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Was vergessen? Eine Sache macht dein Gedächtnis besser

Die Wissenschaft befasst sich schon seit einer ganzen Weile mit dem menschlichen Gehirn. Dabei stellt das Erinnerungsvermögen ein ganz spezifisches Forschungsfeld dar. Wer sein Gedächtnis verbessern will, sollte laut einer neuen Studie bestimmte Aktivitäten jetzt unbedingt einbauen.

Gehirn und Gedächtnis
Das Gedächtnis verbessern sollte man stets im Hinterkopf haben. © imago images / Panthermedia

Das menschliche Gehirn und seine Beziehung zu verschiedenen anderen Bereichen und Einflussfaktoren ist seit jeher ein wichtiges Forschungsfeld. Neben vielen anderen Themen steht dabei das Erinnerungsvermögen des Menschen im Fokus einiger Wissenschaftler:innen. Kontinuierlich untersuchen sie Prozesse und Aktivitäten, die das Gedächtnis verbessern könnten. Nun sind sie durch eine neue Studie zu einem interessanten Ergebnis gestoßen.

Gedächtnis verbessern: Besonders im Alter wichtig

In ihrer Untersuchung haben die Forscher:innen insbesondere auf den Zusammenhang von körperlicher Betätigung und dem episodischen Gedächtnis geschaut. Das episodische Gedächtnis ist Teil des Langzeitgedächtnisses. Es dient dem Abruf von Erfahrungen, die man zu bestimmten Zeitpunkten in bestimmten Situationen gemacht hat. Wer also das Gedächtnis verbessern will, muss sich bewegen.

Das episodische Gedächtnis wird in der Hirnregion geformt, die besonders von Sport profitiert. Zugleich ist es auch die Sorte Gedächtnis, die am ehesten von einer altersbedingten Abnahme betroffen ist. Deshalb haben sich die Wissenschaftler:innen ganz bestimmte Bevölkerungsschichten in spezifischen, höheren Altersgruppen angeschaut. Dazu haben sie sich zahlreiche vorherige Studien angeschaut, aus denen sie relevante Daten ziehen und auf neue Weise zusammenbringen konnten.

Sport hilft dem Gedächtnis auf die Sprünge

In ihren Beobachtungen konnte das Team einen positiven Einfluss von Sport auf das episodische Gedächtnis bei Personen über 55 ohne Demenz feststellen. Zu der Frage, wie viel man mindestens trainieren sollte, lassen die Daten ebenfalls Rückschlüsse zu:

„Es sieht so aus, dass Sport dreimal die Woche für mindestens vier Monate die Menge ist, um die Vorteile beim episodischen Gedächtnis zu ernsten.“

Sarah Aghjayan, federführende Autorin der Studie

Je früher, desto besser

Man sollte die neuen Erkenntnisse aber nicht dahingehend missverstehen, dass es reicht, erst sehr spät im Leben überhaupt mit Sport anzufangen. Tatsächlich deutet alles auf das Gegenteil hin: Je früher man anfängt, sportliche Aktivitäten zu einer Gewohnheit zu machen, desto höher stehen die Chancen, das episodische Gedächtnis im Alter zu behalten.

In Bezug auf die Studie stellten die Forscher:innen dahingehend fest: In der Altersgruppe zwischen 55 bis 68 konnten größere Verbesserungen des Gedächtnisses beobachtet werden, als in der Gruppe 69 bis 85. Es sei also besser, früher damit anzufangen, so Aghjayan.

Sport ist aber nicht die einzige Methode, um das Gedächtnis zu verbessern. Zum Beispiel gibt es noch viele andere Wege, mit denen du vor allem dein Kurzzeitgedächtnis trainieren kannst.

Quelle: „Aerobic exercise improves episodic memory in late adulthood: a systematic review and meta-analysis“ (2022, Communications Medicine)

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