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Elon Musk in der Kritik: Starlink-Satellit kollidierte beinahe mit Raumstation

Mit Starlink schafft Elon Musk neue Möglichkeiten, aber auch Risiken. Das bemerkt auch die Besatzung der Tiangong.

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Das Starlink Satelliten-Internet kommt gut an. © imago images/ZUMA Wire/iStock.com/NicoElNino [M]

Das private Raumfahrtunternehmen SpaceX arbeitet mit unterschiedlichen Weltraumorganisationen zusammen. Darüber hinaus verfügt es über weit mehr als 1.500 Satelliten im Erdorbit und ist damit der mit Abstand größte Satellitenbetreiber weltweit. Für das Satelliteninternet Starlink will der Unternehmer Elon Musk bis 2027 fast 12.000 weitere Flugkörper in den Orbit unseres Planeten schicken. Bei einer solchen Masse sind Probleme unvermeidbar. So kollidierte einer der Trabanten jüngst beinahe mit der chinesischen Raumstation Tiangong.

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Elon Musk in der Kritik: Starlink-Satellit kollidierte beinahe mit Raumstation

Mit Starlink schafft Elon Musk neue Möglichkeiten, aber auch Risiken. Das bemerkt auch die Besatzung der Tiangong.

Im Juli 2021 musste die Raumstation bereits ein Notausweichmanöver durchführen. Eine weitere folgte im Oktober und verhinderte die Kollision mit dem SpaceX-Satelliten Starlink-2305. Das geht mitunter aus einer Mitteilung des Büros der Vereinten Nationen für Weltraumfragen (UNOOSA) hervor.

Am 21. Oktober 2021 habe das Objekt eine nahe Begegnung mit der Tiangong gehabt. Da der Satellit ständig manövriert habe, die Manöverstrategie nicht bekannt gewesen und Orbitalfehler schwer einzuschätzen gewesen seien, „bestand ein Kollisionsrisiko zwischen dem Starlink-2305-Satelliten und der chinesischen Raumstation“. Die Raumstation habe ein Ausweichmanöver durchgeführt, um eine mögliche Kollision der beiden Raumfahrzeuge zu vermeiden. Das Manöver sollte die Sicherheit und das Leben der Astronauten in der Umlaufbahn gewährleisten.

China ruft zur Verantwortung

In Folge dieses Vorfalls bat China den UN-Generalsekretär António Guterres darum, die Vertragsstaaten an ihre Verantwortung zu erinnern. Sie betreffe „nationale Aktivitäten im Weltraum, einschließlich des Mondes und anderer Himmelskörper“. Dabei spiele es keine Rolle, „ob diese Tätigkeiten von staatlichen Stellen oder von oder von nichtstaatlichen Stellen durchgeführt werden“.

Will heißen: Auch für die Aktivitäten von SpaceX tragen die USA eine nicht unwesentliche Verantwortung. In den sozialen Medien aber bekommt vor allem Elon Musk sein Fett weg. Vor allem auf der chinesischen Plattform Weibo lassen sich Nutzer:innen über den Unternehmer aus. Zugleich wird aber auch die Position der Regierung belächelt. Immerhin habe diese Tesla und SpaceX zunächst mit offenen Armen empfangen.

Trümmer im Orbit

An und für sich sind Kollisionen im All keine Seltenheit. Im Erdorbit habe sich die Frequenz solcher Vorfälle aber vor allem im Laufe der letzten paar Jahre erhöht. „Starlink ist ein großer Teil davon„, zitiert der Guardian Jonathan McDowell, Astrophysiker am Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics.

„Man kann auch sagen, dass die US-Raumstation in den letzten zehn Jahren mehrmals den Splittern des chinesischen militärischen Anti-Satellitentests von 2007 ausweichen musste. Es ist ja nicht so, dass die Chinesen hier eine weiße Weste hätten. Das größte Trümmerereignis aller Zeiten war der chinesische Anti-Satellitentest.“

Jonathan McDowell (via The Guardian)

Quellen: UNOOSA; Sina Weibo; The Guardian

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