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In der Milchstraße: Forscher enthüllen mysteriöse Substrukturen

Dank einer Weltraumkarte wurden sie gefunden. Die fossilen Spiralarme sind mysteriöse Strukturen im äußeren Rand der Milchstraße.

All-Sky-Karte der Milchstraße
All-Sky-Karte der Milchstraße. © Laporte et al.

Im Weltall gibt es wahrscheinlich unzählige Phänomene und Anomalien, die noch zu erforschen sind. So haben Forscher auch nun Mittels der ESA-Sonde Gaia Überraschendes entdeckt. Sie fanden fossile Strukturen in der Milchstraße, die sie bislang noch nicht erklären können.

All-Sky-Karte der Milchstraße

In der Milchstraße: Forscher enthüllen mysteriöse Substrukturen

Dank einer Weltraumkarte wurden sie gefunden. Die fossilen Spiralarme sind mysteriöse Strukturen im äußeren Rand der Milchstraße.

Milchstraße: Verschachtelte Substrukturen entdeckt

Ein internationales Team um den Astronomen Chervin Laporte vom Institut für Kosmoswissenschaften der Universität Barcelona (ICCUB-IEEC) wertete die Daten der Gaia-Mission aus. Ihr Ziel bestand darin, eine neue Karte der äußeren Regionen der Milchstraße zu erstellen. Dabei stießen die Forschenden auf zahlreiche rotierende Fadenstrukturen am Rand der äußeren Scheibe unserer Galaxie. Ihren Fund hielten sie in einem Artikel fest, den sie Ende 2021 in den Monthly Notices of the Royal Astronomical Society veröffentlichten.

Simulationen sagen die Entstehung solcher verschachtelten Strukturen in der äußeren Scheibe voraus, erklärt das Team darin. Sie seien einst durch die Wechselwirkung mit Satelliten der Milchstraße hervorgerufen worden. Doch sei die Menge an Substrukturen, die diese Karte aus den seit Dezember 2020 verfügbaren Messungen zeige, war das Ergebnis keiner der vorherigen Simulationen.

Entdecker Rekapituliert

Normalerweise sei diese Region der Milchstraße wegen des dazwischen liegenden Staubs, der den größten Teil der galaktischen Mittelebene verdeckt. Daher sei er nur wenig erforscht, erklärt Laporte. Während Staub die Leuchtkraft eines Sterns beeinflusse, bleibe seine Bewegung unbeeinflusst.

„Wir haben uns sehr gefreut zu sehen, dass die Gaia-Bewegungsdaten uns geholfen haben, diese filamentartigen Strukturen zu entdecken! Jetzt bleibt die Herausforderung, herauszufinden, was diese Dinger genau sind, wie sie entstanden sind, warum sie in so großer Zahl vorhanden sind und was sie uns über die Milchstraße, ihre Entstehung und Entwicklung sagen können.“

Chervin Laporte (via Royal Astronomical Society)

Quellen: „Kinematics beats dust: unveiling nested substructure in the perturbed outer disc of the Milky Way“ (2021, Monthly Notices of the Royal Astronomical Society); Royal Astronomical Society

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