollen sich die Pole inzwischen mit der 17-fachen Geschwindigkeit im Vergleich zu 1982 bewegen. Im Jahr 2000 begannen sie dazu, die Richtung zu wechseln, berichtet Gizmodo.

Schon vorherige Forschungen, die sich auf dieselben Satellitendaten beziehen, haben demnach ein Schnellerwerden und den Gangwechsel gezeigt, und schrieb diese Änderungen dem Eisverlust in Grönland und der West-Antakrtis zu. Die aktuelle Untersuchung erweitert diese Erkenntnisse um Aufzeichnungen bis zurück in die 1990er Jahre und analysiert einige der von Jahr zu Jahr auftretenden Schwankungen im Detail.

Die gewonnenen Erkenntnisse deuten dabei unter anderem auch auf veränderte Nutzung von Grundwasser in ganz spezifischen Regionen als Ursache. „Der neue Bericht (…) zeigt auch, dass ein anderer Knick in den Daten zur polaren Bewegung (…) besonders durch das Einsetzen beschleunigten Eisverlustes in Grönland und Rückgang der Wasservorräte im Mittleren Osten und dem indischen Subkontinent erklärt wird“, so Adhikari weiter.

Aktuelle Klimawandel-News

In Sachen Klimawandel hat die NASA jüngst einen anderen wichtigen Beweis erbracht. Diese zeigt erstmals einen direkten Zusammenhang zwischen den Aktivitäten des Menschen und der Erdwerwärmung. Andere Untersuchungen deuten vor allem auf Reiche als Ursache der Klimaveränderungen hin. In zwei bis vier Jahrzehnten sollen die Folgen des Klimawandels dann schon deutlich spürbarer sein, so Forscher:innen.

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