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„Lebe kalt, stirb alt“: Forscher sind „begeistert“ über einen wichtigen Faktor zur Lebenserwartung

Eine im März 2022 veröffentlichte Studie zum Thema Lebenserwartung ließ die Wissenschaftler*innen begeistert über die Ergebnisse zurück.

Frau lächelt in die Ferne.
Wissenschaftler'innen sind begeistern von den Ergebnissen einer neuen Studie zur Lebenserwartung. © Getty Images/Tim Robberts

Seit längerem ist bekannt, dass etwa unser Stoffwechsel eine Rolle bei unserer Lebenserwartung spielt. Doch in einer brandneu veröffentlichten Studie, zeigen Wissenschaftler*innen, dass die Körpertemperatur offenbar einen noch größeren Einfluss darauf hat, wie lange wir leben.

Lebenserwartung & Körpertemperatur

Beim Menschen erhöht Bewegung den Stoffwechsel, was dazu beizutragen scheint, dass die Lebenserwartung steigt. Es gibt jedoch ein Problem, wenn Forschende die Auswirkung des Stoffwechsels auf ein längeres Leben berechnen: Der Stoffwechsel hängt häufig mit der Änderung der Körpertemperatur zusammen. Eine niedrige Stoffwechselrate wird mit einer niedrigen Körpertemperatur verbunden.

Forschende des Shenzhen Institute of Advanced Technology (SIAT) der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, der Wenzhou University (China) und der University of Aberdeen (Schottland) führten daher eine Untersuchung durch. Sie wollten herausfinden, ob die Lebenserwartung mit einem niedrigen Stoffwechsel oder einer niedrigen Körpertemperatur zusammenhängt. In ihrer Studie untersuchten sie Mäuse. Sie kamen unterm Strich zu folgendem Ergebnis:

„Ein geringerer Stoffwechsel verlängerte ihr Leben nicht, aber höhere Temperaturen verkürzten es.“

Prof. John R. Speakman von SIAT, ein Co-korrespondierender Autor der Studie

So zeigte sich also in der Studie, dass die Körpertemperatur ein wichtigerer Faktor bei einer längeren Lebenserwartung ist als die Stoffwechselrate.

Bei ihrer Untersuchung nutzten die Wissenschaftler*innen kleine Ventilatoren. Diese bliesen Luft über die Mäuse und Hamster, welche hohen Temperaturen ausgesetzt waren. Das hatte also keinen Einfluss auf den Stoffwechsel, sondern nur auf die Körpertemperatur. Die Forschenden verhinderten das die Körpertemperatur der Versuchstiere zu hoch wurde.

Was ist die „normale“ Körpertemperatur des Menschen?
Normalerweise beträgt die Körpertemperatur etwa 37 Grad Celsius. Damit ist die Körper-Kerntemperatur gemeint, also jene im Inneren des Menschen. Bestimmte Bereiche des Körpers sind wärmer als andere. So sind etwa der Brustkorb und das Gehirn wärmer als andere Regionen des Körpers. In der Regel sind Oberschenkel und Oberarme zwischen 34 und 36 Grad Celsius warm, während Füße und Hände durchschnittlich 28 Grad Celsius warm sind (via Internisten im Netz).

„Lebe kalt, stirb alt“

In der Pressemitteilung der Chinese Academy of Science heißt es, dass die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass der Spruch „live fast, die young“ zu „live cold, die old“ umgeändert werden müsse. Wörtlich ins Deutsche übersetzt bedeutet es also: Von „lebe schnell, stirb jung“ zu „lebe kalt, stirb alt“.

„Wir sind begeistert von den Ergebnissen, insbesondere darüber, dass die Verwendung kleiner Ventilatoren, um Luft über die Tiere zu blasen, die Auswirkung einer hohen Umgebungstemperatur auf die Lebensdauer umkehrte, indem die Körpertemperatur gesenkt wurde, ohne die Stoffwechselrate zu verändern.“

ZHAO Zhijun von der Wenzhou University, ein Co -korrespondierender Autor der Studie

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Quellen: „Body temperature is a more important modulator of lifespan than metabolic rate in two small mammals“ (Nature Metabolism, 2022), Chinese Academy of Sciences, Internisten im Netz

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